ZwetschenEin rentables Obst für Selbstversorger
Ein rentables Obst für Selbstversorger

Unterschiede zwischen den Obstpflaumenarten finden sich sowohl hinsichtlich der botanischen Einordnung, als auch, und das aus ganz praktischer Sicht, für deren Verwendungszwecke. Doch auch qualitative Unterschiede spielen eine große Rolle. Manche Früchte lassen sich lange lagern, andere wiederum bestechen mit Würze und Aroma, ein wichtiges Kriterium aber war schon immer die Art der Verarbeitung.

Zunächst zur Botanik

Man unterscheidet mehrere Unterarten. Darunter:

  • Prunus oeconomicus (Borkh.) – Zwetschen (auch Zwetschgen) in den verschiedensten Varietäten und Sorten; auch Haus- oder Bauernpflaume genannt
  • Prunus insititia (Poir.) – Pflaumen und die sogenannten Haferpflaumen mit den Varietäten Spillinge und Mirabellen
  • Prunus italica (Borkh.) sind die sogenannten Edelpflaumen, die mitunter schon etwas vom Wesen der Aprikosen haben. Die Varietäten der Edelpf. sind sogenannte Renekloden und Eierpflaumen.

Letztlich ist es so, dass diese Unterarten fließend ineinander übergehen.

Unterscheidung nach Geschmack

Die geschmackliche Bandbreite ist bei diesem Obst ausgesprochen groß. Wenn es um das Aroma der Früchte geht, haben wir auf der einen Seite die würzigen Zwetschen und am anderen Ende der Klaviatur die Edelpflaumen, bei denen so manche Reneklode (z.B. 'Königin Victoria') in Aussehen und fruchtigem Geschmack an den von Aprikosen oder Nektarinen heranreichen.

Larisa K ReneklodenRenekloden für Frischverzehr und Marmeladen

Wassergehalt und Verwendung

Ein weiterer Hauptunterschied ist der Wassergehalt der Früchte. Bei Zwetschen (meist mit länglichen Früchten) ist er eher gering und nimmt bis zu den Edelpflaumen und Renekloden (beides mehr rundliche Früchte) zu. Das heißt, je runder, um so mehr Wassergehalt haben sie. Interessant ist hierbei der botanische Name: Prunus oeconomicus, der auf ein rentables, wirtschaftlich wertvolles Obst hinweist. Daraus ergibt sich auch die Verwendung. Obst, welches relativ wenig Wasser enthält, ist ideales Dörrobst. In früheren Zeiten, als die Konservierung von Lebensmitteln noch problematisch war, stellte man auf dem Lande in großem Mengen "Backpflaumen" her und verkaufte sie in den Städten auf den Märkten. Aber auch zum Kuchenbacken eignen sie sich gut und ebenso zur Herstellung von Pflaumenmus. Edelpflaumen hingegen sind das bessere Obst für Marmeladen und Konfitüren.

larsoncoach Pflaumen

Die Bäume

Oben erwähnte ich die Wirtschaftlichkeit der Prunus oeconomicus. Diese Obstbäume sind auch aus einem weiteren Grund so rentabel, denn die Ernte ist recht einfach zu bewerkstelligen ist. Die Bauernpflaume, die am besten in einer Wiese steht, wird einfach vom Baum geschüttelt. Die anderen Formen müssen mit der Leiter geerntete werden. Die Zwetschgenbäume sind oft auch größer, als die anderen Formen und man kann mit höheren Erträgen rechnen. Früher pflanzte man sie gern als Lückenfüller in Streuobstwiesen. Da die gewünschten Apfelbäume ca.30 Jahre brauchen, bis ihre Kronen die volle Größe und vor allem Breite erreicht haben, konnten in der Zwischenzeit die Pflaumen für reichlich Früchte sorgen. Hatten die Apfelbäume ihre volle Größe erreicht, wurden die Platzhalter entfernt.