Kaffee selbst anbauen

Wintergarten

Der Kaffee gehört ungeschlagen zu den Lieblingsgetränken der Deutschen, ob als Kaffeepulver, frisch gemahlen aus der ganzen Bohne oder in Form von Kaffeepads (www.tchibo.de). Auch wenn Deutschland der Kaffeepflanze zum Gedeihen keine optimalen Bedingungen bieten kann, so ist es bei richtiger Pflege möglich, Kaffee selbst anzubauen. Solange die Grundbedürfnisse der Pflanze berücksichtigt werden, kann jeder ohne großen Zusatzaufwand eigene Kaffeebohnen gewinnen. Eine wichtige Eigenschaft ist jedoch vonnöten und das ist Geduld. In unserem Kaffee-Guide zeigen wir Schritt für Schritt den Weg zum eigenen Kaffee – vom Anbau über die Pflege bis hin zur Ernte.

connie58 Kaffeepflanze

Anbau

Kaffeebohnen kann sich heute jedermann einfach und günstig aus dem Internet bestellen. Auch aus dem Inneren einer frischen Kaffeefrucht kann man die Bohnen entnehmen und sie anschließend in einen mit Erde gefüllten Blumentopf pflanzen. Optimal ist der Boden, wenn er gut belüftet, durchlässig und locker ist und einen neutralen bis sauren ph-Wert aufweist. Zusätzlich sollte auf ein ausreichendes Nährstoffangebot von Kalium, Stickstoff und Phosphorsäure geachtet werden sowie auf einen hohen Humusgehalt für optimale Feuchtigkeitsbewahrung.

Die Bohnen werden leicht mit Erde bedeckt und das Pflanzgefäß an einen Ort gebracht, der hell aber vor der prallen Mittagssonne geschützt ist. Ein relativ warmer Platz ist wichtig. Ca. 20 – 24 °C sind ideal. Frostschutz im Winder ist unbedingt nötig, da Kaffeepflanzen sehr kälteempfindlich sind, und bereits bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt die Ernte in Gefahr sein kann. Gut zu wissen, dass auch verdunstender Morgentau den Pflanzen viel Wärme entzieht. Bei guter Pflege werden sich nach fünf bis sechs Wochen aus den Bohnen die ersten Blattpaare entwickeln. Haben sich die jungen Pflanzen gekräftigt und beginne zu wachsen, sollte sie in ein größeres Pflanzgefäß umgepflanz werden.

Aber auch durch Stecklinge, die wir von einer vorhandenen Kaffeepflanze gewinnen können, lassen sich neue Pflanzen ziehen. Die Stecklinge sollten etwa 15 bis 20 Zentimeter lang sein und in ein Gemisch aus Torf und Sand gepflanzt werden. Anschließend gelten zur Wurzelbildung die gleichen Regeln wie bei der Samenanzucht: Ein warmer Platz ohne pralle Sonne. Tipp: Wenn die Stecklinge an einen schattigen Platz gestellt und mit einer Plastikhülle umgeben werden, entsteht ein optimales Klima zum Wurzeln und Ausbilden der Blätter.

Pflege

Grundsätzlich ist die Aufzucht in einem Gewächshaus vorzuziehen, allerdings ist bei richtiger Pflege auch die Verwendung als Zimmerpflanze möglich. Die Temperaturen sollten konstant um die 20 Grad betragen, und auch im Winter sollten sie, wenn möglich, nicht unter 17 Grad fallen. Ob es der Pflanze zu kalt ist merkt man, wenn sie beginnt, ihre Blätter einzurollen. Dann sollte unbedingt für mehr Wärme gesorgt werden. Warme Heizungsluft ist dafür weniger geeignet, da die Kaffeepflanze sehr empfindlich auf trockene Luft reagiert. Ein Aktivkohlefilter oder ein Luftbefeuchter beispielsweise kann Abhilfe schaffen und der Pflanze ein angenehmes Klima zu verschaffen.

Bei der Gabe von Wasser gilt feucht halten, aber nicht nass. Regelmäßig gießen, besser noch besprühen und zusätzlich zum Befeuchten der Luft kleine Wasserschälchen in der Nähe aufstellen. Regenwasser eignet sich optimal als Gießwasser, aber auch abgestandenes Leitungswasser kann verwendet werden. Allerdings sollte dieses nicht zu kalkhaltig sein. Im Winter wird weniger gegossen, nur darf die Erde nie komplett austrocknen.

Gedüngt kann mit handelsüblichem Flüsigdünger erfolgen, idealerweise alle zwei Wochen. Aber auch Düngerstäbchen können verwendet werden. Während der Wintermonate darf nicht gedüngt werden.

Die Pflanze sollte regelmäßig zurückgeschnitten werden, damit sie eine Höhe von 1.5 bis 2 Metern nicht überschreiten, denn dann sind nicht nur die besten Erträge zu erwarten, sondern auch die Ernte wird so möglichst unkompliziert.

Ernte

Etwa drei Jahre nach der Aussaat kann man mit den ersten Blüten und Früchten rechnen. Reif für die Ernte sind die Bohnen allerdings erst ein Jahr später. Man merkt es daran, dass die Kaffeekirschen sich dunkelrot färben. Nun muss lediglich die Hülle geknackt werden und man kann die ersten selbst gezüchteten Kaffeebohnen in den Händen halten. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Kaffeekirschen trocknen zu lassen, bis die Bohnen ohne zurückbleibende Rückstände einfach ausgeschält werden können. In unseren Breitengraden kann man einmal im Jahr mit einer Kaffeeernte rechnen.

Gastbeitrag, Aktualität beachten.