Bank am TorPraktisch: Bank gleich am Eingang.
Praktisch: Bank gleich am Eingang.

Die Bank am Hauseingang hat eine alte Tradition. Das Bild zeigt  den Vorgarteneingang mit "Wartebank" an der Straße. Die Sitzecke am Tor ist der Ruhepunkt dieser Vorgartengestaltung und Gegenpol zum hektischen Treiben auf der Straße. Das soll heißen: Zum Mobiliar des Gartens gehört zu allererst eine Sitzbank.

Traditionell steht dieses Gartenmöbel in der Nähe der Haustür. Wenn sie dort auch wenig benutzt wird, so wirkt doch ihr Umfeld dadurch einladend. Im bäuerlichen Vorgarten ist die Bank neben der Haustür sogar ein Muss.

Gartenweg mit Bank als EndpunktDie Bank bildet das Ziel, den Endpunkt des Weges.Auf der nächsten Abbildung (Bild 2) führt der Zugangsweg zu dem eher klotzigen Baukörper fast wie durch einen kleinen Park mit einladenden Bänken. Zudem war es klug vom Gestalter dieser Anlage, diesen schmalen Rosengarten-Park streng formal anzulegen. Denn je weniger Platz für die Gartengestaltung zur Verfügung steht, um so weniger darf sie Naturformen aufweisen, weil naturnahe Gestaltung Raum und Weite benötigt. Hier entsteht Weite durch die Bank als Endpunkt des schnurgeraden Weges. Dieses Beispiel aus guter alter Zeit ist ein Beweis dafür, dass simple Gartenbänke (bzw. Bankplätze) hervorragende Gestaltungsmotive sein können.
Ein weiterer, wichtiger Gestaltungsaspekt wurde in diesem Beispiel beachtet und ich will nicht versäumen, obwohl schon oft erwähnt, darauf hinzuweisen: Der Weg wurde trotz des knapp bemessenen Raumes recht breit angelegt, fast zu breit würde mancher Gestalter auf den ersten Blick meinen. Doch ein schmaler Weg ließe diesen schmalen Hausgarten noch beengter erscheinen und nähme ihm viel von seiner Wirkung.

An folgendem Beispiel (Bild 3) will ich verdeutlichen, wie mit einer geringen Veränderung ein großer optischer Effekt erzielt werden kann. Obwohl im Entwurfsplan gar nicht vorgesehen, veränderte der Besitzer dieser Jugendstil - Villa das Konzept dahingehend, dass er die Grünfläche um die Hälfte reduzierte und dafür einen Baum pflanzte und eine Bank aufstellte.

Hauszugang mit Bankplatz ZeichnungZeichnung: Umgestaltung eines Hauszugangs - natürlich mit Sitzbank ;-)

Auf der ersten Zeichnung sieht man den eher etwas nüchternen Entwurf des Landschaftsarchitekten. Die Stellplätze vor der Eingangstür dominieren die Ansicht. Da das für den Eigentümer unbefriedigend war, schaffte er Abhilfe, indem er als Gegengewicht den Sitzplatz einrichtete, der nun automatisch die Blicke auf sich zieht und gleichzeitig etwas von der kantigen Hausecke ablenkt. Der Laubbaum (ein Robinie) ist ein guter Schattenspender und belebt die sonst sehr kahlen Flächen. Sitzbank und Baum "saugen nun den leeren Platz auf" und lenken das Auge von den parkenden Autos auf dem Stellplatz und der Hausecke ab.

Seitlicher Hauszugang mit GartenbankSeitlicher Hauszugang mit Gartenbank.Auch in diesem Beispiel (Bild 4) wurde der Hauszugang seitlich am Haus angelegt. Zudem ist er aus optischen Gesichtspunkten zu schmal, aber das läßt sich aus Platzgründen häufig nicht vermeiden. Doch ohne die Bank wäre er nur ein bedeutungsloser Durchgang. Der kleine Sitzplatz wird zum optischen Ruhepunkt.

Außerdem wirkt so die Hauswand weniger kahl, da nun ein Teil von ihr durch die Bank überdeckt wird. Gut gestaltet wurde auch die Haustür, welche hier ganz und gar nicht den Charakter eines Hintereinganges hat, was leider durch Gestaltungsfehler häufig geschieht. Doch sowohl die runde Vortreppe und das hohe Lichtfenster neben der Tür als auch die Pflasterung, die mit farbigem Betonstein ausgeführt ist, lassen optisch alles exklusiv erscheinen.