Die Inhalte dieser Info-Seiten gehen von Garten, Haus, Freizeit und Gesundheit über viele Themen, und so ist es schwierig, das vielseitig verwendbare Borax klar einer Kategorie zuzuordnen. Auf der folgenden Seite ist es mehr ein Gesundheitsthema. Kurz gesagt kann das spurenelementhaltige Pulver ein Bestandteil der Nahrungsergänzung sein, und demzufolge hat der Sachverhalt hier etwas mit gesunder Ernährung zu tun.
Borax (Na2[B4O5(OH)4]·8H2O), welches das Element Bor (B) enthält, ist der Name für kristallisiertes tetraborsaures Natrium. Es erscheint in kleinen farblosen oder gelblichgrauen Kristallen, die sich fettig anfühlen und wird durch Umkristallisieren gereinigt. Im Magen wandelt sich Borax mit der Magensäure (Salzsäure) zu Borsäure (H3BO3) und Natriumchlorid. Der reine Borax findet sich in der Natur zum Beispiel in einigen Gebirgsseen von Indien, Tibet, Iran, auf Ceylon, bei Potosi im südlichen Zentralbolivien und in scheinbar unerschöpflicher Menge in Kalifornien und Nevada. Abgebaut wird er heute z.B. in Kırka (türkischen Provinz Eskişehir). Die größte Bergwerksmine befindet sich in Boron (Kalifornien).
Das durch die Verdunstung des Wassers der Boraxseen herauskristallisierte Salz kam überwiegend im 19. Jahrhundert, und vereinzelt auch schon früher, unter den Handelsnamen Tinkal, Pounxa oder Nevadaborax nach Europa. Seit 1818 gewinnt man es künstlich aus Borsäure und kohlensaurem Natrium und stellte es später auch aus dem Mineral Tiza oder Boronatcalcit her. Das "Borsalz" kannte man aber schon im alten China (Glasuren) und Ägypten (Mumienbalsamierung), wie auch im Mittelalter (Tinkal). Die Namensgebung leitet sich vom arabischen bauraq (weiß) ab. Damals kam es aus Ostindien und wurde vor allem von den Venezianern gehandelt und aufbereitet, woher der später noch häufig gebräuchliche Name Venezianischer Borax (lat. borax veneta) für die gereinigte Ware stammt.
Verwendung in der Töpferei und im traditionellen Handwerk
Das weiße Pulver löst sich in Wasser zu einer schwach alkalisch reagierenden Flüssigkeit. Bei Glühhitze löst Borax Metalloxide und bildet mit ihnen durchsichtige gefärbte Gläser (Boraxglas). Darauf beruht seine Anwendung zur Herstellung vieler Glas- und Prozellanfarben, zu Glasuren und als Zuschlag zu Tonwaren. Man benötigt ihn auch als Flussmittel zum Hartlöten, und in der Textildruckerei benutzte man es zum Befestigen mineralischer Beizen. An Stelle der Sodamittel kann es auch als Waschmittel für feine Gewebe angewendet werden. Mit Schellack bildet Borax einen in Wasser löslichen Firnis, mit Casein und Wasser gibt es eine Flüssigkeit, die sich durch große Klebkraft auszeichnet. Auch hat man mit dem Salz ein vorbeugendes Holzschutzmittel gegen Pilze und Insekten. Man streicht 2 x die zu behandelnden Hölzer mit 80 g Boraxpulver auf 1 Liter Wasser (im Außenbereich wird zusätzlich mit pigmentierter Öllasur überstrichen).
Borax als Dünger
Bor ist ein wichtiges Spurenelement für die Pflanzenernährung und wird manchen Düngemitteln (Kunstdünger) zugesetzt. Fehlt es, so entstehen Schäden am Pflanzengewebe (Herz- und Trockenfäule, gelbliche Blätter, braungelbe Flecken im Laub, Verkümmerung), die Blüte ist vermindert und auch der Fruchtansatz. Genau genommen ist es der Calciummangel, welcher den Pflanzen zusetzt, aber Bor reguliert bei Pflanzen vermutlich (wie beim Menschen) entscheidend den Calciumhaushalt. Verformte Früchte können die Folge sein. Kartoffeln und Rüben werden glasig und faulig, Blumenkohl wird schnell braun und Gurken (welche naturgemäß viel Bor enthalten) kümmern dahin. Der Mindestgehalt an dem Spurenelement im Boden sollte 0,8 – 1,0 mg pro kg Boden betragen. Mangelt es im Boden an diesem Spurenelement, so kann mit Borax gedüngt werden. Aber Vorsicht vor Überdüngung, deshalb unbedingt an die Dosierung halten.
