Gartenmauern und Mauersysteme
Man könnte meinen, eine Gartenmauer werde "irgendwie aus Stein" gebaut. Doch selbst bei diesem eher zweckmäßigen Bauwerk gibt es vielfältige Möglichkeiten in Hinsicht auf Bauweise und Materialen: Sichtmauerwerk oder verputzt; ein Bau aus Betonsteinen oder gegossen aus Ortbeton; ein tranditionelles Mauerwerk aus Natur- oder Klinkersteinen; mancherorts werden sogar Findlinge verbaut.
Diese besondere Art der Grundstückseinfriedung (auch Friesen- oder Wallmauer genannt) ist wirklich hochinteressant und neben der für den Heimwerker einfach umzusetzenden Bauweise (Trockenmauerwerk) will ich zuerst auf die gestalterischen Möglichkeiten eingehen, welche dir ein solches Bauwerk bietet. Besonders in größeren Gartenanlagen und in ländlicher Umgebung ist solch eine spezielle Natursteinmauer angebracht.
Im vorliegenden Beitrag soll es um die Anleitung zum Bau solcher Natursteinmauern gehen, die aus Bruch- oder Feldsteinen gebaut werden und nicht aus einzelnen, behauenen Steinblöcken. Letzteren sind jeweils so stark (Dicke, Tiefe) wie die verwendeten Steinquader. Erstere bestehen quasi aus zwei einzeln gesetzten Wänden aus geeigneten Steinen, und werden im Inneren mit minderwertigem Material verfüllt. Dies jedenfalls ist die Art, wie unsere Altvorderen Gartenmauern gebaut haben.
Findlinge sind bekanntlich Überbleibsel der Eiszeiten, und man findet sie in großen Mengen nicht nur im Norden Deutschlands, sondern auch in Mitteldeutschland. In der Verwendung als Baumaterial sind Natursteinmauern aus Findlingssteinen allerdings in nördlichen Regionen üblicher als anderswo, weil hier früher andere Baumaterialien wie Werkstein, Holz und zum Teil selbst Ziegellehm knapp waren. So verwendete man also das vorgefundene Steinmaterial für den Bau von freistehenden Mauern und Böschungsbefestigungen. Das trifft natürlich auch auf Materialien wie geborgenes Geröll aus Flüssen, Flussablagerungen oder Meeresstränden zu. Allerdings fordert die rundliche Form der Steine eine hohe Handwerkskunst.