Granitplastik vor Miscanthus sinensis gracilisGranitplastik vor Miscanthus sinensis 'Gracilis'.
Granitplastik vor Miscanthus sinensis 'Gracilis'.

Neben der unterschiedlichen Höhe, die überwiegend zum Habitus einer Pflanze beiträgt, haben wir bei den Gräsern sehr verschiedene Wuchsformen: Durch sie kann in der entsprechenden Gartengestaltung oft erst der wirklich letzten Schliff erreicht weden.

Ausladender Wuchs

Gräser mit einem ausladenden Erscheinungsbild, d.h. einem eher in die Breite gehenden Wuchs, sollten nicht zu eingeengt stehen. Sie benötigen Platz, um sich zu entfalten und optisch elegant und nicht wie ein Gestrüpp zu wirken. Man pflanzt sie überall dorthin, wo romantische Gartenecken gewünscht werden, beispielsweise in Landhaus- oder Waldgärten. Auch in Blumenrabatten machen sie sich bestens und geben einer solchen Pflanzung eine gewisse Leichtigkeit. Bei der Verwendung von einjährigen Sommerblumen ist es eine gute Empfehlung, das ebenfalls einjährige Pennisetum setaceum (Lampenputzergras) in die Blumenpflanzung einzufügen. Von diesem gibt es sehr verschiedene wunderschöne Sorten.

Aufrecht wachsend

Ist wenig Platz vorhanden, dann sind besser die Formen zu wählen, die straff aufrecht wachsen und optisch eine vertikale Struktur hineinbringen. Sie benötigen wenig Platz, und man kann sie gut als Rahmenpflanzung wählen, zum Beispiel als Hinterpflanzung von Plastiken. Diese Grasarten fügen sich gut zu modernen Architekturen, Architekturgärten oder zu Pflanzungen in der Stadt.
Aufrecht wachsende Gräser kann man gut für das Grundgerüst einer Staudenpflanzung verwenden. Es ist auch für eine lockere Sichtschutzpflanzung, die nicht zu sehr wuchert, geeignet.

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Die Wirkung von Formen

Die lockere Form der Gräser birgt optisch eine gewisse Transparenz. Dadurch wirken sie sich nicht störend auf die Raumwirkung im Garten aus. An der Terrasse, am richtigen Platz gepflanzt, können sie sogar ein transparenter Sichtschutz sein, ähnlich wie eine Gardine vor dem Fenster, welche den Blick nach innen verwehrt, aber nach außen zulässt.

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Gras - die nützlichste Pflanze der Welt

Häufig sind die unscheinbaren Dinge in der Welt von größerer Nützlichkeit als jene, die vorgeben, bedeutend zu sein. Gras ist ein Beispiel dafür. Wir bewundern uralte Eichen und schlanke Tannen, sagenumwobene Zedern oder einen übervollen Apfelbaum. Bäume bringen Nutzholz und zahlreiche Obstsorten hervor, doch in der Not könnte man darauf verzichten – nicht aber auf das Gras.

Gras ist unser Hauptnahrungsmittel. Brötchen, Brot, Bier, Korn und Schottischer Whisky sind Produkte aus Gräsern, wie Weizen, Roggen und Gerste. Hafer und Mais sind ebenfalls wichtige Grundnahrungsmittel und als Tierfutter nicht mehr wegzudenken. Und sie alle zählen zu den Gräsern. Und auch in seiner ursprünglichen Form ist es von ungeheurer Wichtigkeit, denn es ist das wichtigste Futtermittel für das Vieh – Milch und Käse haben letztlich ihren Ursprung in saftigen Wiesen und Weiden. Mit Stroh deckte man früher die Dächer, und aus Stroh fertigte man Schuhe und Kopfbedeckungen. Selbst heute sind Strohhüte nicht unmodern. Stroh wird auch in Kraftwerken verbrannt. Miscanthus - das Riesenchinaschilfgras ist ein neuer, nachwachsender Rohstoff und dient als Brennstoff in speziellen Anlagen. Doch Miscanthus ist nicht nur als Energieträger nutzbar, sondern auch als Grundsubstanz für Biokunststoffe. Daraus können Estrich, Baumaterial für Wände, Dämmstoffe und Verpackungen entstehen. Für all das ist der Grundstoff letztlich Gras.

Selbst die bekannte Heilpflanze Ginseng ist ein Gras!