Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber man liest oft in der gängigen Gartenliteratur, dass der Anbau von Erbsen sehr effektiv sein soll, doch ich konnte das nicht beobachten. Es gibt nach meinen Informationen die sogenannte Ackererbse (Pisum sativum L. convar. speciosum), welche in entsprechenden Sorten wirklich sehr ertragreich ist, aber nur feldmäßig angebaut wird. Es ist ein Feldgemüse. Die Gartensorten (Schalerbsen, Markerbsen, Zuckererbsen) bringen im Kleingarten-Anbau weniger Ertrag und sind (ohne Einsatz von Insektiziden) auch recht anfällig für Schädlinge.
Wer zudem in einem Kleingarten jedes Jahr größere Mengen an Erbsen anbauen möchte, der stößt irgendwann an Grenzen, das auf dem gleichen Beet erst wieder im fünften Jahr darnach Erbsen gesät werden sollten. Ich vermute, dass innerhalb dieser fünf Jahre ähnliche Kulturen, wie Bohnen ebenfalls kontraproduktiv sind. Kurz gesagt fehlt uns der Platz in kleineren Gemüsegärten, um rentabel diese Hülsenfrüchte zu kultivieren – so zumindest meine Sicht.
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Es gibt eine alte Anbaumethode, bei der von frisch geernteten Erbsen eine Nachsaat gemacht wird. Da heißt es, dass diese Späterbsen vitaler wachsen als im frühen Anbau und weniger von Schädlingen befallen werden. Das stimmt. Ich habe es selber getestet. Vitaler sind sie, doch der Ertrag ist äußerst mager.
Hin und wieder findet man auch den Rat, Erbsen im Herbst zu säen. Im Garten halte ich das für wenig sinnvoll, doch gibt es wohl Feldsorten, die im Herbst zur Aussaat kommen und dann überwintern.
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Was ich mache: Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen auf einer Anbaufläche von ca. 250 Quadratmeter Beetfläche (insgesamt für alle Gemüse) kultiviere ich in meinem Selbstversorgergärtchen derzeit (2024) auf einer zwei Meter langen Doppelreihe (sehr zeitig) nur noch Zuckerschoten (als Edelgemüse). Ein kleiner Teil, den wir nicht zu ernten schaffen, lassen wir ausreifen und verwenden die Kerne für eine Erbsensuppe.
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(bisher vertrat ich die Meinung, dass es sinnvoll wäre, im Frühjahr ein winziges Erbsenbeet anzulegen, welches für die Samengewinnung gedacht ist und dann bis spätestens zum 10. Juli die gewonnenen Erbsen (etwa nach den Frühkartoffeln) als Saat zu verwenden und auszusäen. Diesen Termin (10. Juli) fand ich in einem alten Gartenbuch als letzten Termin zum säen, doch der ist eindeutig zu spät. Den letzten Versuch in dieser Richtung unternahm ich 2023 und habe dies nun aufgegeben. Stattdessen säe ich im Juni lieber noch Buschbohnen, welche dann noch sichere Erträge bringen.) [TJ.10.14] I