Bronzeplastik

„Ich suche dringend eine zündende Idee für meine Gartengestaltung“, so oder ähnlich lese ich es oft in den Foren. Dabei sind eigene Ideen auf jeden Fall besser als fremde. Oft braucht es nur den richtigen Anstoß. Deshalb mache ich als erstes den Vorschlag, über den Zweck, den der Garten oder die gestaltete Terrasse erfüllen soll, nachzudenken.

Gartenstudio

Um auf Ideen für die eigene Gartengestaltung zu kommen, gibt es mehrere Herangehensweisen: Man kann die Außenanlagen als idealisierte Natur sehen, zum Pflanzensammeln nutzen oder mit Gemüseanbau zur Eigenversorgung verwenden. Eine weitere Möglichkeit ist, ihn als eine Art erweiterte Wohnung unter freiem Himmel zu betrachten; und diesen auch so zu gestalten. Diesen Wohngarten kannst du ähnlich wie ein Haus mit verschiedenen Zimmern ausstatten. Damit die Gartengestaltung nicht überfrachtet wird, empfehle ich, nur maximal zwei (ich nenne es einmal) "Zimmer" und damit zwei Funktionen zu wählen. Ein paar interessante Ideen-Kombinationen als Anregung möchte ich im Folgenden geben:

Heidegarten

Der Garten ist ein uraltes Kulturgut des Menschen und so ist die Freude am Gestalten, Pflanzen und Pflegen sicher ein uraltes Vergnügen und eine uralte Kunstfertigkeit. Das Gestalten folgte dabei einem gewissen Regelwerk, auf welches wir heute zurückgreifen, wenn wir neue Ideen und Formen verwirklichen. Die Größe der Anlage tut dabei nichts zu Sache. Und so gelten die in der Folge beschriebenen Grundsätzlichkeiten sowohl für kleine und kleinste Gärtchen als auch für große Grün- und Parkanlagen. Dieser Leitfaden ist kein starres Regelwerk, sondern er beschreibt Beobachtungen. Genauso taten es die alten Gestalter, von denen in der Folge einiges zitiert werden soll.

Themen

düsterer japanischer FelsgartenDie Darstellung von Kontrasten ist ein wesentlicher Bestandteil interessanter Gartengestaltung. Wenn eine Park- oder eine Anlage langweilig wirkt, dann liegt das fast immer an fehlenden Gegensätzlichkeiten in der Gestaltung. Ein sehr gutes Beispiel bieten uns chinesische Landschaftsgärten im Vergleich zu den europäischen. Spannend sind die Gärten Chinas oder Japans, diesbezüglich wird man sich schnell einig. Der Grund: In diesen gibt es den unbedingten Hang dazu, Melancholie und Heiterkeit mittels der Gestaltung scharf gegenüber zu stellen. Die typischen, europäischen Landschaftsgärten sind dagegen manches mal zu harmonisch. Über Gegensatzpaare findest du leicht ein Thema für deine Gartengestaltung: hart und weich = Thema im Alpinum; horizontal und vertikal = Gestaltung mit Gräsern – Bambus und Wasser; Licht und Schatten, das ist das Thema im Schatten- oder im mediterranen Garten, wo der kühle, schattige Hofraum zum Ideal erhoben ist. Der Kontrast zwischen bewegter Natur und starrer Architektur ist Thema in architektonischen Anlagen, die weiterführende Themenstellung bietet die Natur-Romantik: "Die Natur holt sich das Menschenwerk zurück".

Gartengestaltung Thema MeditationsgartenWenn es darum geht, ein Thema für die Gartengestaltung zu finden und zu wählen, so gilt: Weniger ist mehr. Beschränke Dich bei der Gestaltung auf nur ein Thema, so behältst Du die eine bessere Übersicht bei der Planung. Je einfacher der Betrachter eine klare gestalterische Linie in die planerischen Ideen einer Anlage erkennt, desto sicherer wird sein Zuspruch sein. Ein anderer Begriff für die klare Thematik ist das "Leitmotiv der Gartengestaltung".

fernöstlicher Garten StilEs gibt zahltreiche Stilrichtungen in der Gartengestaltung. Um die verschiedenen Stile grob in 4 Gruppen zu ordnen, unterscheide ich südalpine, nordalpine, fernöstliche sowie zeitlos, moderne Gartengestaltungen. In den mediterranen Gärten sind neben den Pflanzen Stein und geschmiedetes Metall die bevorzugten Baustoffe. In den nordalpinen Anlagen ist es Holz und der Klinkerstein. Im fernen Osten kommt als Pflanze und Baustoff dem Bambus eine Sonderstellung zu. In den modernen Gärten wird mit modernen Materialien gestaltet: Beton, Naturstein, Glas, Edelstahl und ähnliches.

Parkweg mit Kurve ohne Zweck"Der Zweck schafft die Form" – Das ist eine uralte Gestaltungsregel, von der man auch nicht abkommen sollte. Ein gutes Beispiel sind Wege. Wege und Pfade verbinden zwei Punkte in kürzester Linie. Der Weg ist ein Bauwerk und ihm liegt die Idee zugrunde (Sinn und Zweck) dass wir trockenen Fußes bei Regen oder Schnee von A nach B kommen. So müssen wir uns in einer Gartengestaltung wenig Gedanken machen, wie wir Wege gestalterisch vielleicht in Schlängellinien anlegen sollten. Nein, die Lage der Wege ergibt sich aus der Nutzung des Grundstückes und seiner Teile. Ohne Sinn legt man keinen Weg an. So auch im Bild: Der sinnlos krumme Weg wird nicht so benutzt, wie er sollte ...