Der Satanspilz ist sehr giftig, wie die Pilzforscher H.O. Lenz und J. D. Krombholz am eigenen Leibe erfahren mussten. Besonders ruft der rohe Pilz, auch wenn er nur in kleinen Mengen genossen wird, Schwindel, Blutbrechen, Magen- und Muskelkrämpfe und ruhrartigen Durchfall hervor. Auch gebraten wirkt er giftig. Er ist wunderschön gefärbt, doch weist sein unheimlich klingender Name bereits auf seine Giftwirkung hin.
Merkmale zum Bestimmen
Der Form nach hat er Ähnlichkeit mit dem Steinpilz und dem Hexenpilz. Sein dickfleischiger Hut ist grauweiß, tongrau oder hell lederfarben grünlich bis bräunlich und ist anfangs halbkugelig, späterhin polsterartig gewölbt. Er ist bei feuchtem Wetter etwas schmierig, kahl oder sehr feinfilzig, oft würfligrissig, matt und wird 10 bis 20 cm breit.
Das Fleisch ist weiß oder mattweiß; es wird beim Durchschneiden meist bläulich und erreicht eine Dicke von 2 bis 4 cm.
Die Röhren schließen sich nicht dem Stiele an; sie sind eng, blassgelb, ihre Mündungen blutrot, ziegel- oder orange. Durch Druck werden sie blau; sie lösen sich leicht vom Fleische los.
Der Stiel ist rosa bis blutrot, dunkel- oder purpurrot, oben mehr oder weniger lebhaft gelb. Die Oberfläche ist meist zart netzartig; doch sind die Adern auch bisweilen undeutlich oder fehlen. Der Stiel ist jung dickbauchig, später keulenförmig, fast so dick als lang, nämlich 4 bis 7 cm dick und 6 bis 8 cm lang.
Der Geruch ist angenehm, der Geschmack mild.
Er wächst vom Juli bis September in Laubwäldern, namentlich im Vorgebirge, sowie in Gebüschen oder Gärten. Er liebt kalkhaltigen Boden. In den meisten Gegenden Deutschlands scheint er selten zu sein oder fehlt gänzlich. Der Satanspilz ist sehr giftig!!!
Genießbarkeit: sehr giftig!
Synonyme. Satansröhrling
Ähnlich:
Hexenpilz: Hut olivbraun; Fleisch gelb, beim Schnitt schnell dunkelblau, dann grünblau; Poren düster karminrot; Stiel oben meist rot
Schönfuß-Röhrling: Hut olivbraun; Fleisch blassgelb, blauend; Röhrchen kurz, angewachsen; Stiel oben scharlachrot, am Grunde oliv; schmeckt mild; giftig
Wolfsröhrling: Hut graugrün oder grüngelb; Fleisch blassgelb; Poren eng, orange, dann schmutzigrot; Stiel rot oder rosa gefleckt, knollig oder eiförmig; selten; giftig
Farbwechselnder Röhrling: Hut olivbraun bis ledergelb-grün, am Rande oft, zuweilen auch ganz purpurn überlau, 8 bis 18 cm breit; Fleisch schmutzig weißgelb; Stiel jung knollig bauchig
Quelle: Pilze der Heimat II von E. Gramberg, Leipzig 1921