Was wenige bekannt ist: Fichten, die man als schlanke, hohe Nadelbäume aus dem Wald kennt, eignen sich auch für den Heckenschnitt. Wem das sonderbar erscheinen mag, der denke daran, dass z.B. Buchen, die als Einzelexemplare bekanntlich auch riesengroß werden, für den Form- und Heckenschnitt sehr beliebt sind.
Für die Heckenpflanzung von Fichten gibt es zwei verschiedene Arten.
Picea abies, Gemeine Fichte, Rotfichte
Das ist die heimische Fichte unserer Wäldern mit dunkelgrünen bis 2,5 cm langen Nadeln. Man kann sie fast überall pflanzen. Nur sehr trockene Böden und heiße und trockene Lagen vertragen sie nicht
Der Vorteil einer gut gepflegten Fichtenhecke ist, dass sie 100 % blickdicht ist und das Pflanzenmaterial sehr preiswert in einer Forstbaumschule gekauft werden kann. Der Pflanzabstand sollte 70 cm betragen.
Picea abies kann gut als Hecke geschnitten werden, doch sollte diese nicht zu schmal sein. 80 cm Breite und eine Mindesthöhe von 1,5 m ist ratsam. Soll die Hecke schmal gehalten werden, musst du 2 x pro Jahr schneiden und das schon bei jungen Pflanzungen.
Picea omorika Serbische Fichte
Die Nadeln der Picea omorika sind bis 1,8 cm lang. Vorteilhaft ist, dass die Knospen der Omorica nicht harzen. Die Omorika-Hecke kann um vieles schmaler geschnitten werden. Die Standortansprüche sind denen der heimischen Fichte gleich. Pflanzabstand 60 cm.
Pflanzung und Pflege
Auch diese Jungpflanzen können in jeder Baumschule oder Forstbaumschule bezogen werden. Man kauft die Setzlinge gewöhnlich im März als wurzelnackte Pflanzen und pflanzt sie im zeitigen Frühjahr.
Getopfte Ware kann von März bis September gepflanzt werden.
Neu gepflanzte Hecken werden nicht gedüngt. Das kann, wenn nötig im 2. Standjahr erfolgen.
Wann eine Fichtenhecke schneiden?
Den ersten Schnitt bekommen die Pflanzen, wenn sie die Hälfte der gewünschten Heckenhöhe erreicht haben. Die beste Zeit für das Schneiden halte ich für Ende Juni, wenn der Neutrieb noch nicht zu sehr ausgehärtet ist. Ein zweiter Schnitt, falls nötig, kann im August erfolgen. Für diese Arbeit nimmst du eine Elektro- oder eine Handheckenschere.
Natürlich kann der Schnitt auch auf andere Monate verlegt werden. Aber auf jeden Fall sollte das Formieren jedes Jahr erfolgen, denn stärkere Korrekturen (stark zurücksetzen) wie es bei Eiben und Buchen möglich ist, erweist sich als nicht vorteilhaft. Zwar treibt auch eine stark zurückgesetzte Fichtenhecke wieder aus und ist in etwa 3 Jahren dicht, doch in dieser Zeit haben die Pflanzen Stress und sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge (Fichtenröhrenlaus), welche die Koniferen schwächen.
Hohe Windschutzhecken
Zu erwähnen ist natürlich auch, dass Fichtenhecken ohne Schnitt in der Landschaft als guter Windschutz dienen können. Über dieses Thema, und wie guter Windschutz funktioniert, kannst du gern an anderer Stelle weiterlesen.