Gemüsegarten - Beete im FrühsommerLinks: Tomatenbeet, dann folgen verschiedene Reihen.
Links: Tomatenbeet, dann folgen verschiedene Reihen.

Das Bild zeigt meinen ersten Versuch, den Mischkulturenanbau in einzelnen langen Reihen und nicht beetweise zu organisieren. Man säht also nur eine 10 m lange Reihe Möhren und steckt daneben eine lange Reihe Zwiebeln, dann eine Reihe Salat usw. Mit der Reihen-Anbaumethode kann man nicht viel falsch machen und es entsteht durch die unterschiedlichen Zeilen der gewollte Mischkulturanbau.

Dabei ist dieser Zeilenanbau keine neue Erfindung, sondern war früher eine gängige Anbauform in den Bauerngärten. Allerdings habe ich versucht, die Regeln der klassichen Fruchtfolge ebenfalls zu beachten und habe die Möglichkeiten der Zwischen-, Vor- und Nachkultur ausgeschöpft. Kurz gesagt, habe ich vier Bereiche (A-D) angelegt:

A.] Ganz links im Bild (nordwestlich) befindet sich ein Streifen, auf den jedes Jahr nur Tomaten (die keiner Fruchtfolge bedürfen) gepflanzt werden. Dazu will ich einige Stangenbohnen einmischen, und als Unterpflanzung kommen Küchenkräuter hinzu und extra noch die Mückenbohne. Im Moment stehen hier aber noch Erdbeeren, die nach der Ernte umgepflanzt werden.

Auf dem restlichen Gartenland folgt dann der Zeilenanbau nach einem festen Schema. In diesem Jahr beginnend mit Schwarzwurzeln rücken dann die Reihen in ihrer Struktur einfach weiter. Damit hat man neben der, für den Boden günstigen, Mischkultur auch den nötigen Fruchtfolgewechsel.

B.] Die ersten Zeilen (die kommendes Jahr weiterrücken) bestehen vorzugsweise aus Wurzelgemüse und Zwiebeln:

  • Schwarzwurzeln - sie können draußen überwintern.
  • Karotten (als Markierungssaat und Vorkultur wurden Mairettiche verwendet)
  • Steckzwiebeln
  • Pastinaken - sie können draußen überwintern.
  • Schnittsalat - nach seiner Ernte können z.B. Rote Rüben oder Porree folgen. Auch der Porree kann überwintern und damit hat man auf den ersten Zeilen drei Wintergemüse beieinander.

C.] Es folgt eine Zeile mit Kopfsalat und daneben eine Zeile mit Rotkohl + Zwischenkultur von Kohlrabi und Salat.

D.] Es folgen auf der gesamten Restfläche Frühkartoffeln und Herbstkartoffeln getrennt von einer Zeile Trockenbohnen.

  • Nach der Ernte der ersten Frühkartoffeln wird im Juni sofort eine Reihe mit Knollen- und Stangensellerie + Gurken angelegt.
  • Es folgen zwei Reihen von Buschbohnen und
  • zwei Reihen Grünkohl
  • Auf der Fläche der späteren Kartoffeln wird im Spätsommer/Frühherbst ein Foliezelt aufgestellt und mit Herbstsalat bepflanzt.

E.] Auf der allerletzten Reihe wird im April zur Hälfte Mangold gesät, der im Sommer geerntet wird, dann überwintert und ein zweites Mal bis Mai beerntet wird. Es folgt eine Nachkultur z.B. mit Buschbohnen, und äquivalent wird im kommenden Jahr die zweite Hälfte der Schlußreihe bewirtschaftet.

Außerhalb dieser Anbauschematik steht die Kultur der Erdbeeren. Zwei Reihen bleiben zwei Jahre lang an der gleichen Stelle und rücken dann natürlich nach Belieben weiter, wobei die Neupflanzung auf den frei werdenden Zeilen der späteren Frühkartoffeln (Juli) möglich wird. Bei der Verwendung sehr zeitiger Sorten erfolgt die Beräumung gleichzeitig mit dem Freiwerden der Frühkartoffelzeilen.