Diese besondere Art der Grundstückseinfriedung (auch Friesen- oder Wallmauer genannt) ist wirklich hochinteressant und neben der für den Heimwerker einfach umzusetzenden Bauweise (Trockenmauerwerk) will ich zuerst auf die gestalterischen Möglichkeiten eingehen, welche dir ein solches Bauwerk bietet. Besonders in größeren Gartenanlagen und in ländlicher Umgebung ist solch eine spezielle Natursteinmauer angebracht.
Sinn und Zweck: besondere Gartengestaltung ist möglich.
Der Friesenwall ist in seiner Bauweise schnell definiert. Stell dir vor, du würdest um dein Grundstück herum einen Wall aufschütten und, um Fläche zu sparen, auf der dem Grundstück abgewandten Seite mit einer Stützmauer in Trockenbauweise versehen. Dadurch kann der Wall eine Höhe bis zu 1,2 m bekommen. Das reicht oft schon aus, um eine Abgrenzung zu definieren. Wem das aber nicht ausreicht, der kann den Erddamm auf der Krone zusätzlich mit einer Hecke bepflanzen, welche der leichteren Pflege wegen aus freiwachsenden Heckengehölzen bestehen sollte.
Der Sinn des Friesenwalls besteht aber darin, dass vom Grundstück aus keine Mauer sichtbar ist (Beobachter B). Die Anlage wird nur als sanfte Böschung wahrgenommen. Wer seinen Ausblick von Haus, Terrasse und Garten frei in die Landschaft unverstellt und unverbaut genießen will, der plane solch eine Umfriedung.
Von außen betrachtet (A) ist die Konstruktion einer gewöhnlichen Natursteinmauer ähnlich.
Ein zusätzlicher nützlicher Effekt besteht in der Möglichkeit, den Friesenwall auch als Windschutz zu nutzen, allerdings nur, wenn er mit Gehölzen bepflanzt wurde. Diese dienen als Windkamm und können starke Luftströmungen heruntertransformieren. Wenn du ein sehr zugiges Grundstück hast, kannst du sogar einen abgesenkten Gartenbereich schaffen (Senkgarten oder Senkterrasse), der für zusätzlichen Winschutz sorgt und ein Gefühl der Geborgenheit und des Schutzes vermittelt. Verbindest du beide Bauaktivitäten miteinander, kannst du gleich mit dem Aushub den Wall aufschütten.
Bauweise, Vorteile - Nachteile
- die stützende Trockenmauer benötigt kein tiefes Fundament und keine Entwässerung
- Statik einer frei stehenden Mauer nicht nötig
- einfachste Bauweise
- einfache Materialbeschaffung (z.B. Naturstein aus dem nächsten Steinbruch, Feldsteine, Altmaterial)
- bedenke, dass Kleinkinder ohne Aufsicht nicht sicher sind (Wall ist einfach zu erklimmen); Abhilfe schafft eine Bepflanzung oder ein unauffälliger Drahtzaun auf der Wallkrone
Beim Bau wird wie bei einer Böschungsmauer vorgegangen, die ohne Vermörtelung wie eine Trockenmauer errichtet wird. Wie bereits erwähnt, ist kein tiefes Fundament nötig. Man hebt lediglich einen ca. 80 cm tiefen Streifen aus, idealerweise mit einem Bagger. Mit einem Schottergemisch (Frostschutz genannt) wird der Graben wieder verfüllt und in Lagen von 20 Zentimeter verdichtet. Bei ca. 20 Zentimter unter Bodenniveau wird mit der Schichtung des Steinmaterials begonnen und verfahren, wie auf den weiterführenden Infos beschrieben. Übriggebliebener Aushub kann dann gleich für den Wall verwendet werden.
Da der Friesenwall ursprünglich aus dem Norden Deutschlands stammt, wurde er häufig aus Findlingen und/oder Feldsteingeröll errichtet. Doch eine solche Findlingsmauer ist nicht zwingend nötig. Das Bauwerk kann natürlich ebenso in Mittel- oder Süddeutschland umgesetzt werden, im besten Falle dann mit heimischem Gesteinsmaterial.
Bepflanzung
Es können Pflanzen Verwendung finden, die eine gewisse Trockenheit wegstecken und die auch unkompliziert zu beschneiden sind. Die Hecke sollte keinesfalls streng geschnitten werden. Am besten ist eine lockere Bepflanzung mit folgenden Gehölzen:
- Essigbaum
- Krüppelkiefer
- Perückenstrauch
- Zwergliguster
- Heckenrose, (Vitaminrose)
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[TJ.27.9] I