Dosierung für die Düngung:
- 20 – 100 g Borax auf 100 qm Bodenfläche (besser wenig konzentriert und jährlich) im Frühjahr ausbringen
- 5 – 10 g in 10 l Wasser aufgelöst für Obstbäume, gleichmäßig den Wurzelbereich damit gießen; besonders Zwetschgen, Pflaumen, Pfirsiche und Aprikosen wandeln in ihren Früchten Bor für den Menschen verfügbar um
- ein leicht gehäufter Teelöffel Borax = ca. 5 bis 6 g, ein gestrichener Teelöffel ca. 4 g.
Borgehalt in Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln
Die in Klammern stehenden Werte sind weitere ermittelte Messwerte.
mg Bor auf 100 g | Lebensmittel (in bester Bioqualität) | Hinweis |
400 (400 – 500) | Heringsrogen | |
100 (100 – 400) | Austern | |
88 (88 – 92) | Kaviar | |
? | Kaviar-Ersatz | Sogenannter "Deutscher Kaviar" hat vermutlich ebenfalls sehr hohe Werte. Allerdings wird Borsäure (E 284) und Borax (E 285) zur Konservierung von Kaviar verwendet! |
30 (27 – 35) | Feldsalat | |
bis 25 | Honig | Ein Esslöffel hochwertiger Bienenhonig (ca. 25 g) liefert demnach ungefähr 6 mg Bor. |
16 (8,6 – 17,4) | Quitte | |
10 | Apfel | Angaben zum B-Gehalt in Äpfeln sind sehr unterschiedlich (siehe unten bei Äpfel) |
7 (5 – 8) | Pfirsich | Ein Pfirsich aus dem Garten wiegt etwa 100 g und deckt den Tagesbedarf. |
8 | Löwenzahn | |
5,4 | Bäckerhefe | |
5 | Champignons | Sie sind zudem hochbasisch (du solltest dich in diesem Zusammenhang auch der Thematik der Heilpilze beschäftigen). |
3,6 | Gurken | Der Eigenanbau lohnt! Gurken sind zudem hochbasisch. |
2,8 | Soja* | |
2,7 | Zwetschgen, Pflaumen, Trockenpflaumen | Um Trockenpflaumen selber herzustellen brauch es Zwetschgen und ein Dörrgerät. |
2,6 (2,5 – 6,7) | Kohlrüben | |
2,5 | Rosinen* | |
2,1 | Rote Beete, Rettich | |
2 | Nüsse | |
1,1 (4) | Sellerie | |
1 | Avocado | Die besten und schmackhaftesten frischen Früchte gibt es in der Saison, also im Winter/Frühjahr. |
1 | Datteln | Alternative zu den gängigen Süßigkeiten |
0 – 9 | Rotwein | Enthält auch 46 mg/100 ml des OPC (oligomere Proanthocyanidine); Roter Traubensaft ist ebenso werthaltig! |
0,6 | Getreide | Vermutlich ist heutzutage das konventionell angebaute Getreide bzw. übliche Mehl vom Nährstoffgehalt gesehen völlig wertlos, ausgenommen z.B. Bio-Dinkel usw. |
0,5 | Aprikosen | Sie gibt es auch getrocknet. |
0,3 | Grünkohl, Rotkohl, Rosenkohl, Blätter vom Kohlrabi* | |
0,3 | Möhren und Karotten* | |
0,2 | Blumenkohl, Broccoli, Romanesco, Spargelkohl (Blüten des Kohls)* | |
0,2 | Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte* | Ein mittelgroßer Apfel wiegt ca. 170 g. |
0,1 | Tomaten* |
*Diese Lebensmittel haben zwar weniger Bor pro 100 g, werden jedoch öfter und in größeren Mengen verzehrt
Nennbare Lebensmittel, welche das Spurenelement auch noch in geringen Mengen liefern sind Mineralwässer, Bier, Kaffee, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Zucchini. Es ist jedoch zu beachten, das in neuartigen Hochzuchtsorten von Kulturpflanzen viel geringere Borwerte gemessen werden. Besonders neuartige Weizensorten stehen in Verdacht, mit den noch "gesunden Züchtungen" der 1950 bis 1970er Jahre nur noch wenig gemein zu haben, was die Vielfalt der Inhaltsstoffe betrifft. (siehe auch: Dr. med. William Davis "Die Weizenwampe" München 2015)
Bormangel
Der Gehalt dieses wichtigen Spurenelements nimmt in Getreide, Obst- und Gemüsearten offensichtlich radikal ab, wenn diese mit Kunstdüngern kultiviert werden!!! Es kommt dann zu dem Effekt, dass bei einem leicht verfügbaren Angebot von Stickstoff, Phosphor und Kali, vorzugsweise diese aufgenommen werden, aber kaum noch Spurennährstoffe (das sind Eisen (Fe), Mangan (Mn), Kupfer (Cu), Zink (Zn), Bor (B), Molybdän (Mo), Chlor (Cl) ). Ist Kunstdünger verfügbar, vernachlässigen die Wurzeln überhaupt das beschwerlichere Aufschließen der verschiedensten Bodennährstoffe aus der Erde. Das heißt im Klartext, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die Gemüse im Supermarkt sehr viel weniger Spurenelemente und somit auch Bor enthalten, als wir es uns wünschen und auch brauchen.
