Gartenstil, Design

Gras in Heidelandschaft

Es ist eine Tatsache, dass bereits die Auswahl bestimmter Pflanzen den Stil einer Park- oder Gartenanlage prägen. Doch nicht nur die Arten selbst, sondern auch deren gezüchtete Ziersorten haben auf das Erscheinungsbild eine besondere Wirkung. Bei der Fixierung auf eine bestimmte Kunstrichtung muss die Entscheidung für die entsprechenden Pflanzen besonders gut durchdacht werden. So haben sowohl Habitus (= Wuchsform) als auch die Farbe der Blätter, Blüten und Früchte der Gewächse Einfluss auf die Ausstrahlung der gesamten Anlage. Ein Missgriff bei der Auswahl kann ein klares Konzept durchaus verwässern oder regelrecht verunstalten, etwa wenn ein Bambus der Blickfang im Bauerngarten wird oder eine winterharte Palme im Alpinum.

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Englischer Garten mit Cottage

Eine Komposition verschiedener Gartenformen kann oft die besten Wirkungen ergeben, doch weniger die Vermischung sondern die Nebeneinanderstellung und höchstens eine gewisse Verzahnung: Ein streng formaler Garten gerät durch die freie Ausbreitung von Blumen aus den benachbarten Gartenteilen in einen malerischen Stilmix. Doch die Verzahnung ist hier eher zufällig.

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Themen

mediterraner Garten SitzplatzMediterrane Gestaltung im Garten und auf der Terrasse, Gartengestaltung mit mediterranen Pflanzen. Gestaltungs-Schnelltipp:  Ein Kies-Terrassenplatz, umgeben ein paar mediterran wirkenden Gehölzen (Sanddorn, Rosmarinweide oder Caragana aborescens 'Lorbergii' ein geschlitztblättriger Erbsenstrauch), dazu ein farbiger Sonneschirm über der Gartenliege und auf der Sonnenseite duftende mediterrane Stauden. Ein Quellstein, ein kleines Wasserbecken oder eine Plastik bringen am Ende den letzten Schliff in den mediterranen Gartenbereich. Du kannst viel Lavendel pflanzen. Dort wo Wurzeln von größeren Bäumen stören, wird der Lavendel  in Kübel gesetzt. Es hat sich gezeigt, das es praktisch ist, zum Lavendel noch verschiedene Ziersalbei-Arten (lang blühender Steppensalbei) hinzuzupflanzen. Auch Minzesorten wie Katzenminzen, Duftnesseln, Monarden bringen weitere südländische Düfte in den Garten und reichlich die Farbe Blau, die so sehr beruhigend auf Auge und Gemüt wirkt.

Cottage und CottagegartenGarten und Architektur nördlich der Alpen unterscheidet sich von der südlichen Bauweise insofern, dass an Häusern und Lauben Spitzdächer vorherrschen (Schneelast) und nicht Flachdächer wie im Süden und dass die Gärten im Norden sich mehr zur Landschaft hin öffnen. Im mediterranen Raum ist eher der Gartenhof als Gestaltungsmotiv vorherrschend. Wenn im südlichen Garten wenig Holz Verwendung findet (der Süden ist arm an Holz), so ist Holz im mittleren Europa ein viel verwendeter Baustoff in der Gartengestaltung (Zäune, Terrassen, Gartenmöbel). Typische Gärten des Nordens sind Cottagegärten, skandinavische Landhausgärten, Bauerngärten, englische Gärten... (Bildrechte: © Jimi King – Fotolia.com)

moderne GgartengestaltungModerne Gartengestaltung kann man auf verschiedene Weise definieren. Ich sehe sie vor allem als ein zeitloses Gartendesign, welches durch klare Linien und Formen architektonisch gerahmt ist. Harmonie, aber auch gekonnt eingesetzte Dissonanz, sind gestalterische Mittel. Anleihe kann von jedem Gartenstil genommen werden, wobei in der modernen Gartengestaltung nicht selten moderne Materialien das traditionelle Baumaterial ersetzt. Modern gestalten heißt auch, zeitgenössische Kunst im Garten zu integrieren. Nicht zuletzt wird auch in moderner Gartenarchitektur ein Thema verfolgt, was heißt, das künstlerische Werk des Menschen in einen Kontrast zur Natur zu stellen. Dies ist das ständig wiederkehrende Gestaltungsthema alter und neuer Gartenkunst.

chinesischer GgartenDie Gärten des Fernen Ostens (China, Korea und Japan; Asiagärten) haben alle ein ganz besondere Ausstrahlung. Egal ob es sich um einen weitläufigen Landschaftspark in China handelt, oder um einen Hausgarten in Japan. Diese Gärten tragen immer einen Hauch an Melancholie und Heiterkeit in sich und im 18. Jahrhundert wurde oft versucht in Europa diesen fernöstlichen Stil zu kopieren, als man von der formalen barocken Gartengestaltung abkam und neuartige Landschaftsgärten entwarf. Man schaffte es aber nie, die Atmosphäre jener fernöstlichen Gärten einzufangen, wohl auch aus dem Grund, weil diese nie reine Darstellungen von Landschaften waren.

127-formale-gartengestaltungFormale Gärten unterscheiden sich in geometrische und architektonische Anlagen. Formale Gartengestaltungen haben eine sehr lange Tradition und sind über die römischen und Klostergärten sowie über die Gartengestaltung der Renaissance bis heute immer noch aktuell. Grob lässt sich sagen: 1. Je kleiner eine Gartenanlage ist um so mehr sollte sie einen formalen, architektonischen Charakter haben. 2. Je näher am Haus gestaltet wird, um so mehr soll formal gestaltet werden; je weiter man sich vom Haus entfernt um so mehr kann der Garten natürlicher und wilder erscheinen. Besonders in formalen Gärten dürfen Blumen und Pflanzen üppig wachsen und das ganze Farbspektrum der Blühpflanzen genutzt werden, quasi als Kontrastprogramm zur Strenge der Architekturgestaltung.

128-landschaftsgartenIm England des 18. Jahrhunderts begann mit dem aufgeklärten Denken in der Philosophie, Malerei und Dichtkunst schon frühzeitig die Entdeckung der Liebe zur Natur und Landschaft und mit ihm der Gedanke gestalteter Landschaftsgärten. Waren im Jahrhundert der Aufklärung in England bisher auch nur formale Gartenanlagen bekannt, so wie sie in Frankreich in höchster Entfaltung damaliger Gartenkunst standen, so begann man doch in den englischen Gärten recht schnell das neue Gedankengut in Form der Gestaltung neuer freierer Formen umzusetzen. Bekannt waren Landschaftsgärten – wie auch vieles andere auch – schon wesentlich eher im alten China. Umstritten ist es, ob die englischen Landschaftsgestalter Anregungen von dort her bekamen.

Naturgarten, Ökogarten mit LaubeNatur- und Ökogärten: Der Begriff "Garten" bezeichnete im Ursprung einen aus der Natur ausgegrenzten Raum, der Lebensraum dem Menschen war. Im Naturgarten scheint das Prinzip umgekehrt zu sein im Sinne, dass der Garten nun zum Schutzraum für die Natur wird. Doch das stimmt nur zum Teil, denn würden wir der Natur freien Raum geben, dann würde jeder Garten binnen weniger Jahre verwildern. Der Natürlichkeit können wir im Garten nur sehr beschränkt Freiraum bieten, aber vielen heimischen Pflanzen und Tieren trotzdem einen Schutzraum.