Boskett und Bosco

Boskett im Barockgarten Heidenau-Großsedlitz

Der Begriff "Boskett" gehört zum Themenbereich der Gartengestaltung und -architektur, und leitet sich vom französischen Wort "bosquet" ab. Wörtlich übersetzt heißt das so viel wie Busch, Wäldchen oder Hain. Es bezeichnet ursprünglich eine Gruppe von Bäumen und Sträuchern in entsprechenden Parkanlagen und Lustwäldchen.

Der Begriff Boskett verband sich in der Folge mit der französischen Gartenarchitektur (Barockgärten) und ist meist fester Bestandteil dieser Anlagen, die sich in drei Bereiche gliedern:

  • Parterre = offenliegende, geometrisch gestaltete Flächen
  • Boskett = Teile mit formal geschnittenen Hecken und Bäumen, die intime Raumbereiche (Cabinets, Cloîtres) bilden
  • Wald = natürlicher gestalteter Bereich als Übergang zur Landschaft mit schneisenartigen Wegen und Alleen

Boskett im Garten Mirabell SalzburgBosquet im Mirabellgarten, des Schlosses Mirabell in Salzburg (Österreich).

Bosketts sind also Teile in diesen Gärten, welche eine Art Pufferzone zwischen den streng geometrisch und architektonisch angelegten Flächen (Parterre) bildeten. Meist sind es hohe und streng geschnittene Hecken, welche gleichzeitig den optischen Rahmen für das Parterre bilden. Zudem haben sie die Funktion, neben den weitläufigen, einsehbaren Abschnitten, intime grüne Räume in den Gärten zu schaffen.

Bosco

Das Bosket ist artverwandt dem italienischen "Bosco" (italienisch = Wald). Letzteres ist vermutlich auch das ursprünglichere Gestaltungselement aus Zeiten der italienischen Renaissancegärten. Im italienischen Stil bezeichnet es schattig angelegte Bereiche, die eine geheimnisvolle, mystische Ausstrahlung haben und durch Wasserspiele, Bassins, kühle Grotten und Skulpturen thematisiert sind. Das sind klare architektonische Elemente, die im Kontrast zur Naturgestaltung im Boco stehen.

Villa Pia, Vatikan KupferstichVilla Pia, Vatikan. Renaissancestil. Streng formale und lockere, hainartige Bereiche.

Bild ganz oben: Die barocke Anlage in Heidenau-Großsedlitz.