Blassgrüner TäublingBlassgrüner Täubling - Russula virescens
Blassgrüner Täubling - Russula virescens

Die Täublinge sind eine wahre Zierde unserer Wälder. Mit ihren lebhaft roten, gelben, violetten oder grünen Hüten ziehen sie die Aufmerksamkeit jedes Waldbesuchers sofort auf sich. Täublinge haben keinen Milchsaft, wodurch sie sich von den Milchpilzen, ihren nächsten Verwandten, aufs deutlichste unterscheiden.

Merkmale zum Bestimmen

Dieser großer, derbe, leicht kenntliche Täubling hat einen 8 bis 15 cm breiten Hut, dessen trockne, matte Oberhaut blassgrün, weißlich-, bläulich-, span- oder graugrün aussieht. An sonnigen Standorten verbleicht er und wird weißlich, gelbgrün oder bräunlichgrün. Die Oberhaut wird sehr bald rissig und sieht dann - ein zuverlässiges Kennzeichen - warzig gefeldert oder höckrig aus, besonders nach dem Rande hin, von dem sie sich nicht selten ablöst. Der anfangs kuglige, starre, feste Hut wird bei fortschreitender Entwicklung flach, verbogen und weichfleischig. Der Rand ist stumpf und glatt, selten gefurcht; er weist bei älteren Exemplaren zuweilen Spalten auf.

Das weiße Fleisch ist derb und fest; im Alter wird es weich und krümlig. Es ist in der Mitte des Hutes etwa 0,5 cm dick.

Die Blätter stehen mäßig dicht, sind weiß, angeheftet oder angewachsen, etwas dick und ziemlich breit. Der festfleischige, dicke, oft bauchige Stiel ist weiß, schwammig-voll, oft nach unten verdickt, seltener verjüngt. Er wird 5 bis 10 cm hoch und 2 bis 4 cm dick.

Der Geruch ist unbedeutend, im Alter widerlich der Geschmack angenehm mild, an Nüsse erinnernd. Der junge Pilz ist roh essbar und schmackhaft und ein vorzüglicher Speisepilz.

Der blassgrüne Täubling findet sich nicht selten in lichten Laubwäldern, Mischwäldern (besonders unter Buchen und Birken), an Waldrändern und in Gebüschen. In manchen gegenden tritt er jedoch seltener auf. Er gedeiht von Juli, mitunter auch von Juni bis Anfang Oktober.

Genießbarkeit: essbar, sehr gut, mäßig scharf

Synonyme: Grünfelderiger Täubling, Warziger Täubling, Herrentäubling

Ähnlich:

Grüner Täubling: kleiner; am Rande dünnfleischig; Oberhaut lebhaft grün, olivgrün, nicht warzig und rissig; Lamellen schmäler, dünner; Stiel dünner

Lilagrüner oder Frauentäubling: Hut viel größer; klebrig, lila, graulila, blaugrün, gelblich gefleckt, am ungerieften Rande oft grün; Fleisch 1 cm dick, unter der Oberhaut lilarot; Blätter dichter, breiter, zart weiß, angewachsen oder angeheftet, weich, 1 bis 1,5 cm breit, oft gegabelt; Sporen weiß; Stiel länger, dicker; häufig in Laubwäldern, seltener in Misch- und Nadelwäldern; sehr wohlschmeckend

Gabliger Täubling: Hut 6 bis 11 cm breit, trocken, etwas glänzend, braungrün, bläulichgrün, mit gelblichem Rande oder grau-oliv; Blätter meist 1 bis 3 mm vom Stiel gegabelt; Sporen weiß; Anfangs mild, dann etwas scharf oder bitter; seltener; ungenießbar oder giftverdächtig


Quelle: Die Pilze unserer Heimat von E. Gramberg, Leipzig 1913