Prunus avium 'Plena' Blüten
1) Für Bienen unbrauchbar, doch für manche Schmetterlingsarten wichtig.

Diese Zierkirsche ist eine Form unserer Süßkirsche (Vogelkirsche), die sonst in einem Obstgarten ihren Platz hat. Kirschbäume, die als Obstgehölz gepflanzt werden, haben bereits von Hause aus eine herrliche Blüte. Die Ziersorten wie beispielsweise Prunus avium 'Plena' haben zudem gefüllte Blüten, was noch einmal zu einer Steigerung des Blüheffekts führt. Wer eine weitere Auffälligkeit wünscht, die zudem das ganze Jahr zu bewundern ist, dem rate ich zu Prunus avium 'Pendula', einer Zierform mit stark überhängenden Zweigen. Und nicht selten erfreut im Herbst, wenn die Witterung es zulässt, dann das Gelb, Orange bis Scharlachrot der Laubblätter unser Auge.
Die beiden hier genannten Sorten werden selten in Gärten gepflanzt, da ihr Wurzelgeflecht sich stark ausbreitet und im Umkreis wenig Wachstum zulässt. In Parks und städtischen Anlagen kann man aber mit ihnen sowohl im Frühling als auch im Herbst schöne Farbakzente setzen.

Auch wenn Zierkirschen wie die Sorte Prunus avium 'Plena' üppig blühen, tragen sie anschließend keine Früchte, denn ihre Blüten sind taub. Mitunter wird diese Eigenschaft gewünscht, wie beispielsweise an Wegen oder auf Plätzen, denn abfallende Früchte, die zertreten werden, bieten keinen schönen Anblick, vom Fruchtmatsch an den Schuhen ganz zu schweigen. Allerdings haben wegen fehlendem Nektar und der ausbleibenden Frucht auch Bienen und Vögel nichts von dem Gehölz. Jedoch: Die Vogelkirsche ist eine ausgesprochen wichtige Futterpflanzen für eine Schmetterlingsart, dem großen Fuchs (Nymphalis polychloros), der zum Teil vom Aussterben bedroht ist.

Diese Eigenschaft macht den Baum dann doch wieder wertvoll und ich rate dazu, ihn möglichst häufig zu pflanzen. Insgesamt handelt es sich um ein pflegeleichtes Gehölz, das zudem im Sommer als guter Schattenspender genutzt werden kann.
Zierkirschen werden im Februar/März durch Veredlung (Kopulation) vermehrt. Die Hängesorte 'Pendula' wird zusäzulich auf einen Hochstamm veredelt, damit ihre Äste nach unten wachsen können und so schön zur Geltung kommen. 

strahlend weiße gefüllte Blütenkirsche2) Der Blattaustrieb beginnt kurz nach Beginn der Blüte.

Sortenbeschreibung

Das Gehölz wird ein sommergrüner, stattlicher und mittelgroßer Baum, der je nach Standort sieben bis zwölf Meter hoch wachsen kann. Die recht dichte Krone hat eine rundliche Form mit quirlig stehenden Ästen und einem langschäftigen, weit bis in die Baumkrone reichenden Stamm. Die Blätter gleichen denen unserer Süßkirsche. Sie sind schmal eiförmig, zugespitzt, grob gesägt und bis 15 Zentimeter lang. Die Blattoberseite ist kahl, runzlig und von stumpfgrüner Farbe. Unterseits ist das Laub behaart, aber nur an den Nervenbahnen. Die Triebe sind glattrindig und dick. Die Rinde am Stamm hat eine dunkelbraune und an den Ästen eine braunrote Farbe. Anfangs ist sie glänzend glatt und wird im Alter längsrissig.

Die offenen Blüten sind etwa zwei bis drei Zentimeter breit, schneeweiß und dicht gefüllt. Sie wachsen in Büscheln. Der Flor, der im April/Mai erscheint, ist sehr reich, so wie es die Bilder 1) und 2) zeigen. Die Zweige eignen sie zur Treiberei und zum Schnitt für die Vase.

Der Baum zählt zu den Flachwurzlern, das heißt, er hat ein flaches Herzwurzelsystem mit stark ausgebildeten Seitenwurzeln, die mitunter auch brettartig wachsen. Auch die Seitenwurzeln gehen kaum in die Tiefe gehen. Aus diesem Grund vertragen ältere Vogelkirschen auch keine Bodenaufschüttungen im Wurzelbereich. Nur auf sehr leichten, sandigen Böden gehen die Wurzeln mehr in die Tiefe.

Ansprüche, Verwendung

Kirschen mögen luftige Böden. Tiefgründige, leichte oder lehmige Böden sind zu bevorzugen, jedoch darf keine stauende Nässe auftreten. Ist der PH-Wert des Bodens leicht sauer, dann neigen die Kirschbäume zum sogenannte Gummifluss, bei dem es sich um eine harzartige Ausscheidung handelt, die häufig an Kirschbäumen zu finden ist.

Prunus avium Herbstlaub3) Das Herbstlaub erfreut unser Auge mit roten, gelben und bronzefarbenen Tönen.

Verwendet wird die heimische Zierkirsche überwiegend als Alleebaum oder Parkgehölz. Im Hausgarten sollte eher die fruchttragende Süßkirsche zum Einsatz kommen. Wer nur Platz für einen kleinen Baum hat oder auch einfach nicht auf hohe Leitern klettern möchte, um die Früchte zu ernten, der kann auf schwachwüchsige Sorten zurückgreifen.
Wer keine Kirschen pflücken mag und das Gehölz wirklich nur zur Zierde im Hausgarten haben möchte, der kann auch auf andere Arten kleiner Blütenkirschen ausweichen. Die schönsten Arten und Sorten mit wenig Platzverbrauch findest du hier.

Kauf und Pflanzung

Die Zierkirsche und so auch Prunus avium 'Plena' kann in jeder Baumschule vor Ort gekauft werden, doch wird die Sorte meist nicht vorrätig sein. Aus diesem Grunde sollte man sie rechtzeitig bestellen, um sie zum Pflanztermin zu haben.

Man kann das Gehölz bereits als relativ kleinen Setzling kaufen (60 bis 100 cm hoch), doch ist es dann wichtig, den Stamm und die Krone durch einen entsprechenden Schnitt zu formen. Solch junge Baumschulware wird in Töpfen oder Containern angeboten. Diese kann zur jeder Zeit gepflanzt werden, wenn der Boden frostfrei ist. Bei wurzelnackten Exemplaren sollten die Pflanztermine Oktober/November oder Februar/März eingehalten werden, weil niedrige Temperaturen (kein Frost) und ausreichend Bodenfeuchte für ein gutes Anwachsen wichtig sind. Ausgewachsene Starkbäume werden mit verdrahtetem Ballen geliefert. Die Pflanzzeit ist die gleiche, wie bei ballenloser (wurzelnackter) Ware.
Die Baumpflanzung erfolgt wie bei anderen Gehölzen und erfordert keine besondere Aufmerksamkeit.

[TJ.15.7] Zählpixel I ©Bildrechte und Text: Thomas Jacob, 11.1.2018

Prunus avium plena Blüten4) Prunus avium plena verzaubert mit einem Blütenmeer im Frühling.

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