BuchsbaumgartenVersteckter Buchsbaumgarten im Totalschatten ideal für eine Mittagspause im Hochsommer.
Versteckter Buchsbaumgarten im Totalschatten ideal für eine Mittagspause im Hochsommer.

Firmengärten gab es schon vor über 2000 Jahren in den verschiedensten Kulturen. Beispielsweise die alten Chinesen schufen für Geschäftstreffen besonders gestaltete Gärten. Sie nutzten für wichtige, geschäftliche Termine nicht irgendwelche "grauen Büroräume" sondern eine angenehme Umgebung in der Natur. Auch heute gibt es Unternehmer, die sich einen Betriebs- oder einen schönen Pausengarten anlegen. Und es gibt sogar Wettbewerbe, bei denen schön gestaltete Firmenanlagen prämiert werden.

Warum nicht einen Pausengarten anlegen?

Bild 1: Ein wunderschöner Pausenhof eines Ärztehauses mit Plastiken und interessanten Formschnitten an unterschiedlich großen Hecken. Hier kann man Hobby (Skulpturensammlung) und Arbeitsalltag verbinden und die Kunst sogar noch von den Kosten absetzen. Die Beschäftigung der Mitarbeiter mit Kunst hat viele Vorzüge. Sie macht den Kopf frei. Die Beschäftigung mit Dingen, die schön sind, kann dort, wo menschliche Probleme ständig Deine Aufmerksamkeit fordern, sehr heilsam sein.

PausengartenPausengarten hinter einer Arztpraxis

Auf meinen Seiten über Feng-Shui habe ich ebenfalls dieses Thema tangiert: Formen, Symbole und Umgebung wirken auf unser Unterbewusstsein und das wiederum prägt unser Handeln und unser Schicksal – wenigstens in grober Weise, da wird mir sicher jeder zustimmen.
Auch hier ist ein kleines Gärtchen zum Raum der Stille geworden, ein Ort, wo neu Kraft und Ideen geschöpft werden können:

Garten im AltersheimEin kleines Hinterhofgärtchen für die Mitarbeiter.

Der gestaltete Hofraum

Innerhalb des Systems "Gartenraum", als ein in sich geschlossener Mikrokosmos, ist Kommunikation auf ganz andere Art möglich als in herkömmlichen geschäftlichen Bereichen – dabei spielt die Größe der Anlage eine untergeordnete Rolle. Ein gut gestalteter, grüner Raum vermittelt das Gefühl des Schutzes und ist ein Ort geschäftlicher Verschwiegenheit. Im Firmenbereich wird der Garten als Hofraum dargestellt. Im Gegensatz zum Garten birgt der "Gartenhof" in sich das Element der Aktivität, da der Hof im geschichtlichen Ursprung Europas fast immer Produktionsstätte war. Im nordalpinen Raum lagerten sich Wohnhaus, Stallungen und Vorratsgebäude um den Hof; geprägt von einem gewaltigen Hausbaum (Linde) oder durch Torbäume. Alle Teile des Hofes waren von einfacher Nützlichkeit, je nach Art des Broterwerbes der Besitzer. Heute ist der Gartenhof als Arbeitsstätte oft nur Künstlern oder Bierstuben vorbehalten. Schöne Innenhöfe habe ich in Bürokomplexen entdeckt – doch leider meist nur als "Betrachtungsgärten", selten als pulsierende Herzen der Häuser. Also: Es ist Pionierarbeit gefragt.

Atrium – Lichthof – Gestaltung und Bepflanzung

Das Atrium, der Lichthof, war spätestens die Erfindung der alten Römer und architektonischer Bestandteil ihrer Häuser und vieler mediterranen Wohnhäuser auch. Das Atrium befand sich in einer Innenhof ähnlichen Anlage und besaß meist ein zentrales, flaches Wasserbecken. Dieser Lichthof hatte die Aufgabe das Gebäude im Sommer zu kühlen und daneben rein gestalterische Funktionen die Schönheit der Architektur und des Wohngefühls zu steigern.
Auch heute werden Lichthöfe gern wieder in unsere moderne Architekturen eingefügt, auch wenn der Zweck an neue Bedürfnisse angepasst wurde. Die Fensterarchitektur lässt für den Betrachter eine Bildwirkung entstehen. Der kleine Atriumgarten wird zum überdimensionalen veränderlichen Wandgemälde. Wenn wir uns nun fragen, wie wir solche Architekturelemente gestalten, und es tatsächlich "veränderliche Gemälde" werden sollten, so sind natürlich Pflanzenarten, welche den Wechsel der Jahreszeiten anzeigen besser, als ausschließlich unveränderliche immergrüne Zierpflanzen. Was in größeren Innenhöfen funktionieren mag, also die Anlage von sehr formalen Motiven, kann im Atrium unangebracht sein. Hier im Bildbeispiel ist es eine gute Mischung aus einem dominanten sommergrünen Laubbaum und blühenden immergrünen Pflanzen.
Das moderne Atrium betrachten wir von Außen her durch einen Rahmen (Fenster, Türen), welche besser für Naturmotive den Bilderrahmen geben, als für Bildmotive aus geschnittenen Hecken und Formgehölzen. Trotzdem muss ein Atriumgarten nicht frei von Architekturmotiven sein, doch diese Funktion übernehmen dort nicht die Pflanzen, sondern gut platzierte Gartenplastiken oder andere Kunstobjekte.
Bei derartigen Projekten bietet sich natürlich auch eine besondere Lichtgestaltung für die dunkle Jahreszeit an. Dieses, aber auch die Idee einen Atriumgarten oder einen Innehnhofgarten in ein Architekturprojekt einzubinden, bedarf einer entsprechenden Planung und sollte nicht im Nachhinein als eine Art Nebenprojekt betrachtet werden. Vielleicht haben ja die Römer ihre Häuser von der Mitte aus, vom Atrium her, geplant? [TJ.5.13] Zählpixel

Lichthof bepflanzung