RiesenbovistRiesenbovist - Globaria bovista
Riesenbovist - Globaria bovista

Der Riesenbovist gedeiht vom Mai bis Oktober auf Grasplätzen, Viehweiden, Brachäckern, Triften, in Gärten und Gebüschen, ist aber nicht häufig zu finden. Er entwickelt sich in 1 bis 3 Tagen. Da sein Myzel lange ausdauern kann, kommt er an der gleichen Stelle öfter wieder zum Vorschein. 

Merkmale zum Bestimmen

Häufig erregt ein solcher Fund, der sich zuweilen im Laufe nur einer Nacht entwickelt, allgemeine Verwunderung, denn er erreicht einen Durchmesser von 20 bis 40 cm, unter günstigen Umständen sogar von 50 cm und ein Gewicht von 2 bis 18 Pfund (1 bis 9 kg).

Der Fruchtkörper ist stiellos und meist kuglig, am Scheitel oft flach oder etwas vertieft. Seine äußere Hülle ist anfangs weißlich, fast glatt oder feinfilzig. Später wird sie allmählich graugelb oder ockerfarbig, furchig, gefeldert, bröcklig und löst sich dann, von oben beginnend, stückweise ab. Nun wird die innere, dünne, biegsame, zuerst weiße, im Alter gelbliche Hülle sichtbar, mit der die äußere in der Jugend verwachsen war. Sie platzt bei der Reife am Scheitel, wird graugelb oder grau und zerfällt endlich unregelmäßig, so dass nur der untere, weit becherartig geöffnete Teil stehen bleibt.

Das innere Fasergeflecht ist beim jungen Fruchtkörper zart weiß und festmarkig, später wird es locker, grüngelblich, dann feucht breiartig und zuletzt nebst den Sporen olivbraun und trocken. Auch der untere Teil des Fruchtkörpers enthält fruchtbares Gewebe (anders als beim Hasen-, Flaschen- und Birnenbovist). Nur am Grunde ist eine dünne, flockige Schicht von unfruchtbarem Fasergeflecht.

Das innere Mark riecht nicht gerade angenehm, die Hülle widerlich. Bei der Reife verschlechtert sich der Geruch sehr. Der Pilz riecht dann nach Mäusen oder nach Harn.

Er ist ein ergiebiger Speisepilz, solange sein inneres Mark weiß ist. Ein einziges Exemplar gibt ein Gericht für eine ganze große Familie, das aber wegen seines etwas widerlichen Geruchs und unter Umständen auch Geschmacks nicht jedermann zusagt und auch nicht für jeden bekömmlich scheint. Der Pilz kann auch zur Zubereitung von Pilzwürze verwendet werden. Die Oberhaut des Fruchtkörpers muss vor der Zubereitung abgeschält werden.

Genießbarkeit: jung genießbar

Synonyme: Riesenstäubling, Langermannia gigantea

Ähnlich:

Hasen-Bovist: ei-, kegel- oder sackartig, seltener walzenartig oder kugelig; 7 bis 20 cm hoch; Durchmesser von 5 bis 12 zuweilen auch 16 cm; äußere Hülle ist weiß oder weißgrau, später oliv-ockerfarben, anfangs glatt feinfilzig oder feinkörnig, zerfällt sie bald in schuppige Felder oder bildet flache, pyramidenartige Warzen, die im Alter verschwinden; reihen- oder truppweise


Quelle: Pilze der Heimat II von E. Gramberg, Leipzig 1921