Wald

Ich höre nicht, ich sehe nicht, ich liege unbewegt im Kraut... Eine Liebeserklärung an Wald und Natur gefasst in ein Gedicht der Lyrikerin und Autorin Ina Seidel. Schöne Zeilen über ein ganz persönliches Naturempfinden...

∼ Mittag im Walde ∼

Ich höre nicht, ich sehe nicht,
Ich liege unbewegt im Kraut,
Mich badet weißes Mittagslicht,
Der Grund ist warm, wie meine Haut.

Ich bin das Gras, das silbern glänzt,
Ich bin der Birke Flüstersang,
Ich bin von Heidenblühn umkränzt,
Bienenumtönt der Waldeshang.

Ich fühle, wie im Boden tief
Ein ruhig Herz an meines schlägt.
Trägt mich die Erde oder rief
Ein Gott mich, daß mein Herz sie trägt ? -

© Ina Seidel