Früehkartoffeln unter FolieFrühkartoffelanbau im Kleingarten lohnt!
Frühkartoffelanbau im Kleingarten lohnt!

Wenn man im Hausgarten Kartoffeln selber anbauen möchte und die Anbaufläche beschränkt, dann ist es sinnvoll, hauptsächlich Frühsorten anzubauen und nicht Lagersorten für den Winter. Letztere kauft man besser direkt beim Bauern oder im Handel. Zu beachten ist, dass der Anbau der frühen Erdäpfel schon Ende Januar mit dem Vortreiben der Pflanzkartoffeln beginnt. Außerdem ist es prinzipiell wichtig, die Düngung und Kultur gewissenhaft zu betreiben, den Nachlässigkeiten die sich mit der Routine leicht einstellen, bestraft das Knollengewächs mit spärlichen Ernteergebnissen.

Pflanzung und Pflege

Düngung

Zu kräftige Düngung lässt die Frühkartoffeln ins Kraut schießen. Empfohlen ist die moderate Stallmistdüngung im Herbst. Doch es genügt auch eine Kompostdüngung, die im Frühjahr gleichzeitig mit der Pflanzung stattfindet. Gut dosiert kann auch ein Kunstdünger (Stickstoff) 1x kurz vor und 1x nach der Pflanzung (vor Aufgehen der Blätter) eingebracht werden, was den Ertrag erheblich steigert.

Boden und Lage

Humusreicher, sandiger Lehmboden ist optimal. Schwerer, nasser und klebriger Boden ist problematisch, doch er kann mit reichlich Kompost aufgebessert werden, notfalls auch mit Sand. Auf schweren Böden sollten die Knollen nur flach in den Boden gelegt und dünn (5 cm) mit Erde bedeckt werden. In leichten, sandigen Böden wird sie tiefer gepflanzt (max. 10 cm). Eine freie, sonnige Lage des Kartoffelackers ist erwünscht.

Pflanzzeit

Die optimale Zeit zum Pflanzen ist von März bis Mai. Das Gartenland für die zeitige Kartoffelpflanzung sollte im Frühjahr gut abgetrocknet sein. Und der Boden darf in der Tiefe nicht mehr gefroren sein. Eine Bodentemperatur von 8 – 10 °C ist optimal. In der Regel ist das schon im März der Fall. Mit den Keimen nach oben werden die frühen Erdäpfel so tief gepflanzt, dass sie maximal sechs Zentimeter hoch mit Erde bedeckt sind. Eine andere Pflanzregel empfiehlt die Erdbedeckung in der Höhe des Konollendurchmessers. Demnach werden kleinere Knollen flacher gepflanzt als große.

Das Vortreiben (Vorkeimen)

Der Anbau der Knollen beginnt mit dem Treiben der Saatkartoffeln. Für das Treiben werden die schönsten und besten Früchte ausgesucht. Sie werden bis zum Januar kühl aufbewahrt und dann (Ende Januar bis Mitte Februar) einzeln nebeneinander, mit dem Keimende nach oben in Kisten gelegt. Jede Kartoffel hat ein Ende mit vielen Keimen und ein Ende mit dem Stilansatz. Das ist leicht erkennbar. Die möglichst leichten und handlichen Stiegen erhalten einen Platz in einem warmen, trockenen, leicht zu lüftenden, heizbaren Raum mit ca. 12 – 15 °C. Dort können die Kisten problemlos übereinandergestellt werden. Es kommt beim Treiben darauf an, dass die Keime (Lichtkeime) nicht zu lang und dünn austreiben, wie das in dunkler, feuchter Luft geschieht; das würde wertlos, ja gerade schädlich sein. Die Knolle kann ruhig welk werden und kurze, gedrungene, dicke Keime bilden. Dazu sind trockene Luft und Licht nötig.

Vorgetriebene SaatkartoffelnVorgetriebene Saatkartoffeln.

