KartoffelbovistKartoffelbovist - Scleroderma vulgare
Kartoffelbovist - Scleroderma vulgare

Der Kartoffelbovist wächst vorwiegend auf sandigem Boden, an Waldgräben und -wegen, auf Moorboden, Heiden, Triften, im Gebirge. Er ist im Sommer und Herbst häufig zu finden und je nach seinem Standort sehr veränderlich.

Merkmale zum Bestimmen

Die knolligen, kartoffelähnlichen Fruchtkörper entwickeln sich aus dichten Myzelsträngen meist nesterweise, z.T. unter der Erde, ragen aber bei der Reifen ganz oder mit der größeren Hälfte aus dem Boden hervor. Sie fühlen sich hart an, werden walnuss- bis faustgroß (3 bis 9 cm lang), sind oft etwas plattgedrückt, stiellos oder mit kurzem, stielartigem Ansatz versehen. Beim Ausheben des Fruchtkörpers bleibt ein Schopf weißgelblicher Myzelfäden am Stielgrunde haften. Die nicht abziehbare Hülle, die die sporenhaltige Innenmasse umschließt und schützt, ist hart, zähhäutig, im Alter lederartig, 2 bis 5 mm dick, gewöhnlich dicht mit Wärzchen oder abstehenden Schuppen bedeckt oder durch netzartige Risse schuppig gefeldert. Sie ist heller oder dunkler lederbraun, strohgelb, rötlichbraun oder weißlich, am Grunde meist pomeranzengelb oder gelbgrün.

Die Innenmasse ist bei jungen Kartoffelbovisten festmarkig und weißlich, später schwarz, bläulich oder rötlich schimmernd, mit weißlichen Fasern, und endlich locker-flockig und graubraun. Nach der Reife platzt der Fruchtkörper, so dass die schwarzbraunen Sporen das Freie gewinnen können.

Durchschnittene Kartoffelboviste riechen widerlich scharf, rettichartig.

Genießbarkeit: giftig!!!

Synonyme: Hartbovist, Pomeranzenhärtling, Schweinetrüffel

Ähnlich: Zwei andere, innen nicht so schwarze, deutlicher gestielte Hartboviste (Scl. bovista Fr. und verrucosum Bull.), deren Artwert jedoch von R. Caspary (1886) und F. v. Hähnel bezweifelt wird, bestimme man nach Ricken, "Vademekum für Pilzfreunde" Nr 1783 u. 1785.


Quelle: Pilze der Heimat II von E. Gramberg, Leipzig 1921