Kahler Krempling

Der kahle Krempling ist einer der häufigsten Pilze in Nadel- und Laubwäldern. Besonders gern wächst er zwischen lockeren Nadeln und auf feuchtem Boden; doch ist er auch häufig in Gebüschen, Gärten, an Wegen und in Chausseegräben, sowie an Baumstümpfen und -wurzeln zu finden. Er gedeiht von Juni oder Juli bis zum November.

Merkmale zum Bestimmen

Der derbe, fleischige Hut sieht lehmfarben, braungelb, ockerbraun oder olivrostbraun aus. Er wird 6 bis 10, wohl auch bis 15 cm breit und ist anfänglich am zottig-filzigen Rande – wie auch der Name des Pilzes andeutet – stark spiralig umgerollt. Seine dünne, kahle Oberhaut ist bei feuchtem Wetter mit Ausnahme des Randes schleimig, trocken meist glänzend, sie lässt sich ziemlich schwer abziehen und wird am Rande durch Lamelleneindrücke oft furchig. Der junge Hut ist flach gewölbt, später in der Mitte vertieft oder trichterförmig und verbogen.

Das dicke, aber zarte, saftige Fleisch ist weißgelb und wird beim Zerbrechen rötlichbraun.

Die dicht stehenden, breiten Blätter sind blasser als der Hut, anfangs hell oder lehmgelb, dann dunkler. Durch Druck werden sie feucht (matschig), zergehen leicht und werden nach kurzer Zeit braun, färben auch die Finger des Sammlers sehr dauerhaft. Sie sind angewachsen oder am Stiele herab laufend, in seiner Nähe verästelt und durch Querader verbunden. Durch einen Fingerdruck können sie leicht vom Fleische abgelöst werde. Die Sporen sind oliv- oder gelbbraun.

Der fleischige volle Stiel ist schmutzig gelblich oder dem Hute ähnlich gefärbt, doch blasser, er ist kahl, meist mittelständig, am Grunde oft verdickt und so fest mit dem Myzel verbunden, dass beim Herausheben des Pilzes ein Teil davon nebst Humuserde, Nadeln, Blattresten u. dgl. an ihm haften bleibt. Er erreicht ein Höhe von 4 bis 7, selten auch bis 9 cm, ist bald kurz-, bald langstielig und wird 1 bis 2,5 cm dick.

Gedrückte Stellen werden bald rot- oder dunkelbraun.

Genießbarkeit: giftig

Synonyme: Empfindlicher Krempling

Ähnlich:

Mordschwamm: kleiner; Fleisch derb; Geruch terpentinartig; weißliche, brennend scharfe Milch


Quelle: Die Pilze unserer Heimat von E. Gramberg, Leipzig, 1913