Mammutblatt im Rasen1) Das Mammutblatt wirkt einzeln, so wie hier im Rasen wohl am schönsten.
1) Das Mammutblatt wirkt einzeln, so wie hier im Rasen wohl am schönsten.

Hohe Stauden, sogenannte Riesenstauden können sowohl in Rahmenpflanzungen eingesetzt werden als auch dort, wo im Garten oder an der Terrasse mit Gewächsen Sichtschutz geschaffen werden soll. Man kann diese großen Gewächse durchaus in Gruppen setzen. Eine andere Einsatzmöglichkeit ist die Einzelpflanzung, um damit besondere Akzente in einer Anlage zu schaffen, wie die Bilder 1) und 2) ausdrucksstark verdeutlichen. Besonders wirkungsvoll kann das Mammutblatt (Gunnera manicata) in einer kurzgehaltenen Rasenfläche in Szene gesetzt werden.

Einzelpflanzung

Viele der Riesenstauden heben sich so sehr von den anderen Park- und Gartenpflanzen ab, dass sie in Habitus und Physiognomie nicht mit ihnen zusammenpassen. Deshalb sollte sie möglichst einzeln stehen, um nichts von ihrer Schönheit einzubüßen. Wie die Bilder 1) und 2) gut zeigen, zählt das Mammutblatt auf jeden Fall dazu. Es ist auch schon deshalb ein Sonderling, weil es zu einer uralten Pflanzengattung gehört, welche bereits in der Oberkreide (vor 66 bis 100 Millionen Jahren) durch Pollenfunde nachweisbar ist.

Mammutblatt Riesenstaude2.) Mammutblatt. Das Riesengewächs hat eine gute Fernwirkung, und kann in Parks gut zum Einsatz kommen. Doch man sollte die Pflanzen auch aus der Nähe betrachten können.

Auch Riesengräser verlieren ihre Wirkung, wenn sie inmitten anderer Pflanzengattungen stehen. Am bekanntesten ist hierbei sicher das Pampasgras, welches einzeln, oder in Gruppen für sich stehen sollten, wenn es seine Zierwirkung voll entfalten sollen. Ebenso der Bambus, von dem es viele Arten gibt. Manche sind auch in unseren Breiten absolut frostfest und für solche wirkungsvollen Einzelpflanzungen bestens geeignet.
Besonders in kleinen Gärten, Vorgärten oder wo ähnlich wenig Platz ist, haben wir also die Möglichkeit, mit der Einzelpflanzung von hohen Stauden einen gesteigerten dekorativen Wert zu erreichen. Werden die Pflanzen dagegen in großen Mengen verwendet, wirken kleine Areale dagegen wie von Riesenunkraut überwuchert zu sein.
Dort wo reichlich Platz vorhanden ist, kann die Massenpflanzung eine Alternative zur Einzelsetzung sein.

Massenpflanzung

In Massen sollte diese übergroßen Stauden nur in entsprechend weitläufigen Arealen wie zum Beispiel Parkanlagen gepflanzt werden. Normale Zier- und Wohngärten hingegen werden optisch förmlich erschlagen bzw. engen die gestaltete Fläche ein, wenn größere Gewächse zu viel Raum in Anspruch nehmen.

Hohe Stauden als Uferbepflanzung3) Am Teichufer wirkt eine großräumige Bepflanzungen mit einer einzigen Pflanzenart am eindrucksvollsten. Botanischer Garten Hof.

Die einzige Ausnahme, welche von dieser Gestaltungsregel abweicht, ist die Bepflanzung eines Teich- oder Seeufers im Hausgarten entsprechender Größe. Übrigens wirkt die Uferbepflanzung des Gartenteichs mit nur einer Pflanzenart edler, als wenn viele verschiedene Arten ein unruhiges Bild ergeben.

Gemischte Pflanzung

Riesenstauden4) Sehr hohe Stauden wirken nicht so wuchtig, wenn sie mit hohen Ziergräsern kombiniert werden.

