Echtes Leinkraut, Linaria vulgaris, gehört zur Familie der Braunwurzgewächs (Scophulariaceae). Ihren Namen hat die 20 bis 80 cm hohe, ausdauernde, krautige Pflanze aufgrund der Ähnlichkeit ihrer Blätter mit denen des Flachses (Lein). Markant sind die leuchtendgelben, dicht gedrängten Kronblätter, die zu einer zweilippigen Röhre verwachsen, am Grunde zu einem nektarhaltigen Sporn auslaufen.
Der Stängel ist graugrün und kahl mit im Wechsel stehenden, langen, schmalen Blättern.
Da das Leinkraut sehr vermehrungsfreudig ist (über 30000 Samen kann es ausbilden), ist es häufig an Weg- und Ackerrändern, Kahlschlägen und Schuttplätzen, Bahndämmen, Sand- und Flussschotterflächen zu finden. Das Kraut (Herba Linariae) der Heilpflanze wird während ihrer Blütezeit von Juni bis August ohne die unteren Stengelteile gesammelt und anschließend sorgsam getrocknet. Frisch besitzt die Pflanze zunächst einen unangenehmen Geruch, welcher aber durch das Trocknen nach und nach schwindet.
Volksnamen: Harnkraut, Hundskopf, Frauenflachs, Marienflachs, Jungfernflachs, Löwenrachen, Wille Flachs, Hexakraut, Wildes Teufelskraut, Beschreikraut
Heilwirkung
Das Leinkraut gehört zu den sehr alten Heilpflanzen und wurde früher sehr häufig als ein harntreibendes Mittel eingesetzt. In Form von Leinkrautsalbe hilft es gegen schmerzhafte Hämorrhoiden. Heute wird die Droge nicht mehr verwendet und ihre Heilwirkung gilt als relativ unbekannt.
Leinkraut, Harnkraut auch Frauenfluß genannt. Es wächst 20 – 25 cm hoch mit gelber Blüte.
Anwendung: Bei Blasenleiden, schmerzhaftem Wasserlassen mit Attichmittelrinde vermischt als Tee getrunken, wirkt auch bei Stuhlverstopfung.
Literatur & Quellen: Bild und Zitat nach historischer Buchvorlage/Urbania-Gesellschaft Dresden: Das Buch der Kräuter, um 1920