KuhpilzKuhpilz - Suillus bovinus
Kuhpilz - Suillus bovinus

Der Kuhpilz ist vom Juli oder August bis Oktober in Nadelwäldern und auf sandigen Wald- und Heidenwegen zu finden und einer der häufigsten Schwämme unserer Heimat. Da er oft herdenweise erscheint, ist er ein beachtenswerter, aber wegen seines gummiartig zähen Fleisches doch nur minderwertiger Speiseschwamm. Beim Braten entwickelt er leider reichlich Schleim. Von Schafen und Kühen (Name!) wird er gern verzehrt, auch suchen Insekten ihn häufig zur Eiablage auf.

Merkmale zum Bestimmen

Der Hut ist kuh-rötlich, gelbbraun, blass lederbraun, gelbrosa oder rotbraun, bei feuchtem Wetter sehr schmierig und schleimig, bei trockenem dagegen etwas glänzend, trocken und glatt. Er hat anfangs einen eingerollten Rand, ist gewölbt, später verflacht und in der Mitte muldenartig eingebogen und wird 6 bis 10, wohl auch bis 12 cm breit. Der Hut ist gummiartig biegsam, ohne zu brechen, ein Merkmal, an dem dieser Röhrling leicht erkennbar ist. Die Oberhaut lässt sich kaum abtrennen.

Das zarte Fleisch ist weißlich oder weißgelb, im Alter bräunlich, sehr wässrig, unveränderlich oder verfärbt sich beim Zerbrechen langsam rötlich oder grünlich.

Die zähen, biegsamen Röhren sind ziemlich kurz, viel kürzer als die Dicke des Hutfleisches, und haben in der Jugend kleine, voll entwickelte aber sehr weite, eckige Mündungen; man erblickt in diesen noch 3 bis 4 enge, kürzere Nebenröhrchen. Die Röhren laufen etwas am Stiele herab und sind mit ihm verwachsen; auch mit dem Fleische zeigen sie sich so fest verbunden, dass man sie nur mit Mühe ablösen kann. Sie sind zuerst gelbweiß, dann graugelb, braungelb, düster rostfarben und schmutzig grüngelb.

Der glatte, volle Stiel hat gewöhnlich die Länge und Dicke eines kleinen Fingers, kann aber auch bis 9 cm hoch und über 2 cm stark werden. Er ist wie der Hut oder heller als dieser gefärbt (innen weiß), am Grunde dunkel-purpurn, gleichmäßig dick oder nach oben verdickt, elastisch und ziemlich zäh. Oft sind mehrere Stiele am Grunde miteinander verwachsen, und die Hüte haben dann aus Platzmangel die sonderbarsten Formen angenommen: sie sind zerdrück, miteinander verklebt oder gar zusammengewachsen.

Geruch und Geschmack sind angenehm, etwas obstartig oder süßlich.

Genießbarkeit: essbar

Synonyme: Kuhröhrling, Boletus bovinus, Ixocomus bovinus

Ähnlich:

Pfefferröhrling: einer der kleinsten Röhrlinge; Hut braungelb oder rötlichgelb, leicht zerbrechend, 3 bis 7 cm breit, feucht klebrig, trocken glänzend; Fleisch gelb, saftig; Röhren angewachsen oder etwas herablaufend, mit rostbraunen, weiten, eckigen Mündungen; Stiel 3 bis 8 cm hoch, nur 0,5 bis 1 cm dick, unten gelb, innen zitronengelb, leicht zerbrechlich, etwas gelbmilchend; Geschmack scharf pfefferartig; ungenießbar, schmeckt zubereitet zunächst angenehm, hinterlässt aber einen kratzenden, ekelhaften Nachgeschmack, also weder zum Würzen noch Pfeffern verwenden; nicht selten in Nadelwäldern, besonders in Schonungen sowie in Birkenheiden

 Sandpilz: Hut mehr braungelb, weniger biegsam, meist trocken, von haarien Schüppchen rauh; Röhren eng

Schmerling: Hut nicht so biegsam; Poren fein, hellgelb; Stiel oben punktiert


Quelle: Pilze der Heimat II von E. Gramberg, Leipzig 1921