Pflanzweite, -menge und Ertrag

Die Pflanzweite für die Frühkartoffeln beträgt zwischen 50 x 15 Zentimeter oder 40 x 20 Zentimeter. Bei besonders sorgfältiger Vorbereitung des Landes, wenn z.B. für jede Pflanzkartoffel ein Loch mit guter Erde gefüllt wird, pflanzt man in der Reihe etwas weiter auseinander (25 cm).
Saatkartoffeln – Menge: Man verwendet spezielle, frühe Sorten. Ich rechne ca. 8,5 Saatkartoffeln auf einen Quadratmeter bei flächigem und relativ engem Anbau ohne Zwischenwege. Man kann die vorgekeimten Knollen, wenn sie nicht zu klein sind, während des Legens mit einem scharfen Messer in bis zu drei Teile zerschneiden, sodass jedes mindestens ein dickeren Keimtrieb behält. Besser sind natürlich mehrere Keime. Geteilte Kartoffelstücke tragen ebensogut wie ganze Kartoffeln, nur müssen die frischen Schnittstellen fest an die Erde angedrückt werden (Keime nach oben).
Ertrag: Ich rechne maximal 2,8 bis 3 kg pro Quadratmeter.

Frühkartoffelanbau unter Folie – Frostschutz?

Wenn vorhanden, kann das Beet nach der Pflanzung mit Folie, Lochfolie, Gartenvlies oder mit Noppenfolie (Frostschutzfolie) abgedeckt werden. Dies schützt vor Frost und verfrüht die Kartoffelernte zusätzlich. Die Folie wird einfach aufgelegt und an den Seiten mit Steinen beschwert. Für die Bodenbearbeitung wird die Folie zwischenzeitlich entfernt. Ehe die ersten Spitzen der neuen Triebe an der Oberfläche erscheinen, wird das Feld sorgfältig und vorsichtig überharkt und damit das auflaufende Unkraut schon im Keim zerstört.
Anfang Mai, sobald sämtliche Triebe genügend sichtbar sind, wird gehackt, um den Boden zu lockern und neu treibendes Unkraut im Keim zu beseitigen. Nach 14 Tagen wird dann die Erde von beiden Seiten der Reihe mit der Hacke ganz leicht angehäufelt. Gartenvlies oder durchsichtige Folien können durchaus bis Anfang Mai das Kartoffelkraut schützen. Dann wird die Folie entfernt und nur noch bei Nachtfrost aufgelegt, denn bei Minusgraden erfrieren die getriebenen Blätter sofort.

Frostgefahr KartoffelnAnhäufeln ist bei Frostgefahr wichtiger als Abdecken!

Die Folie ist aber weniger als Frostschutz gedacht, sondern zur Erwärmung der Erde. Der einfachste und sicherste Frostschutz ist das sofortige Anhäufeln der Jungen Triebe, sodass nur kleine grüne Spitzen aus dem Erdhügel herausschauen. Frostschäden an den aus der Erde ragenden Blattspitzen regenerieren sich wieder sehr schnell. (Siehe auch Video)
Weiterhin ist ein zweites Häufeln der Reihe angebracht, wodurch wiederum viel Unkraut im Keime vernichtet wird. Auf Landstücken, die besonders stark verunkrautet sind, ist der Anbau von Frühkartoffeln besonders zu empfehlen. Selbst wenn das Land stark verqueckt ist, schadet das nicht. Es ist ein altbewährter Tipp, verunkrautete Gartenflächen durch den Anbau von Kartoffeln (kann auch 2 oder 3 Jahre hintereinander geschehen) unkrautfrei zu machen.

Ernte der zeitigen Kartoffeln – schon im Mai?

Reif zur Ernte sind die Frühkartoffeln im Juni, 14 Tagen nachdem das Kraut abgestorben ist. Geerntet wird vorsichtig mit der Grabegabel. Die Reife bewirkt vor allem, dass die Früchte lange gelagert werden können. Für den Sofortverzehr können einige Frühkartoffeln aber auch schon eher geerntet werden! In der Regel 60 Tage nach der Pflanzung.
[TJ.3.14] Zählpixel
Siehe auch: Kartoffeln zupfen →

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