Windschutz im Garten oder auf der Terrasse ist in vielen Gegenden nötig und es wird mit allen ausführbaren Mitteln experimentiert, das Problem zu mindern. Hecken, Mauern, Sichtschutzwände sind ein Teil der möglichen Lösung, aber tatsächlich nur eine Teil-Lösung. Die unmittelbare Abschirmung allein tut es nicht, denn sie lenken die Luftströmung nur ab. Besser ist es den Wind, wo immer es machbar ist, herunter-zu-transformieren. Wenn man sich mit dieser Thematik beschäftigt, stößt man immer wieder auf den Begriff "Windkamm" oder "Windbrecher". Was ist damit gemeint?
Wie ich schon auf der Seite "Windschutz, worauf kommt es an" geschrieben habe, kann Wind schlecht allein durch Mauern oder dichte Zäune aufgehalten werden, weil es hinter diesen Barrieren häufig zu störenden Luftverwirbelungen kommt.
Außerdem wird eine Gartenmauer den Windstrom nicht drosseln sondern nur umleiten. Dagegen ist ein "Windkamm" effizient, und er funktioniert so: Hecken oder Lattenzäune filtern den Wind und lassen ihn deutlich schwächer werden. Windschutzpflanzungen mit Sträuchern sollten zudem noch im regelmäßigen Abstand mit aufstrebenden Gehölzen unterbrochen werden, sodass die Silhouette des Windschutzstreifens einem Kamm ähnelt.
Dieser Kamm hat die Eigenschaft, dass er den Wind quasi heruntertransformiert.
In Reihe (oder doppelter Reihe) gepflanzte Fichten (Picea abies, Picea omorica!) oder Tannen erfüllen beispielsweise diesen Zweck und kämmen den Luftzug. Wer ein ganzes Gehöft mit einer Windschutzpflanzung versehen will, der kann das mit diesen Koniferen aber auch mit Pappelreihen tun. Ein preiswerter, schnell wachsender Windschutzsteifen kann mit Korbweiden angelegt werden. Weiden und Pappeln lassen sich leicht durch Steckhölzer vermehren.
Im kleinem Maßstab, also an der Terrasse, sind Hecken effektiv, ebenso Weidenflechtzäune oder Holzlattenwände mit Lücken zwischen den Latten, die extra noch mit Klettergehölzen bepflanzt werden können.
Mauern oder geschlossene Sichtschutzzäune sollten, wie unten im Bild zu sehen ist, eine Vorpflanzung mit Gehölzen bekommen, die Mauer oder Zaun überragen. Welche Ziergehölze sich dafür eignen, ist unter "Hohe Sichtschutzbepflanzung" nachzulesen. Hier im Bild ist es die Zierkirsche Prunus x hillieri 'Spire'.