Mit dem Pampasgras erwähnte ich bereits ein Ziergras, doch sind die Riesengräser (Chinaschilf, Bambus usw.) genau genommen eine Kategorie für sich. Obwohl es hier auf dieser Seite um Stauden geht, erwähne ich sie, da Gräser in Mischpflanzung von Riesenstauden unentbehrlich sind. Hohe Stauden wirken oft sehr wuchtig und das nicht nur in kleinen Gärten sondern auch in Parkanlagen. Das Bild 4) zeigt sehr anschaulich, wie diese drückende Schwere durch die Leichtigkeit von Gräsern (im Bildbeispiel handelt es sich überwiegend um Chinaschilf) gemildert oder ganz aufgehoben werden kann. Geeignete Stauden für solche Pflanzungen sind folgende:

Die gängigsten XXL-Stauden – Höhe

  • Aconogonon alpinum (Polygonum alpinum) – Alpenknöterich; bis 2,20 m
  • Aconogonon x fennicum (Polygonum polymorphum) – Busch-Knöterich, Staudenflieder; 1,5 bis 2 m
  • Aconogonum polystachyum (Polygonum polystachyum) – Flieder-Knöterich; 1,5 bis 2 m
  • Datisca cannabina – Scheinhanf; bis über 3 m
  • Eupatorium fistulosum – Purpur-Dost in Sorten; bis 2 m
  • Helianthus salicifolius var. orgyalis – Weidenblättrige Sonnenblume; bis 3 m
  • Macleaya microcarpa – Roter Federmohn in Sorten; 2 bis 3 m
  • Rudbeckia nitida – Fallschirm-Sonnenhut in Sorten; bis 2,5 m siehe Bild 5) am Rand stehend rechts vorn
  • Rudbeckia maxima – Riesen-Sonnenhut; 1,5 bis 1,8 m

Sehr hohe Stauden Rabatte5) Man kann auch gewöhnliche Staudenrabatten mit einzelnen höheren Exemplaren auflockeren.

In eine üppige Spätsommerrabatte, wie sie im Bild 5) zu sehen ist, passen einzelne Riesenstauden ebenfalls gut. In diesem Beispiel ist es der Fallschirm-Sonnenhut. Und selbst als Rahmenpflanzung am Rand von Rabatten können sie sehr nützlich sein. Lediglich das ungehinderte Ausbreiten sollte verhindert werden, um andere Pflanzen nicht zu verdrängen. Arten wie der Sonnenhut verlieren durch ihr enormes Höhenwachstum an Stabilität, was eine Möglichkeit zum Anbinden erfordert. Gerade, wenn sie sich voll entfaltet haben und blühen, können Regen und Sturm der Pracht rasch ein Ende bereiten. Deshalb ist ein solider Stab zum Stabilisieren absolut wichtig.

Pflegetipp

Eine allgemeine Pflegeanleitung gibt es zu den Riesenstauden nicht, da sie sehr unterschiedliche Standorte bevorzugen. Das anspruchsvolle Mammutblatt gedeiht zum Beispiel am besten, wenn es in der Nähe langsam fließender Gewässer steht. Es braucht viel Feuchtigkeit und nahrhaften Boden. Der Federmohn hingegen ist anspruchslos und wächst auch in kargen Gartenecken gut.
Einzig der jährliche Rückschnitt und eine regelmäßige Düngung wird bei allen dieser Gewächse empfohlen, da sie jedes Jahr sehr viel Biomasse erzeugen, welche dann durch den Rückschnitt (wenn er nicht am Platz verrottet und auf diese Weise zum Kompostdünger wird) dem Boden als Nährstoff entzogen wird. Die Düngung sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen.
Neigt die Riesenstaude zu starkem Wuchern, sollte wir sie jedes Jahr etwas eindämmen. Das ist weniger aufwändig, als sie erst nach einigen Jahren mit einer dann häufig schon recht umfangreichen Pflegeaktion wieder in Form zu bringen.

Stauden sind winterharte, mehrjährige Pflanzen, doch nicht alle Arten schaffen es, kalte Winter ganz besonders in Kombination mit nassen Perioden zu überstehen. Das bereits erwähnte Mammutblatt wiederum sollte deshalb mit Laub vor starkem Frost geschützt werden. Bewährt hat sich auch ein Überbau, der sowohl vor der Kälte als auch vor zu viel Nässe schützt. [TJ.4.5] Zählpixel