Wer für den Eigenheimbau nur ein kleines Baugrundstück zur Verfügung hat, der muss dies nicht als Nachteil ansehen. Voraussetzung ist aber, den vorhandenen Platz zweckmäßig zu nutzen. Wenn du dies richtig tust, dann lebst du in deinem Häuschen vielleicht gemütlicher als mancher Nachbar auf großer, pflegeaufwendiger aber nutzloser Fläche.
Bei allen kleinen Grundstücken in enger Wohnbebauung hat man, und das lässt sich nicht vermeiden, nur einen winzigen Garten. Als Gartengestalter muss ich jedoch immer wieder darauf hinweisen, dass ein ruhiger und praktischer Garten nicht immer groß sein muss.
Ein gemütlicher Garten muss nicht groß sein
Für einen gemütlichen Wohngarten ist vor allem eine große Terrasse wichtig, auf der beispielsweise viel besser ein Kinderplanschbecken aufgebaut werden kann als auf einer weitläufigen Rasenfläche. Was Kleinkinder ohnehin betrifft, sie halten sich beim Spielen viel lieber nahe bei den Eltern, also an oder auf der Terrasse, als in irgendeiner Gartenecke auf.
Aus dem geht nun hervor, dass bei der Planung vom Haus mit dessen Grundriss und der Zimmeraufteilung, die Wohnterrasse unbedingt mit einbezogen werden sollte. Außerdem sollte man lieber gleich einen großzügigen Terrassengarten entwerfen als einen kleinteiligen Miniatur-Garten.
Hohe Sichtschutzelemente oder Gartenmauern engen nicht ein!
Was nun unser Grundstück betrifft, so bringt dort erst ein ausreichender Sichtschutz den Gemütlichkeits-Faktor. Und er kann gleichzeitig als Windschutz dienen. Hohe Sichtschutzwände machen einen Garten nicht eng. Das ist ein alter Irrtum, südländische Innenhöfe beweisen das.
Aus meinen Erfahrungen mit Menschen und aus der Baupraxis heraus gebe ich dir aber den dringenden Rat, bei einem Neubau die nötigen Sichtschutzelemente in der Außenanlage sofort am Anfang mit hochziehen, denn dann gewöhnen sich die Nachbarn problemlos daran. Auf den Zaun vor dem Haus kannst du anfangs eher noch verzichten als auf ein blickgeschütztes Wohngrundstück.
Vielleicht ist es auch wirklich zweckmäßiger, wenn sowieso am Rohbau gemauert oder betoniert wird, die Sichtschutzwand mitzuerrichten, weil dies in diesem Rahmen oft eine preiswertere Lösung ist. Will man später eine Mauer anbauen, wird es teurer, schon deshalb, weil die Baufreiheit meist sehr eingeschränkt ist und man mit der Technik nicht mehr so gut in den Garten kommt. Im schlimmsten Fall zerstörst du bereits fertige Gartenteile wieder.
Und auch nicht außer Acht zu lassen: Wartest du zwei Jahre mit dem Sichtschutzbauwerk, dann sind die netten Nachbarn meist pikiert, weil sie denken, dass du sie nicht mehr leiden magst. Doch oft ist es gerade der hohe Zaun, der die Nachbarn zu freundlichen Mitmenschen werden lässt, weil man sich nicht gegenseitig stört.