Demzufolge ist die oben abgebildete Liste nur bedingt zu gebrauchen und gilt nur für Bio-Produkte, die wir in unserem Garten natürlich auch gern bevorzugt anbauen können. Mangelerscheinungen beim Menschen an wichtigen pflanzlichen Inhaltsstoffen, die, wie bemerkt im Gemüse kaum noch vorhanden sind, werden außerdem noch durch die vielerorts ungünstige Zubereitung verstärkt. Wird etwa das Kochwasser von Gemüse fortgeschüttet und nicht zur Zubereitung verwendet, gehen nochmals wichtige Mineralstoffe verloren. Aus diesen Gründen nimmt der gewöhnliche Mitteleuropäer vermutlich fast kein Bor mehr durch die Nahrung auf, wenn er sich nicht entsprechend bewusst ernährt.
Bei normaler, guter Ernährung nimmt der menschliche Körper etwa 0,5 bis 3,1 Milligram B. in sich auf. Eine regelmäßige, erhöhte Zufuhr von hochprozentigem Alkohol, von Kalzium oder eine zu geringe Aufnahme von Magnesium kann diese Werte jedoch zusätzlich dämpfen. So führt man bei der ergänzenden Einnahme von Bor (siehe nächstes Kapitel und "Dosierung und Kennzahlen") in der Regel parallel auch Magnesium mit entsprechender Nahrungsmittelergänzug oder Hautauftrag (Magnesiumöl) zu. 0,5 bis 2 mg elementares Bor in der täglichen Nahrungsaufnahme ist offensichtlich nicht genug (In diesen Regionen tritt gehäuft Arthrose auf). 2 bis 5 mg elementares B. mögen besser sein, doch 5 bis 10 mg täglich mit der Nahrung aufgenommen ist erstrebenswert und optimal, wobei der Körper je nachdem überschüssiges B. mit dem Urin auch wieder abgibt, also selber reguliert.
Gesundheitliche Wirkung, Bormangel, Nahrungsergänzung
Heute verwenden viele gesundheitsbewusste Menschen das weiße Pulver, um Bormangel vorzubeugen. Es scheint erwiesen zu sein, dass in Gegenden, wo durch die Natur (Böden) dieser Mangel besteht, besonders viele Menschen an Gelenkschmerzen leiden. Zu dieser Thematik sind im Internet viele glaubwürdige Berichte zu finden, sodass ich sie hier nicht wiederholen will. Grob gesagt, regelt das Spurenelement sowohl im menschlichen Körper wie auch in den Pflanzen den Stoffwechsel in Bezug auf Calcium. Beim Menschen sogt es dafür, dass das Kalzium (der Kalk) dorthin kommt, wo er hingehört, also in die Zähne und Knochen und nicht in das Blut, in die Adern, Gelenke und Gewebe. Ist das für dich interessant?
Eine weitere positive Wirkung scheint es im Körper hervorzurufen, indem es Aluminiumeinlagerungen (und das vorzugsweise im Gehirn) verdrängt. Anders, grob vereinfacht ausgedrückt: Ist man optimal mit Bor versorgt, lagert sich offensichtlich weniger schädliches Aluminium im Körper ein. Wie dem auch sei. Glaubhafte Empfehlungen für eine entsprechende Nahrungsmittelergänzung, welche Rheuma, Arthrose (Gelenkverschleiß), Arthritis (Gelenkentzündung), Osteoporose (Knochenschwund) entgegenwirken sollen, schlagen vor, täglich ca. 9 mg elementares Bor als Nahrungsergänzung zu sich zu nehmen (genaue Dosierung siehe unten). Erwähnt sei auch, dass viele Ernährungsberater bei den genannten Krankheitsbildern unbedingt auch einen ausgewogenen Vitamin D3-Spiegel im Körper befürworten, wie eine ausreichende Versorgung mit MSM (Organischer Schwefel). Informiere dich darüber bitte im Internet weiter.
