Rosenstecklinge lassen sich recht unkompliziert aus verwelkten Exemplaren ziehen, die als Schnittblumen unser Herz erfreuten. Ich habe es selber einmal ausprobiert und mir aus einer ehemals hübsch anzuschauenden Rose aus einem verwelkten Strauß, die bereits einen schrumpeligen Stängel hatte, eine neue Pflanze gezogen. Und so bin ich vorgegangen:
1. Das richtige Schneiden der Stecklinge ist eine wichtige Voraussetzung für gutes Gelingen. In der nachfolgenden Bilderserie sieht man, wie sie geschnitten werden. Ein Stück des Rosenstiels wird so abgeschnitten, dass sich an diesem noch insgesamt drei Knospen befinden und am oberen Ende ein Blatt stehen bleibt. Unmittelbar unterhalb der untersten Knospe wird der Stiel mit einer scharfen Schere oder einem Messer geschnitten.
2. Lockerer, leicht sandiger Boden ist ideal als Anzuchterde. Die Stecklinge werden nun an einem halbschattigen Platz in ein Beet gepflanzt. Es dürfen nur noch etwa die oberen 10 % des Stängels zusammen mit dem Blatt aus dem Boden herausschauen.
Leser-Tipp von Heike A.: Viele Gartenfreunde versuchen bei der Gartenarbeit, den Mondrhythmus zu berücksichtigen. Stecklinge lassen sich besser bei zunehmendem Mond ziehen, weil sich dann die feinen Wurzeln schneller ausbilden.
3. Ein Glas über die Stecklinge gestülpt läßt ein Mikroklima entstehen. Zuden dient dieses Minigewächshaus dem Schutz und der Wärmespeicherung. Ich hatte anfangs zu kleine (Nutella)-Gläser gewählt, die einen Wärmestau bewirkten, unter dem die Blätter sehr gelitten haben.
Im Mai gesteckt, bleiben die Gläser nun vier Monate, bis September auf den Stecklingen, die sich zu Rosenpflänzchen entwickeln, stehen. Bitte nicht ständig nachsehen, sondern alles in Ruhe lassen!
Noch ein Lesertipp: "Super, deine Tipps für die Vermehrung von Rosen. Ich habe damit recht viel Glück und schon manche neue Pflanze verschenken können. Statt der Nutella-Gläser verwende ich Pet-Mineralwasser-Flaschen. Den Boden schneide ich weg, steche oben einige kleine Luftlöcher und stülpe das Mini-Gewächshaus über die Rose. Fertig. Sieht netter aus und hat mehr Platz. Beste Grüsse aus der Schweiz, Theres :-)
4. Es ist Anfang September. Die kleinen Gläser hatte ich zwischenzeitlich gegen größere Gurkengläser ausgetauscht, und nun werden selbst auch diese zu eng.
5. Fertig, aber noch nicht umpflanzen! Nach vier Monaten lächelt uns nun eine richtig hübsche Rosendame munter und frech entgegen. Das Pflänzchen kann nun aus dem Glas befreit werden. Doch was wichtig ist, bitte noch nicht umpflanzen oder nachsehen, ob Wurzeln gewachsen sind. Ich hab das früher oft gemacht, aber dabei jedesmal die jungen Wurzeln verletzt, und das vertragen die frisch bewurzelten Stecklinge nicht.
Der früheste Zeitpunkt für das Verpflanzen ist der Mai des kommenden Jahres, noch sicherer ist es im Spätsommer.