Kartoffelbeet und gutes KartoffelwetterTemperaturen um die 20 °C und gelegentlicher Regen sind optimal.
Temperaturen um die 20 °C und gelegentlicher Regen sind optimal.

Die Kartoffeln, die heute bei uns im mittleren Europa in Kultur sind, haben in ihren Eigenschaften bezüglich Klima und Tageslichtzeiten nichts mehr mit denjenigen gemeinsam, die in den ältesten Anbaugebieten zum Einsatz kamen. In den Anden, der Heimat der Kartoffel, findet man ein tropisch feuchtes, aber durch die Höhe auch kühles Klima (Páramo Vegetation) vor. Die Anden-Sorten, von denen es heute noch an die 3.000 gibt, würden bei uns kaum gedeihen und es zeigt sich, dass diese segensreiche Kulturpflanze zu großer Anpassung fähig ist, natürlich mit der entsprechenden Zucht und Eingewöhnungszeit.

Eine Eigenschaft haben sich die Knollengewächse aus den Anden jedoch bewahrt und das ist ihre Vorliebe für kühle und feuchte Sommer. Wochenlang sehr trocken-heißes Sommerwetter mögen sie dagegen gar nicht. Kartoffeln wollen über die ganze Kulturzeit hin möglichst konstante Temperaturen, ab und zu Regen aber keine ständige Bodennässe und im fortgeschritten Wachstum und ganz besonders zur Erntezeit Trockenheit. Für unseren Karoffelanbau liegen die optimalen Temperatur bei einem Tagesmittel zwischen 18 und 20°C. Damit sich Knollen bilden, ist eine Bodentemperatur von 15 bis 18°C nötig. Gehen die Temperaturen unter 10°C oder steigen sie über 30°C, stellt die Pflanze das Wachstum nahezu ein.
Was das Frühjahr betrifft, so ist aus dem Obenstehenden vielleicht nicht sofort zu schließen, dass im zeitigen Frühjahr eher ein trocken-warmes Wetter förderlich ist. Das trockene Wetter bedingt, dass sich nach dem Winter der Boden besser erwärmt. Ist dem Frühjahr ein harter Winter vorausgegangen, so wird dies der Bauer als gutes Kartoffelwetter würdigen, denn tiefer Frost im herbstgepflügten Acker macht den Boden locker.

Fazit

Kalter Winter, trockener März/April, feuchter Mai, nicht zu heißer Sommer und ein warmer Frühherbst ergeben zusammen das ideale Kartoffelwetter. Gegenteilige Witterungen können die Erträge zwar vermindern sicherlich aber nicht völlig vernichten. Auch Hagel oder Starkregen in der Erntezeit führen im Gegensatz zum Getreideanbau nicht zum völligen Ernteausfall. Gedeihen die Knollen weniger gut, dann ist der Grund dafür zuerst in der fehlenden Düngung zu suchen.

[TJ.16.20] Zählpixel I ©Bildrechte und Text: Thomas Jacob, 2.11.2015