Mit Heidesträuchern oder Erika-Stöckchen ist es schon etwas kompliziert. Die Schneeheide (Winterheide) stammt nicht aus der norddeutschen Heidelandschaft. Dort wächst die Besenheide, die Calluna vulgaris, die im Juli/August blüht. Die im Winter blühende Erica carnea, deshalb auch Winterheide, ist zwar ebenfalls ein heimisches Gewächs, doch es wächst mehr in den subalpinen Regionen und dort eher auf Geröll- und Felsböden als in flachen Regionen.
Für Heidegärten ist die Schneeheide allerdings dir robustere Art, die vor allem auch auf normalen Gartenböden wächst. Die Besenheide braucht dagegen schon etwas moorigen Boden und ist nicht so dauerhaft wie Erica carnea.
Besonderheiten
Die Schneeheide ist, wie der Name schon sagt, ein echter Winterblüher und auch ein sehr lang blühendes Zwerggehölz, dass hervorragend als Bodendecker Verwendung finden kann. Soll die Winterheide bodenbedeckend wachsen, so muss sie mit einer scharfen Heckenschere jährlich im Mai (sofort nach der Blüte) etwas zurückgeschnitten werden. So hat das Gewächs Zeit, wieder neue Blütenknospen zu bilden, die dann im kommenden Vorfrühling blühen. Schneidet man zu spät, dann büßt die Blühfähigkeit ein.
Die Blütezeit des Gehölzes dauert bei günstiger Witterung von Februar bis April. Je nach Sorte hat man sie in den Farben Weiß, Rosa oder Dunkelrosa.
Was bei der Pflanzung zu beachten ist
Man sollte diese Heiden nur im Frühjahr pflanzen. Meistens bekommt man sie auch nur im Frühling zu kaufen. Vor dem Einsetzen in die Erde solltest du den Wurzelballen gut wässern und dann etwas auseinanderreißen, denn er ist durch den Blumentopf sehr fest zusammengepresst, und die Wurzeln bekommen kaum Kontakt zum Boden.
Setze die Pflanze nicht zu flach ein, sondern eher einen halben Zentimeter tiefer, als sie im Topf stand. Dann wird gut gewässert, und über den Sommer sollte der Boden um die neu gesetzten Pflanzen nie ganz austrocknen.
Ist die Schneeheide aber erst einmal gut angewurzelt, dann braucht sie wenig Pflege und verdrängt durch ihre dichten, flachen Wurzeln auch das Unkraut. Von vornherein sollte aber darauf geachtet werden, dass sich in der Pflanzerde keine sogenannten Wurzelunkräuter befinden. Das sind Kräuter, die sich über Wurzelausläufer ausbreiten (Quecke, Disteln, Giersch). Ist eine Heide-Bepflanzung mit solchen Unkräutern durchsetzt, hast du auf die Dauer keine Freude daran. Dann hilft nur eine Neupflanzung. Ich habe dieses Problem dadurch gelöst, dass ich die vorgesehene Fläche im März vorbereitet (und das heißt auch, tiefgründig gelockert und alle Pflanzenbestandteile wie z.B. Wurzeln entfernt) und bis Ende April mit der Bepflanzung gewartet habe, um zu schauen, welche Unkräuter gegebenenfalls aufgehen. Vor der Pflanzung sind sie noch leicht zu entfernen. Nachher, wie schon erwähnt, nur mit sehr großer Mühe.
Nachteil
Auf einen Umstand muss ich hier aber doch noch hinweisen. Die Schneeheiden können mitunter uralt werden, doch in manchen Fällen sterben die Pflanzen in einem kalten Winter auch ab.
Wer diese Pflanze unbedingt in seinem Garten haben möchte, kann es noch ein 2. Mal versuchen. Wenn das aber auch wieder nicht klappen sollte, dann ist wohl nix zu machen. Weiß der Geier, warum diese robusten Heiden an manchen Plätzen versagen. Ich habe noch keine Erklärung dafür gefunden.
Verwendung
Die Schneeheide eignet sich natürlich für Heide- und Steingärten, für Felsgärten, aber auch für die Staudenrabatte am Gartenweg. Außerdem wird Erica carnea gern auf Gräbern verwendet. Dort nimmt man sie für die Herbst- oder Vorfrühlingsbepflanzung und auch als Bodendecker. Man kann mit ihr hervorragend niedrige Grabhügel flächig bepflanzen, also zu 100 % eingrünen und hat damit eine pflegeleichte Bepflanzung, die zu Jahresbeginn lange blüht. Günstigstenfalls fällt die Blüte sogar auf einen Gedenktag des Verstorbenen. Nach dem Prinzip "weniger ist mehr" kann man allein mit Heide hervorragend eine Grabstelle gestalten.
Sorten
Es gibt viele Neuzüchtungen, doch meist muss man die Ware kaufen, die gerade angeboten wird. Schöne Sorten sind:
- 'Winter Beauty' – tiefrosa; blüht sehr reich und schon vom November an; niedriger, breiter Wuchs
- 'King George' – Blüte wie 'Winter Beauty', aber erst im März/April; man kann mit Sortenkombinationen eine gestaffelte Blütezeit erreichen
- 'Vivelii' – dunkelkarmin; schwachwüchsig und bleibt niedrig; die Blätter sind rötlich-dunkelbraun und im Winter bronzefarben; man kann Flächen mit solchen Sorten rein durch die Laubfarbe gestalten.