Kidneybohne im MaisbeetAnbau zwischen Mais. Sehr einfache Kultur mit Doppeleffekt!
Anbau zwischen Mais. Sehr einfache Kultur mit Doppeleffekt!

Merkwürdig ist, dass die Kidneybohne in der Küche zwar sehr beliebt (z.B. Chili con Carne, Salate) aber im gärtnerischen Eigenanbau kaum zu finden ist. Man findet auch kaum Anleitungen zur Kultur. So habe ich einfach selber den Versuch gestartet, diese rötlich-schokoladenbraunen glänzenden Früchte, die zugleich Samen sind, anzubauen und ich muss sagen, es war erfolgreich. Die eigene Anzucht dieser Bohne gestaltete sich als problemlos.

Das englische kidney heißt zu deutsch "Niere". Die "Nieren-Bohnen" (engl. Kidney Bean) erkennst du im Vergleich zu anderen Trockenbohnen (engl. dry beans) also an der ausgeprägten Form. Außerdem sind die gebogenen Körner relativ schmal und länglich. Diese Variante der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) hat, wie schon erwähnt, eine besonders auffällige rötliche Färbung. Daher rühren auch die weiteren deutschen Namen, wie Rote Bohne oder Rote Kindneybohne.

Hauptanbaugebiete für die Feldkultur sind heute Afrika und die USA. Die Pflanzen werden 50 bis 60 m hoch.

Bevor ich zur Anbauanleitung komme, möchte ich die Besonderheiten dieser Hülsenfrüchte erwähnen. Vor allem behalten sie beim Kochen ihre schöne rote Farbe, was wirklich nicht bei allen Arten der Fall ist. Viele andere bekommen eine stumpfe, bräunliche Färbung und da das Auge bekanntlich mit isst, so ist dies ein großes Plus für die Kidneybohne.

Die zweite bemerkenswerte Eigenschaft ist der Geschmack, den man als angenehm mehlig-würzig, etwas süßlich mit Esskastanienaroma bezeichnen kann. Kinder mögen die Kidneys deshalb oft lieber als andere. Hinzu kommt aber die Besonderheit, dass sie ein wenig den Geschmack des jeweiligen Gerichtes aufnehmen, was die meistern ihrer Konkurrenten nicht vermögen. Am bekanntesten ist ja das Chili con Carne, das nur mit der Kidneybohne und deren Aromaentfaltung zum echten Chili con Carne wird.

Anbauanleitung

Im Prinzip wird die Art nicht anders angebaut, als gewöhnliche Garten-/Buschbohnen. Diese werden Anfang Mai recht flach direkt auf das Beet gesät. Da sie vermutlich etwas wärmeliebender ist als andere Gartensorten, ist es im kühleren Frühjahr besser, ab Mitte oder sogar erst Ende Mai auszusäen. Allerdings hat man in dieser Zeit kaum Beetflächen frei, weil diese schon mit anderen Kulturen besetzt sind. Zudem braucht man auch ein größeres Stück Anbaufläche, wenn man nicht nur eine Handvoll Früchte ernten möchte. So bietet es sich an, die Saat auf spätere Zeit zu verlegen, beispielsweise wenn die Frühkartoffeln geerntet sind. Bis zum 10. Juli ist das möglich.

Als Folgekultur auf sehr zeitige Frühkartoffeln finde ich die Kidneybohne prädestiniert, da ich beobachten konnte, dass diese Sorte außergewöhnlich schnell keimt. Schon 5 Tage nach der Aussaat sind die ersten Blättchen zu sehen. Dann wachsen und blühen diese Hülsenfrüchte sehr rasch. Junge Hülsen sind essbar, doch enthalten sie Fäden, die man entfernen muss. Geerntet werden Ende Oktober die trockenen und auch die nicht ganz ausgereiften Körner. Erstere lassen sich drei Jahre lagern, letztere werden sofort zubereitet oder vorgekocht und eingefrostet.

Eine weitere Anbauart ist die auf dem sogenannten Indianerbeet. Das ist ein Mischanbau von Mais und Kidneys (+ Kürbis), wobei der Mais den Hülsenfrüchten zugleich als Stütze dient. Ich habe diese Anbaumethode schon oft praktiziert, indem ich den Mais in 50 cm Abstand am 25. April gesät habe und nach dessen Auflaufen zum 15. Mai dort die Kidneybohnen quasi als Unterpflanzung säte und zwar in Einzelkornsaat in gleichmäßigem Abstand von 7 bis 8 cm. Für die Maissaat verwende ich den relativ lange erntbaren "Grillmais" 'Golden Bantam'.

Blüten
Nicht alle Sorten haben die be...

Sorten sind:

  • 'Canadian Wonder'
  • 'Red Kidney'
  • 'Dark Red Kidney'

Für meine Zwecke habe ich mir einen 500 g-Packen Trockenkochbohnen im Lebensmittelladen gekauft. Diese Kidneys eignen sich bestens als Saatgut. Allerdings ist bei solchen Blindkäufen nicht immer sicher, dass alle gleichmäßig buschig wachsen. Ich hatte auch Varietäten dabei, die gut 1,2 m hoch rankten.