Gelber Ziegenbart

Schon die zahlreichen Namen, die der eigenartig schöne Pilz trägt, zeigen an, dass er die Aufmerksamkeit des Volkes schon von jeher erregt hat. Er wird im Sommer, manchmal schon im Juni, und Herbst in Laubwäldern gefunden. Im Nadelwald ist er weitaus seltener zu finden.

Merkmale zum Bestimmen

Der zartgelbe, jung gelbrötlich, bei Verletzung rötende Fruchtkörper bildet mehr als faustgroße Rasen, wird 6 bis 18, in seltenen Fällen bis 25 cm hoch und fast ebenso breit. Er hat einen 2 bis 6 cm hohen, fast ebenso dicken, weißen oder weißgelben "Stamm", der sich in zahlreiche aufrechte, glatte, runde Äste teilt. Diese enden in stumpfe meist zweiteilige Spitzen. Im Alter erweicht der Fruchtkörper (beim Fichten-Ziegenbart dagegen trocknet und schrumpft er), erscheint durch die ausfallenden weißlichen Sporen, die sich in der Fruchtschicht an der Außenseite der Äste bilden, weißlich bestäubt und wird schließlich bräunlich.

Das zarte, etwas wässerige Fleisch der Äste und Spitzen ist ziemlich elastisch, aber doch leicht zerbrechlich. Der gelbe Ziegenbart hat einen würzigen Geruch und schmeckt etwas bitter. Bei älteren Exemplaren verschlechtert sich der Geschmack immer mehr.

Der gelbe Ziegenbart ist jung recht wohlschmeckend, besonders der Stamm. Bei ausgewachsenen Exemplaren sind die Spitzen der Äste, die bald bitter und zäh werden, vor der Verwendung zu entfernen. Alte schon erweichte Pilze wirken gesundheitsschädlich und erzeugen heftige Durchfälle!

Genießbarkeit: nur jung essbar; Alle Ziegenbärte und Keulenpilzr sind genießbar. Unter den in Deutschland vorkommenden 50 Arten finden sich jedoch nur etwa 15 größere und zugleich häufigere. 

Synonyme: Zitronengelbe Koralle, Gelber Korallenpilz, Gelbe Bärentatze, Händling, Hirschschwamm

Ähnlich:

Schöner Ziegenbart: 8 bis 16 cm hoch; Äste mehr verbogen, in der Mitte rötlich, rosa oder orange, Spitzen zitronengelb; Sporen gelb; von August bis Oktober nicht selten in Laub- und Nadelwäldern; wohlschmeckend

Orangegelber Ziegenbart: 7 bis 14 cm hoch und breit; Äste dicker, steifer, biegsamer, gespreizter, am Grunde hell-, oben orange-, gold- oder ockergelb; Sporen gelblich; besonders in Nadelwäldern von August bis Oktober; häufig zu finden; jung guter Speisepilz


Quelle: Pilze der Heimat II von E. Gramberg, Leipzig 1921