Heuchera-Hybriden PurpurglöckchenVorteil: Die Pflanzen wuchern nicht.
Vorteil: Die Pflanzen wuchern nicht.

Die Purpurglöckchen sind eine interessante Staudengruppe, vor allem weil sie in ihrer Verwendung in den letzten Jahrzehnten einen Wandel vollzogen haben. Früher verwendete man sie als schöne Halbschatten-Blütenstauden und züchtete* sie in Richtung schöner Blüten für die Verwendung in Steingärten und Staudenrabatten. Ihren Zierwert haben sie dort vor allem durch ihre lange Blütezeit im Vor- und Frühsommer.

Purpurglöckchen rote BlüteAuf jeden Fall kannst du sie auch heute noch für diese Pflanzungen verwenden. Das Wichtigste, was dabei von der Gestaltung her zu beachten ist, Heuchera sollte nicht vereinzelt gepflanzt werden, sondern nur in Gruppen oder regelrechten kleinen Kolonien.

Es gibt drei Zierarten: Heuchera sanguinea, Heuchera-Hybriden und Heucherella. Letztere ist eine Kreuzung aus Purpurglöckchen und Schaumblüte (Tiarella).

Im Handel wird heutzutage wohl mehr oder weniger alles als Heuchera-Hybriden verkauft. Aber Namen sind letztlich Schall und Rauch. Ohnehin ist es sinnvoll, diese Stauden direkt in der Gärtnerei nach eigener Begutachtung zu kaufen und nicht nach Katalog.

Heuchera-Hybriden als immergrüne, winterharte Blattzierstauden (Kübelpflanzen)

Heuchera RotlaubigWie Eingangs erwähnt, hat es in der züchterischen Arbeit einige Veränderungen gegeben, weil man an den Purpurglöckchen mehr und mehr den Zierwert der immergrünen Blätter entdeckt hat. Damit hat sich aber auch die Verwendung dieser Pflanze im Garten geändert:

Wie oben schon angeklungen sind die Stauden in Rabatten eher unauffällig (deshalb auch die empfohlene Gruppenpflanzung). In Pflanzkübeln oder Schalen sieht die Sache aber ganz anders aus. Dort sind die zierlichen Blütenstauden schon exponierter.
Hinzu kommt noch, dass es für Kübelpflanzungen relativ wenige winterharte Pflanzenarten gibt, die durch ihre Größe und Laubzierde sich eben für diese Zwecke gut eignen. Ich möcht sogar behaupten, dass die neuen Heuchera-Hybriden für die moderne Floristik unersetzlich geworden sind, zumal sie auch im Habschatten gut gedeihen.

Pflege, Düngung

HeucheraVitale Stauden, wenn der Boden humusreich ist.Die Pflanzen mögen humusreichen Boden. In den Pflanzkübeln ist dies meist schon durch die Befüllung mit Blumenerde gegeben. Im Garten sollte der Boden entsprechend aufgebessert werden.

Eine mäßige Trockenheit wird toleriert, aber dauerhafter Wassermangel ist zu vermeiden.

In trockenen, schneelosen Wintern können die Purpurglöckchen erfrieren, wenn sie an exponierten Stellen stehen.

Eine Düngung sollte sowohl im Kübel als auch auf der Rabatte erfolgen. Im einfachsten Falle macht man dies mit flüssigem Blumendünger in der Art, wie auch Blumenkästen gedüngt werden, also aller 14 Tage in der Vegetationszeit bis Mitte August. In der Rabatte kannst du auch aller zwei Jahre Hornspäne in den Boden einarbeiten, die dann wie eine Depotdüngung wirken.

Weitere Verwendung

Purpurglöckchen GrabbepflanzungHalbschattiges Grab, welches nur mit Heuchera und Waldsteinia ternata bodendeckend bepflanzt wurde.Wenn man mit den Heuchera im Garten große Gruppen pflanzt, so ist die Pflanze zwar kein klassischer Bodendecker, doch bei entsprechender Dichtpflanzung ist die wintergrüne Staude bodenbedeckend.

Im Steingarten und auf Rabatten blüht die Blütenstaude, wie schon erwähnt, dann,  wenn der üppige Frühjahrsflor der typischen Frühblüher vorüber ist. Zudem kannst du die zierlichen  roten, rosa oder weißen Glöckchenstängel für die Vase schneiden!

Die Stauden eignen sich auch bestens für Dauergrabbepflanzungen (mein Tipp). Gerade wenn an einer solchen Stätte zu dieser bestimmten Zeit (bedingt durch einen Gedenktag) mehrjährige Stauden ihre Blüten entfalten sollen, da hat man eben nicht viel Auswahl. Im Winter ist die mit Heuchera bestückte Fläche auch noch schön grün - du hast hier also Universalstauden für Gräber, die selbst im Schatten noch immergrün sind und blühen.

* Eine Sorten-Gruppe, die wie erwähnt auf verbesserte Blütenwirkungen gezüchtet wurde, sind die Bressingham-Hybriden (engl. Bressingham-Hybrids), die im deutschen Sprachraum heute kaum noch bekannt sind.