Orientalischer GartenOrientalischer Stil in Rahmen und Anlage.
Orientalischer Stil in Rahmen und Anlage.

Mit der Verwendung der am Ort vorhandenen Naturbaustoffe entstanden landschaftstypische Bauweisen und -stile. Die Architektur und weniger die Gärten bekam durch sie eine starke Prägung. Trotzdem unterscheiden wir in der Gartengestaltung heute verschiedenste Stile, welche letztlich doch ihren Ursprung auch wieder in der Verwendung der ortstypischen Materialien fanden.

Noch einmal anderes ausgedrückt: Wenn wir und heute die verschiedenen Stilformen der Gärten betrachten, finden wir einen Zusammenhang mit der Architektur und wenn wir uns die Architekturformen wiederum genauer ansehen, dann finden sich deren Prägungen in den örtlich vorhanden Baumaterialien, wie zum Beispiel Holz, Stein, Bambus oder Lehm/Flechtwerk. Sie geben den verschiedenen Garten-Stilformen, wie Bauern- und Cottagegärten, mediterrane oder fernöstliche Anlagen, Höfe oder Terrassen ihre ganz eigene Prägung.

Terrassen in südländischem Stil, Landhaus-  oder Japangärten – alle diese Stilrichtungen werden umso interessanter, je mehr wir uns mit den ursprünglichen Bauweisen vertraut machen. Zugleich kann mit einer sorgfältigen Wahl der Materialien ein gestalterisches Chaos im Garten vermeiden und durch eine verbindende Idee ein klares Grundkonzept oder Leitmotiv entwickelt werden.

Diese Betrachtungsweise geht zuallererst einmal davon aus, dass der "gebaute" grüne Rahmen das Wichtigste in der Gartengestaltung ist und weniger die Pflanzen.

Der gebaute Rahmen prägt den Stil der Gartenanlage.

Bleiben bei dieser Herangehensweise dann etwa die wesentlichen Elemente des Gartens wie also die üppigen Blumenrabatten, die Wiesen, Bäume, Hecken und Rosen völlig außer Betracht? Nein, natürlich nicht! Doch viele Gartengestalter gehen vor wie ein Kunstmaler. Dieser bringt zuerst die Farben auf die Leinwand, dann trocknet das Bild, und zum Schluss bekommt es einen passenden Rahmen.

Im Garten machen wir es anders. Da wird vom Gärtner zuerst der Rahmen gebaut, dann gepflanzt und gegossen und erst danach wird der eigentliche Künstler ans Werk gelassen: die Natur, sie vollendet im Nachhinein das Menschenwerk. Sie vollendet es mit üppigen Farben und Formen. Dieser Kontrast von Menschenwerk und üppiger Natur lässt diese gewisse gestalterische Spannung entstehen. Leider fehlt sie heute in so mancher Gartenanlage, und meistens ist es der Mensch, welcher den Künstler, die Natur nicht zum Zuge kommen lässt.

Wichtig ist das richtige Maß an Baulichkeit und Natürlichkeit im Garten. Wir machen sicher die wenigsten Fehler, wenn wir uns im Architektonischen auf die Notwendigkeiten beschränken, welche uns die Funktionalität der einzelnen Gartenbereiche vorgibt.

Nach diesen etwas abschweifenden Gedanken wenden wir uns nun erneut den Materialien zu, welche in ihrer Folge den Stil der Anlage bestimmen sollen. Ursprünglich hatte ich die Ausführungen über die einzelnen grundlegenden Baustoffe, wie Holz, Stein und Bambus hier in diesem Kapitel notiert, doch wegen der Übersichtlichkeit sind sie nun den Kategorien

zu geordnet. Die Thematik der Baumaterialien wird aus rein gestalterischer Perspektive betrachtet. Wer sich mehr in technischer Hinsicht über die verschiedenen Landschaftsbau-Materialien informieren möchte, der wird hier fündig: