Blüte der SchattenmorelleBlüte der Schattenmorelle.
Blüte der Schattenmorelle.

Als Stammform unserer Sauerkirsche gilt hauptsächlich die von Südosteuropa bis Nordindien heimische Prunus cerasus mit verschiedenen Varietäten. In Mitteleuropa findet man die Sauerkirsche häufig verwildert. Sie ist ein schwachwüchsiger, kleinkroniger Baum von vielfach strauchartigem Wuchs und sehr flachem Wurzelverlauf.

Bei den Früchten unterscheiden wir Glaskirschen mit hellroten Früchten und nichtfärbendem Saft, Weichseln mit dunklem, färbenden Saft und außerdem Süßweichseln mit saurem Geschmack und dunklem Saft. Weichseln werden bei uns weniger angebaut. Sie stehen mehr in den südlicheren Ländern. Die bei uns bekannten Sauerkirschsorten sind aus den Weichseln hervorgegangen.

Standort und Boden

SauerkirschplantageBlühende Sauerkirschen in einer Plantage.Die Ansprüche der Sauerkirsche an den Standort ist geringer als die der anderen Obstarten. Die Klimaansprüche sind gering. Sie verlangt eine freie, luftige und sonnige Lage. Die Wärmebedürftigkeit ist nicht hoch, und unter allen Obstarten hat der Sauerkirschbaum die größte Frosthärte. Durch die verhältnismäßig späte Blütezeit ist die empfindliche Blüte vor Spätfrösten besser geschützt als die der Süßkirsche.

Auf leichteren, durchlässigen, nicht zu feuchten Böden mit mäßigem Nährstoffgehalt findet sie die besten Ertragsmöglichkeiten und erreicht hier das höchste Lebensalter. Mit Hilfe geeigneter Unterlagen lassen sich auch noch leichte, trockene und flachgründige Böden erfolgreich nutzen. Sauerkirschen verlangen einen offenen Boden (kein Grasbewuchs unter dem Baum) und eine flache Bodenbearbeitung, da Wurzelschäden leicht zu Ausfall führen.

Krankheiten

Krankheiten sind Monilia-Zweigdürre, Kirschenschorf, Kirschblattwespe, Sauerkirschenblattlaus, Stecklenberger Krankheit. Auf luftfeuchten Standorten tritt die Monilia-Krankheit besonders stark auf. Hierfür ist besonders die 'Schattenmorelle' anfällig. Um hier etwas Abhilfe zu schaffen, pflegt man das Gehölz am besten durch einen regelmäßigen Schnitt.


Literatur & Quellen:

  • Vanicek, Karl-Heinz - Obstbau im Garten. Ein Leitfaden für den Obstbau im Kleingarten, Siedlergarten, Hausgarten und Bauerngarten. Pößneck 1962