Zur San-Marzano-Tomate ist einiges zu sagen. Zunächst ist es wohl die berühmteste Tomatensorte aus Italien. Sie wird insbesondere in der Region Kampanien, südlich von Neapel, angebaut. Die Tomate ist länglich, habt eine dicke, fleischige Textur, wenig Kerne und enthält weniger Wasser als andere Tomatensorten. Dadurch eignet sie sich besonders gut für Tomatensoßen, Konserven und Pizzen.
San Marzano sind bekannt für ihren intensiven Geschmack. Sie gilt als hochwertig und wird besonders für authentische italienische Gerichte, wie die klassische neapolitanische Pizza, verwendet. Die Sorte hat sogar eine geschützte Herkunftsbezeichnung (DOP – Denominazione di Origine Protetta), was bedeutet, dass nur in bestimmten Regionen angebaute San Marzano diese Bezeichnung tragen dürfen.
Beschreibung
Die San-Marzano- oder Italienische Ketchuptomaten [1] sind ein Sortentyp mittelgroßer, länglicher Früchte, welche reich an Tomatenfleisch sind. Sie entfalten ihr Aroma besonders beim Kochen und gelten als die edelsten in der italienischen Küche für Ketchup, Pasta-Saucen, zum Einkochen und Einfrieren und für die Pizza Napoletana. Ich baue die Sortenlinie selber in seinem Garten an, doch muss bei aller Begeisterung für dieses klassische italienische Fruchtgemüse gesagt sein, dass das Aroma einer Tomate sehr von Boden, Klima und Sonnenstunden abhängig ist. Nördlich der Alpen bildet die 'San-Marzano' flacherer Aromen aus, doch Vorzüge hat die trotzdem.
Ein Geschenk aus Peru
Die San-Marzano-Tomate, deren Sortentypen man auch als Flaschentomaten, Pasta- oder Eiertomaten bezeichnet ist wohl auch deshalb so beleibt und bekannt, weil sich ein Mythos um seine Ankunft in Italien rankt. So soll diese Edelsorte im 18. Jahrhundert vom Peruanischen Vizekönig Manuel d’Amat i de Junyent dem König von Neapel als Geschenk mitgebracht worden sein. Doch die Tomatensorte, ob nun von königlicher Abstammung oder nicht, hat neben dem aromatischen Geschmack weitere Vorzüge, welche sie für den Anbau attraktiv machte.
Die Vorzüge für den Selbstversorger
Die länglichen Früchte lassen sich gut pflücken, lagern und transportieren. In der Küche sind sie schnell verarbeitet und tatsächlich auch rasch für Salat zerschnitten. Dabei haben sie eine ideale Größe, denn sie lassen sich auch frisch verzehren ohne herumzukleckern.
Eignen sich zum Trocknen
Ein Hauptgrund für die Beliebtheit ist aber vermutlich die Eigenschaft der Früchte, dass sie sich sehr gut trocknen lassen. Auf diese Art und Wiese sind sie leicht zu konservieren. Das Trocknen ist sogar bei uns möglich, wenn im Hochsommer drei heiße Tage aufeinander folgen. Auf der Seite über das Trocknen der Tomaten und Einlegen in Öl ist dieses näher beschrieben. Ich habe bereits mehrere Sorten vergleichsweise getrocknet, wobei die San-Marzanos immer am besten abgeschnitten haben.
Anzucht
Die Pflanzen werden bei uns in der Regel an Stäben gezogen. In den südlichen Ländern werden sie am Stab oder Spalier gezogen, aber auch als Buschtomate auf dem Feld gepflanzt. Dafür gibt es dann wieder spezielle Sorten, die nicht ausgegeizt werden müssen. Diese brauchen dann aber auch ganztägig volle Sonne und das süditalienische Klima.
Bei uns sollten sie sonnenexponiert stehen
Bei uns erfolgt die Anzucht und Kultur wie bei jeder anderen Stabtomate. Wir säen sie für den Eigenbedarf am 1. April aus, die Jungpflanzen werden in Töpfe pikiert und später nach den 15. Mai ins Freiland gepflanzt. Man pflanzt auf einen humusreichen, tiefgründigen Boden und dann folgt die übliche Kultur. Die Sorte eignet sich auch sehr gut für die Pflanzung an einer südlich exponierten Haus- oder Laubenwand, wo die Ranken am Spalier oder an Drähten gezogen werden können.
Samen selber gewinnen – Sorten
Die Sorten, wie sie unten gelistet sind, fallen in der Regel relativ samenecht aus. Man entnimmt sie den reifen Früchten, wäscht sie etwas ab und trocknet sie. So sind sie mindestens fünf Jahre lang keimfähig. Samen selber gewinnen und verkaufen dürfen wir (als Privatpersonen) aber nur von freien Sorten, die es aber zahlreich gibt und im Internet angeboten werden. Die Händlersorten sind hingegen:
- 'Marzano'
- 'SAN MARZANO F1'
- 'San Marzano Buschtomate'
- 'Napoli'
[1] italienischer voller Name: Pomodoro San Marzano dell’Agro Sarnese Nocerino DOP
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