Gärtner beim Obstbaumschnitt

Wer ein richtig guter Kleingärtner ist, der schneidet seine Obstbäume regelmäßig. Dazu sollte man sich zuvor in entsprechender Fachliteratur belesen. Das Internet ist nur bedingt ein Ratgeber. Für Anfänger kann es dennoch eine nützliche Quelle sein, sich über die grundsätzlichen Schritte zum Obstbaumschnitt schlau zu machen.

In den meisten Fällen macht man sich über den richtigen Obstbaumschnitt viel zu viele Sorgen, denn der ist eigentlich nur für den intensiven Obstbau wichtig. Wen stört es wirklich, dass der alte Pflaumenbaum ein paar Pfund weniger Früchte trägt, wenn er die Pflaumen dann kaum verarbeiten kann.

Hier sollen der Einfachheit halber zunächst nur die einfachen Grundschnitt-Maßnahmen, die für den Kleingärtner völlig ausreichend sind, erklärt sein:
Wer einen alten Obstbaum ausschneiden will, der soll zuerst abgestorbene Äste herausnehmen (wer keine Baumsäge hat, der kann dafür auch einen Fuchsschwanz verwenden). Als nächstes werden Äste herausgesägt, die in die Baumkrone hinein gerichtet sind (Bild). Des Weiteren die sogenannten Wasserschosser. Das sind die peitschenartigen Triebe, die oft in großer Zahl (meist an altem Holz) sowohl in der Krone als auch aus der Basis steil nach oben wachsen. Damit ist schon sehr viel getan!

Obstbaum Schema Baumschnitt ZeichnungWas nach innen wächst muss heraus!

Drei Fehler beim Obstbaumschnitt

Schnitt auf Astring ZeichnungAst bis auf den Astring herunterschneiden.

1.) Das falsche Absägen und Abschneiden der Äste: Der Gärtner sagt: "die Äste werden auf Astring geschnitten." Also nicht ganz flach am Stamm absägen und auch keine "Kleiderhaken" stehen lassen, sondern über dieser kleinen Rindenwulst, die den Ast an der Basis umschließt, absägen. Dieses richtige Kürzen der Äste ist besonders wichtig! Wenn du etwa solche Aststummel stehen lässt, werden die Schnittwunden nicht richtig verheilen und später von Pilzen befallen.

Damit allerdings beim Absägen der Äste die Rinde nicht einreißt, wird der Ast nicht sofort komplett abgesägt sondern ein Rest von ca. 20 Zentimeter stehen gelassen. Beim Sägen wird dabei der Ast zuerst von unten zu 1/3 angeschnitten, dann sägt man von oben durch. Wenn so die Last von dem zu entfernenden Ast genommen ist, wird im Anschluss sauber "auf Astring" abgesetzt.
Wenn die Astwunde über zwei Zentimeter cm groß ist, dann glättet man die Wundränder mit einem scharfen Messer (Hippe) und verschließt die Fläche mit Baumwachs.

Zwiesel ZeichnungDer sogenannte Zwiesel.

2.) Betrifft meist junge Gehölze: keine Zwiesel stehen lassen! Gerade bei jüngeren Bäumen bilden die Leittriebe gern Zwiesel aus. Wenn man die Baumkrone so wachsen lässt, dann bekommt der Baum irgendwann einmal eine doppelte Spitze. Beim Obstbaum ist das nicht weiter tragisch, also mehr ein Schönheitsfehler (Spalierobst z.B. wird extra mit doppeltem Leitast gezogen). Bei hohen Alleebäumen ist die Zwieselspitze schon bedenklicher, weil hier im Alter bei Unwetter schnell eine ganze Kronenhälfte ausbrechen kann.


3.) Bitte achte beim Schneiden der Triebe, dass du mit der Schere kurz über einer Blattknospe ansetzt.
Diese drei Grundregeln sollten für den Anfänger genügen. Am einfachsten lassen sich Apfelbäume schneiden, deren Anleitung du hier findest.
Die Thematik um den so genannten Fruchtholzschnitt versteht man am schnellsten, wenn sie an Hand eines Obstbaumes erklärt wird, der nur einen einzigen Mitteltrieb besitzt. Der Säulenapfel ist auch hier wieder das beste Beispiel für die entsprechenden Arbeiten. [TJ.3.19] Zählpixel