Dieses Material, welches neu bezeichnet zudem unter dem Begriff Brettschichtholz im Handel zu finden ist, steht auch dem Heimwerker für Haus und Garten zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Massivholzbretter oder -balken, die nicht aus einem Holzstück gefertigt sind, sondern mittels Verleimung von Hölzern entstehen. Dadurch ist es beispielsweise möglich, sehr breite Bretter anzubieten (Bild oben), die man dann etwas zu einer Tischplatte verarbeiten kann.
Man erkennt solches Leimholz oft erst auf den zweiten Blick und daran, dass die Maserungen nicht durchgängig sind. Der Laie mag vielleicht denken, dass die geleimten Hölzer weniger stabil sind, als der durchgängig gewachsene Naturbaustoff, doch dem ist nicht so. Nur wenn du solche Brettschichthölzer unbehandelt, also ohne Anstrich, ständig der Witterung aussetzt, können sich die Verleimungen durch das unterschiedliche Aufquellen des Materials lösen. Das beste Beispiel dafür ist die Tischplatte für den Außenbereich. Solche Tischflächen sind ohnehin problematisch und werden oftmals, um allen Problemen aus dem Weg zu gehen, aus einzelnen, eng aneinander gefügten Latten zusammengesetzt.
Vorteile
Nun wird der Heimwerkeranfänger sicherlich fragen, was denn das Vorteilhafte an solchen Leimhözern ist. Wäre es nicht sinnvoller, natürliches Massivholz zu verwenden? Die Frage beantwortet sich leicht am Beispiel von einem Balken, der beispielsweise eine Länge von 3,5 m hat und eine Stärke von 9 x 10 cm. Wenn du dich im Baumarkt diesbezüglich umschaust, wirst du kaum einen solchen Balken finden, der durchgehend gerade ist. Zudem hat Massivholz in dieser Form, das für Bauzwecke angeboten wird, oft noch den Nachteil, dass es sich nach Einbau weiter verzieht. Nur beste Kernholzbretter oder -balken bleiben einigermaßen formstabil und sind der Natur nach schwierig zu bekommen.*
Das Leimholz hingegen hat den entscheidenden Vorteil, dass es weitgehend formstabil ist. Vom Preis her ist es nicht viel teurer, als das ungeleimte Material und wird in der Regel auch immer glattgehobelt angeboten.
Verwendung
Man nimmt Leimholz für den Eigenbau von Möbeln und Regalen im Innenbereich. Draußen verwendet man es für den Bau von geschlossenen Veranden, Gartenhäusern (Balkenwerk) oder als Säulen für Vor- und Terrassendächer. Hier sei aber unbedingt angemerkt, dass Holzsäulen für Überdachungen nie zu "schmächtig" ausfallen dürfen. Man wähle sie lieber etwas zu stark, sonst wirkt das aufwändig hergestellte Bauwerk am Ende stakselig, rachitisch und im Endeffekt unprofessionell.
Sonderformen
Zu der genannten Materialgruppe gehören auch die Sperrhölzer, welche die Fertigung von großen, stabilen, maßhaltigen Platten ermöglicht. Gut versiegelt (gestrichen) können sie durchaus für Sichtschutzzäune oder Lärmschutzelemente eingesetzt werden.
Das gilt besonders für Konstruktionen, welche hin und wieder abmontiert werden müssen, etwa wegen ihrer Pflege, oder aus anderen Gründen (z.B. Gerüstaufbau am Haus). Im Bereich der Terrassenhölzer gibt es mit Kunstharzen versetzte Terrassendielen. Dabei könne man bei den verleimten Bambushölzern (Bambus-Terrassendielen) noch von "Brettschichtholz" reden, weil dort der bindende Kunsthartzanteil relativ gering ist. Ähnlich sind die WPC-Baustoffe, die aus Holz und Kunstharz bestehen. Bei ihnen ist jedoch der Kunststoffanteil relativ hoch, sodass man bei ihnen wohl nicht mehr von Massivholz sprechen kann.
*Mein Tipp für denjenigen, der im Baumarkt nach gutem Kernholz für sein Bauvorhaben sucht. Schon ein halbes Jahr vor Projektbeginn sollte man regelmäßig die besten Bretter und Kanthölzer aus den Holzstapeln auswählen.