WPC TerrasseWPC-Terrasse und -Gartenwand auf einer BUGA-Ausstellung.
WPC-Terrasse und -Gartenwand auf einer BUGA-Ausstellung.

WPC ist ein Kürzel für das englische Wood-Plastic-Composites, was zu Deutsch so viel heißt wie Holz-Polymer-Verbundwerkstoffe. In der Regel sind das Holzmehl, Kunststoff und Additive. Doch anstelle der Holzfasern sind auch andere Pflanzenfasern nachwachsender Rohstoffe getreten, wie Kenaf (Hibiscus cannabinus), Jute (Corchorus) oder Flachs (Linum). So hat sich der Begriff WPC bereits auf diese Naturfaserverbundstoffe ausgeweitet.

Im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) wird der Werkstoff seit 2007 als Holzersatz genommen. Produkte, die aus WPC angeboten werden, sind vor allem Terrassendielen und Zaunelemente, vorzugsweise Sichtschutzzäune.

Terrassendielen

Vorab ist zu sagen, dass die Eigenschaften des recht jungen Materiales noch erprobt werden und sich unter Umständen verändern. Grob vereinfacht lässt sich aber sagen, dass Terrassenbeläge aus WPC eine hohe Witterungsbeständigkeit und Biegefestigkeit aufweisen. Sie sind formstabil, splitterfrei und gelten als rutschfest, was als positiv zu nennen ist. Weniger vorteilhaft ist allerdings die Eigenschaft, dass sie sich in der Sonne stark aufheizen.
Der Vergleich mit Holzdielen für den Außenbereich ist schwierig, da die Hölzer (z.B. Nadel-, Hart-, Tropen- und Thermohölzer), die zur Anwendung kommen, in ihren Eigenschafte sehr unterschiedlich sind.

Die Hersteller der WPC-Terrassendielen haben sich mittlerweile auf bestimmte Produktlinien wie Montagesysteme, preisliche Besonderheiten, besonders breite oder farbliche Dielen oder Holzimitationen spezialisiert.

Zaunelemente

Wer sich für Zäune aus Wood-Plastic-Composites entscheidet, der tut dies meist aus Gründen der Langlebigkeit und der geringen Pflege. Was fugendichte Lärm- und Sichtschutzzäune betrifft, so könne WPC-Bretter im Vergleich zu Holzmaterialien wesentlich dichter montiert werden, da sie maßhaltiger sind. Besonders wer Lärm von der Terrasse abhalten will, der braucht fugendichte Konstruktionen und verwende hierzu am besten WPC Brettelemente mit Nut und Feder.

Die Hersteller bieten oft eine große Auswahl an Farbvarianten an. Hier sei gesagt (und das gilt auch für Terrassendielen), dass auf kleinen Flächen oder Zaunanlagen reine, intensivere und gewagtere Farben verwendet werden können. Bei größeren Konstruktionen wähle man jedoch zurückhaltendere Farbtöne.

WPC Terrassenholz und EdelstahlschraubenDas Material lässt sich leicht mit Säge und Bohrer verarbeiten. Tipp: verwende nur haltbare Edelstahlschrauben.

BPC (Bamboo Plastic Composite)

Eine Sonderform des WPCs stellt das Verbundmaterial aus Bambus- und Kunststofffasern dar.

Recycling

Was das Recycling, also die Wiedernutzung oder die endgültige Entsorgung von WPC betrifft, so konnte ich ehrlich gesagt noch keine schlüssige Konzeption diesbezüglich recherchieren. Beim Fraunhofer-Institut für Holzforschung Braunschweig ist 9/2015 zu lesen:

Die meisten Hersteller empfehlen bei kleineren zu entsorgenden WPC-Mengen eine Entsorgung über den Hausmüll und bei größeren Mengen entweder die Entsorgung als stofflich wiederverwertbares Altholz oder die thermische Nutzung („energetisches Recycling“). Eine konkrete abfallrechtliche Zuordnung von WPC existiert bisher jedoch nicht. http://www.wki.fraunhofer.de/de/leistung/vst/projekte/wpc-recycling.html

 

Literatur, Quellen

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Wood-Plastic-Composite