Rotbrauner ReizkerRotbrauner Reizker - Lactaria rufa
Rotbrauner Reizker - Lactaria rufa

Der Rotbraune Reizker ist häufig in großen Mengen zu finden, oft wächst er wie gesät. Man entdeckt ihn in Nadelwäldern, sowohl in der Ebene, als auch im Gebirge und er erscheint nicht selten schon im Juni und dauert dann sogar bis zum November aus. Seine Heimat findet man von Ostdeutschland aus bis in den gesamten Osten Europas.

Merkmale zum Bestimmen

Dieser überall häufige Pilz ist mittelgroß, derb und festfleischig. Sein rotbrauner Hut ist jung weißlich oder blasslila überlaufen, ungezont, kahl und trocken, glänzt oder schimmert schwach und wird 5 bis 8, nur selten bis 11 cm breit. Charakteristisch für ihn ist der spitze Höcker in der Mitte. Der Rand ist anfangs eingerollt und schwach flockig, im Alter wird er gerade und scharf, und der Hut vertieft sich in der Mitte.

Das Fleisch ist mattweiß, später hell bräunlich-rot und sondert wie alle Teile des Pilzes beim Durchbrechen reichlich weiße Milch ab, die scharf und anhaltend auf der Zunge brennt. Die Blättchen stehen gedrängt, laufen wenig oder gar nicht am Stiele herab und sind anfangs weißbräunlich, später heller als der Hut und bestäubt.

Der Stiel erreicht bei einer Länge von 5 bis 8 cm eine Dicke von 0,5 bis 1,5 cm, ist glatt, hartfleischig und voll, im Alter meist hohl. Er ist heller als der Hut, oben und besonders unten weißlich bereift; der Reif lässt sich leicht abwischen.

Der rotbraune Reizker hat einen kaum merklichen Geruch und schmeckt scharf beißend.

Essbar oder giftig? Eine vielumstrittene Frage bei diesem Pilz. Er ist nach meiner Erfahrung essbar, schmeckt aber gebraten, ohne vorher abgekocht zu werden, ziemlich bitter und riecht unangenehm harz- oder kienartig. Um seinen Geschmack zu verbessern, wässert man ihn (die untere Stielhälfte lässt man zudem besser fort) einige Stunden, zerkleinert sie dann und kocht sie etwa zwei Minuten. Durch Abspühlen mildert man den jetzt durchdringenden Harzgeruch. Anschließend brät man die Pilze etwa eine Viertelstunde, worauf sie nicht übel schmecken.

Er eignet sich zum Einmachen in gesüßtem Essig.

Genießbarkeit: genießbar nach Wässerung und Abkochung

Synonyme: Rotbrauner Milchling, Rotbrauner Milchpilz, Lactarius rufus

Ähnlich:

Süßlicher Milchpilz: etwas kleiner; Hut braunrot, nicht bereift; Milch weiß, reichlich fließend; milder

Duftender Milchpilz: größer; rotgrau, graubraun, weißlila überlaufen; Fleisch weißlich; Milch mehr wässrig


Quelle: Die Pilze unserer Heimat von E. Gramberg, Leipzig 1913