Heilpflanze Himbeere

Himbeere, Rubus idaeus: Jeder kennt sie, die saftig süße rote Beere, die uns im Sommer aus den Gebüschen anlacht: die Himbeere. Die aufrechten Zweige des ein bis zwei Meter hohen Strauches sind violettbraun und nur schwach bestachelt. Die Blätter bestehen aus drei bis sieben Einzelblättchen, die etwa fünf Zentimeter lang sind.

Aus den kleinen, weißen Blüten im Frühling entwickeln sich später die roten Beeren, die aus lauter einzelnen Kügelchen zu bestehen scheinen.

Himbeersträucher, wenn sie nicht im eigenen Garten wachsen, findet man an sonnigen, feuchten Plätzen wie Gebüsche, Wälder, Steinbrüche und Böschungen. Die Himbeere blüht von Mai bis Juni. Ihre Blätter sammle man während der Blütezeit, die Beeren zwischen Juli und September.

Volksnamen: Grollbeere, Hexenschmierbeere, Hohlbeere, Katzenbeere, Madebeere, Mutterbeere, Runzelbeere

Heilwirkung

Schon lange Zeit werden Himbeerblätter, als Tee zubereitet, bei der Geburtsvorbereitung eingesetzt. Die in ihnen enthaltenen Gerbstoffe wirken gewebestärkend und -kräftigend, in der Schwangerschaft vor allem das Gewebe der Gebärmutter. Während des Geburtsvorgangs wird die Wehentätigkeit unterstützt, die Eröffnungswehen sollen weniger schmerzhaft und die Presswehen stärker und effizienter sein. Auch übermäßige Blutungen werden durch die adstringierende Wirkung vermieden.

Auch bei Durchfall und Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie Husten und Heiserkeit wird die zusammenziehende Wirkung genutzt. Zusätzlich wirkt Himbeerblättertee blutreinigend und appetitanregend. Die süße Steinfrucht schmeckt nicht nur köstlich, ihr Saft ist auch ein hervorragender Vitaminspender bei fieberhaften Erkrankungen, den vor allem Kindern schätzen.

Einen Tee aus den getrockneten Blättern stellt man wie folgt her: Zwei Teelöffel der Droge werden mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen. Den Aufguss lässt man zehn bis fünfzehn Minuten lang ziehen und seiht ab. Diesen Tee trinkt man ungesüßt zwei bis drei mal täglich, oder verwendet ihn zum Gurgeln oder Spülen. Der Tee hat keinerlei Nebenwirkungen, er kann problemlos in der Schwangerschaft getrunken werden.

Himbeerfrüchte kann man in Form von Sirup haltbar machen, indem man einen Teil frisch gepressten Himbeersaft und zwei Teile Zucker einkocht, bis ein Sirup entsteht.

Die Himbeere wächst wild in den Wäldern; die Beeren genießt man roh; Himbeeressig und Himbeersyrup mit Wasser vermischt, leistet bei hitzigem Fieber, sowie bei fast allen Krankheiten gute Dienste.

Als Blätteraufgußtee verwendet, wirkt er gegen Ruhr, Durchfall und bei zu großem Abgang der Menstruation.


Literatur & Quellen: Bild und Zitat nach historischer Buchvorlage: Brunnfels, O. / Pfeffermann / Gleitsmann, E.: Das Buch der Kräuter, Verlag Urbania-Gesellschaft, Dresden, um 1920