Die Stauden-Sonnenblumen (Helianthus decapetalus) sind tatsächlich Sonnenblumen im Kleinformat – ganz nahe verwand mit der Art, welche wir von den Feldern her kennen (Helianthus annuus) – doch Letztere muss jedes Jahr immer wieder neu gesät werden. Die Stauden-Sonnenblume hingegen ist mehrjährig, und treibt jedes Jahr an gleicher Stelle aus. Zwar ist sie manchmal nicht völlig frosthart, doch in der Regel bleibt sie viele Jahre lang im Garten bestehen und breiten sich sogar noch durch Wurzelausläufer aus. Die Zierstaude blüht von Juli bis weit in den September hinein. Von ihrer Höhe her gesehen (1 bis 1,50 m), sind sie ideal für den Vorgarten und von der Physiognomie her passen sie besonders gut in Bauerngärten und in ländliches Flair.
Vorweg sein aber noch erwähnt, dass die Staudensonnenblumen (es gibt noch weitere Formen) harte Konkurrenten haben und zwar die Garten-Sonnenaugen (Heliopsis helianthoides). Oft werden beide Arten sogar miteinander verwechselt. Die Sonnenaugen sind in jedem Falle die besseren Schnittblumen. Einzig der Wuchs ist bei den Stauden-Sonnenblumen eleganter. Botanisch liegen beide Formen eng beieinander und gehören der gleichen Unterart der Heliantheae an:
Botanik
Die Staudensonnenblumen (Helianthus decapetalus), ist einer Art der Pflanzengattung Sonnenblumen (Helianthus) und diese ist eine Unter-Unterfamilie (Tribus) der Heliantheae. Die Heliantheae wiederum sind eine Unterfamilie der Asteroideae. Die Asteroideae gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und diese zur Ordnung der Asternartigen (Asterales).
Der Name leitet sich aus der griechischen Sprache ab, in der helios = Sonne heißt und anthos = Blume. Die Artbezeichnung decapetalus fügt sich aus deca = Zehen und pétalus = Kronenblätter zusammen, was wohl eher symbolisch zu verstehen ist, denn die Blütenblätter sind jedenfalls bei den Zuchtformen mehr als zehn. Ein synonymer botansicher Name der Zierfom der Art ist Helianthus decapetalus var. scabra oder Helianthus x multiflorus und als deutschen Namen finden wir noch die "Dünnblättrige Sonnenblume" in der Literatur oder Katalogen. Die vorliegenden Sorten, welche in den Staudengärtnereien angeboten werden, gehören nicht reinrassig der Art an, sondern sind Hybriden aus Kreuzungen mit anderen Arten, wie zum Beispiel mit Helianthus annuus. Die Pflanzenart stammt aus dem östlichen Nordamerika und wächst dort in den lichten Teilen feuchter Wälder.
Standort, Pflanzung und Pflege
Die Sorten der Staudensonnenblume sind so weit kultiviert, dass sie keine Wildstauden mehr sind. Sie gedeihen also in jedem normalen Gartenboden mit normaler Feuchte. Bei starker Trockenheit ist zu wässern. Der Platz sollte für sie in voller Sonne gewählt werden. Im Herbst wird das alte Laub abgeschnitten und dann sollten wir die Stauden locker mit etwas trockenem Laub abdecken um ihnen so einen Winterschutz zu geben. Im Frühjahr wird dieser Laubschutz rechtzeitig entfernt und dann ist auch der richtige Zeitpunkt, um die Pflanzen moderat zu düngen. Dafür verwenden wir einen gewöhnlichen Blumendünger.
Das Kaufen und Einpflanzen der Stauden sollten wir uns für das Frühjahr vornehmen, denn alle Zierpflanzen, welche nicht 100 % winterhart sind, sollten wir nur im Frühling pflanzen. Nach der Pflanzung wird gut angegossen. Im ersten Jahr dürfen die Staudensonnenblumen nicht gedüngt werden. Neben der Düngung im Frühling können wir den Pflanzen im August einen Kalidünger zugeben. Dieser schützt sie vor Frostschäden. Bei der Dosierung verfahre man aber genau nach der Anleitung des gekauften Pflanzendüngers.
Verwendung
Wie oben bereits erwähnt, sind diese Schmuckstauden ideal für ländliche Gärten und für Gärten, welche eine heitere sommerliche Atmosphäre ausstrahlen sollen. Am Ferienhaus zum Beispiel wäre, eine solche Staudensonnenblume ideal platziert. Die Sorte 'Capenoch Star', wie sie hier auf dem Foto zu sehen ist, mit über 1,5 m Höhe, prägt allein durch ihre Präsenz ganze Gartenteile. Im Vorgarten ist ein weiteres Einsatzgebiet zu finden.