Der Stoppelpilz gedeiht von Juli bis in den Spätherbst hinein in Nadel- und Laubwäldern, auch auf feuchteren Stellen, aber nicht, wie der Name vermuten lässt, auf Stoppelfeldern. Er kommt dann in großen Mengen vor und bildet lange Reihen oder Ringe. Auch im Gebirge trifft man ihn häufig an. Er ist ein guter und wegen seines häufigen Vorkommens wichtigen Speisepilz.
Merkmale zum Bestimmen
Der zerbrechliche, weichfleischige Hut ist jung gelbrot oder dottergelb, dann semmelgelb oder weißgelb, verbleicht im Alter. Er wird 5 bis 12 mitunter auch bis 15 cm breit, ist flach gewölbt, meist unregelmäßig verbogen, wellig geschweift und am Rande gelappt oder rissig. Die Oberfläche ist glatt oder höckrig, auch wohl gebuckelt und fühlt sich fast fettig an. Die Oberhaut lässt sich nicht abziehen. Nicht selten sind mehrere benachbarte Hüte, auch wohl deren Stiele miteinander verwachsen; überhaupt neigt dieser Pilz stark zu Missbildungen.
Das Fleisch ist weißgelb und brüchig, aber ziemlich derb. Die Fruchtschicht auf der Unterseite besteht aus dicht gestellten, spitzen, weichen "Stacheln" oder " Stoppeln " Sie sind ungleich lang, etwas blasser als der Hut, laufen am Stiele meist etwas herab, sind leicht zerbrechlich und lassen sich leicht durch einen Fingerdruck vom Hutfleisch ablösen. Die Stacheln sind außen vom Sporenlager bekleidet, das weiße Sporen absondert.
Der volle kurze Stiel ist nur 3 bis 6 cm hoch, 1 bis 2 cm dick, ziemlich derb, oft verbogen und blasser als der Hut gefärbt. Er steht nicht immer in der Hutmitte, vielmehr öfter exzentrisch oder auch seitenständig am Hutrande.
Der Stoppelpilz hat einen angenehmen Geruch und Geschmack; ältere Pilze schmecken etwas bitter und beißend. Sollten sie bereits einen unangenehmen Geschmack oder zähe Stiele haben, sind sie vom Genuss selbstverständlich auszuschließen.
Er ist sehr leicht zu erkennen, kann kaum mit anderen Pilzen verwechselt werden, hält sich lange frisch und wird selten von Insektenlarven befallen.
Genießbarkeit: essbar
Synonyme: Semmelstoppelpilz, Semmelstachelpilz
Ähnlich:
Rötlicher Stoppelpilz: kleiner; orangebraun; Geschmach mild; in Nadelwäldern; häufig
Quelle: Pilze der Heimat II von E. Gramberg, Leipzig 1921