Beste Erfahrungen wurden also offensichtlich gemacht, wenn man eine Tagesdosis von 9 bis 10 mg elementarem Bor aufnimmt. Und wenn das jeweilige Leiden nachgelassen hat, werden sehr oft 3 mg täglich als Erhaltungsdosis empfohlen. Man kann auch ein oder zwei Tage pro Woche pausieren. Höhere Dosierungen sind zwar nicht schädlich, doch werden sie vom Körper auch nicht verwertet und wieder ausgeschieden. Giftwirkungen entstehen, wenn man Borax ähnlich wie Speisesalz in größeren Mengen zu sich nimmt. Dabei ist Speisesalz (Natriumchlorid NaCl) wohl mindestens 50mal giftiger als Borax.
Dosierung und Kennzahlen
Für die oben vorgeschlagenen Menge von 3 mg oder 9 mg (Milligramm) Tagesmenge an elementarem Bor geht man wie folgt vor: In 1 Liter stilles, chlor- und fluoridfreies Trinkwasser (es kann auch destilliertes Wasser genommen werden) wird ein leicht gehäufter Teelöffel Borax-Pulver gegeben und gelöst. Das ist die Grundlösung, das "Konzentrat":
Standarddosis = ca. ein Teelöffel (fünf Milliliter) des Konzentrats. Sie enthält 25 bis 30 Milligramm Borax und versorgt Sie mit drei Milligramm Bor. Nehmen Sie zunächst eine Standarddosis pro Tag zu einer Mahlzeit ein. Fühlt sich das in Ordnung an, nehmen Sie eine weitere Dosis zu einer anderen Mahlzeit dazu. Wenn Sie keine spezifischen gesundheitlichen Probleme haben, können Sie dauerhaft ein bis zwei Standarddosen pro Tag nehmen. Die Menge eignet sich auch als Erhaltungsdosis. Erhöhen Sie die Menge auf drei oder mehr Standarddosen, wenn Sie unter Krankheiten wie Arthrose oder Osteoporose und den damit verbundenen Problemen leiden. [1]
Weitere Kennzahlen und Maße:
1 mg (Milligramm) = 0,001 g (Gramm) bzw. 1000 mg = 1 g, 1 ml (Milliliter) = 0,001 l (Liter) bzw. 1000 ml = 1 l
Löslichkeit im Wasser in Abhängigkeit von der Temperatur (Sättigung, Borax-Sole je 100 ml Wasser) nach [2]
Temperatur in °C | Borax in Gramm |
0 | 2,8 |
10 | 4,6 |
20 | 7,9 |
30 | 12 |
60 | 40,4 |
70 | 58 |
80 | 76 |
90 | 120 |
100 | 200 |
Ein gestrichener Teelöffel Borax sind ungefähr 4 g, ein leicht gehäufter Teelöffel 5 bis 6 g.
1 Teelöffel Borax gelöst in einem Liter Wasser und von dieser Lösung wiederum nur ein Teelöffel genommen birgt 3 mg (Milligramm!)
Borax enthält 11,3 % reines Bor; die Borsäure 17,5 %. [1]
Quellen und Literatur und Hinweise. Es wurde in der verfügbaren glaubwürdigen Literatur recherchiert:
- [1] http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/die-borax-verschwoerung-das-aus-fuer-die-arthrose-heilung
- [2] https://giftfrei.wordpress.com/2013/06/08/borax-borsalz/
- http://www.mmnews.de/index.php/gold/2686-bor-verkannter-genius-der-elemente
- http://www.bio-gaertner.de/pflanzenkrankheiten/Spurenelemente-fuer-Pflanzen
- http://www.freieheilpraktiker.com/content.php?CO_ID=&l1_ID=3&l2_ID=26&l3_ID=3752
- Dr. Phil. und Dr. med.h.c.Hermann Thomas, o. Professor an der Universität Berlin; "Grundzüge der pharmazeutischen und medizinischen Chemie", Berlin 1931, Verlag von Julius Springer
Haftungsausschluss: Alle oben stehenden Inhalte wurden journalistisch gewissenhaft recherchiert, doch sind sie ohne Gewähr. Heilungsversprechen werden nicht gegeben. Gesunde Ernährung und Lebensweise kann Heilwirkung zur Folge haben, doch nur im Zusammenspiel vieler ausgewogener Faktoren. Im vorliegenden Text wurden lediglich Einzelaspekte beleuchtet. Im Krankheitsfall sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
Autorin: G.J. [ZP.29.10.22.GJ.0004]