Waldsteinia ternataGolderdbeere: Die Namensgebung ist klar.
Golderdbeere: Die Namensgebung ist klar.

Von der Gruppe der bodendeckend wachsenden, wintergrünen Stauden ist Waldsteinia ternata einer meiner Favoriten, da die Pflanzendecke sowohl im Sommer als auch im Winter immer in einem hellen, frischen, heitere Grün leuchtet. Die Teppich-Golderdbeere ist ein robustes Gewächs. Es bevorzgt absonnige Gartenplätze, gedeiht aber auch in der Sonne. Mit diesem wüchsigen Bodendecker bepflanzte Flächen sehen auch noch nach 10 oder 20 Jahren ordentlich aus.

Waldsteinia ternata, die Teppich-Golderdbeere

Waldsteinia ternata BlätterDieses Grün ist frisch und heiter.Waldsteinia* ternata ist in Japan beheimatet. Sie bildet oberirdische Ausläufer und spinnt Flächen damit schnell zu, auch wenn nicht zu dicht bepflanzt wurde. Allgemein genügt für Teppichpflanzungen ein Abstand von 20 cm, mit dem die Jungpflanzen gesetzt werden..

Die Pflanzen werden etwa 20 cm hoch. Im April bis Anfang Mai blüht die Bodendeckerfläche üppig mit kleinen gelben Blüten.

Wie bereits gesagt, ist die Staude sehr robust. Sie wächst sogar noch im tieferen Schatten, und sie verträgt den Tropfenfall unter Bäumen, der am äußeren Rand der Baumkronen entsteht. Somit ist sie eine der wenigen schattenverträglichen Bodendecker,  die solche Standorte toleriern. Lediglich als "Laubschlucker", wie es andere teppichbildende Stauden (s.u. Waldsteinia geoides) sind sie nicht einsetzbar. Das daraufgefallene Laub muß im Herbst von ihnen abgeharkt werden.

Waldsteinia ternata 'Kronstadt' oder W. t. 'Lichtermeer' (Bilderserie unten) sind panaschierte Sorten, also Formen mit grün-weiß "gemusterten" Blättern. Ich bin zwar kein ausgesprochener Freund buntblättriger Pflanzen, doch in schattigen Lagen bringen sie interessante Licht-Schatten-Effekte. Das gilt prinzipiell für alle panaschierten Blattziergewächse.

Zum Vergleich: Waldsteinia geoides, Ungarnwurz

Waldsteinia geoides UngarnwurzDer höher wachsende Ungarnwurz (W. geoides) wird im Spätsommer etwas unansehnlicher als die japanische Art.Diese Art ist in Ungarn, dem Balkan und Kleinasien beheimatet. Sie wird etwas höher (20-30 cm) und treibt keine Ausläufer. Trotzdem pflanzt man W. geoides auch gern als Bodendecker im Halbschatten und Schatten.

Diese Staude vermag im Herbst kleinblättriges Laub aufzunehmen, welches dann innerhalb der Pflanzung verrottet und frischen Humus bildet. Die flachere Golderdbeere (s.oben) vermag dies nicht. Von ihr muss das Laub abgeharkt werden.

Pflanzung, Pflege und Vermehrung

Die gut winterharten Stauden mögen einen tiefgründigen und humusreichen Boden. Im Prinzip ist es gut, wenn man alle 2-3 Jahre Komposterde in den Pflanzenteppich einbringt. Da die Gefahr, dadurch Unkräuter einzuschleppen, die später schwer zu jäten sind, groß ist, sollte man nur spezielle unkrautfreie (gedämpfte) Humuserde verwenden. Eine jährliche Düngung mit Horspänen ist empfehlenswert.

Das Hauptproblem bei der Pflege einer Waldsteinia-Fläche sind Wurzelunkräuter (Giersch, Quecke usw.). Hier ist vor der Pflanzung auf unbedingte Unkrautfreiheit zu achten. Man kann das erreichen, indem man den zu bepflanzenden Boden komplett austauscht und mit gedämpfter Humuserde auffüllt. Eine weitere Möglichkeit ist, die Fläche vor der Bepflanzung eine zeitlang (mindestens ein halbes Jahr) regelmäßig gründlich und tief durchzujäten, bis auch der kleinste Wurzelrest beseitigt ist. All diese Maßnahmen schützen aber nicht davor, dass Unkräuter von der Seite wieder in den Bodendecker hineinwachse.

Die Vermehrung der Staude kann sowohl über Samen als auch durchTeilung erfolgen. Letzteres ist um vieles eifacher und schneller von Erfolg gekrönt. Das kann von März bis Oktober geschehen.

Ein ordentlicher schöner, grün...
Ende Februar
panaschierte Sorte 'Lichtermee...

*Benennung nach Franz Adam von Waldstein-Wartenberg (1759-1823), einem österreichischen Botaniker. Er schuf gemeinsam mit Paul Kitaibel (1757–1817) das botanische Grundlagenwerk über Ungarns Flora "Plantae rariores Hungariae indigenae"