Gartenplastik junge FrauSolche Kunst ist nicht nur für Parkanlagen bestimmt
Solche Kunst ist nicht nur für Parkanlagen bestimmt

Überall dort, wo schöne Blickpunkte fehlen, etwa auf leeren Terrassenflächen, können Gartenskulpturen kleine Gestaltungswunder wirken. Du brauchst nur etwas Mut, und Kunstobjekte gibt's in jeder Preisklasse. Zunächst nenne ich die Hauptvorteile, welche Skulpturen in der Gartengestaltung bieten. Sie werden dich überzeugen und lassen dich sicher noch einmal über die Platzierung solcher Kunstwerke nachdenken. Es gibt mindestens drei Regeln, nach denen wir verfahren können:

1. an Plätzen oder Terrassen positioniert

Gartenskulpturen sind ein unverzichtbares Gestaltungsmittel und besonders dort, wo man viel Fläche im Außenbereich für einen besonderen Nutzungszweck vorhalten muss (Plätze, größere Terrassen usw.), können sie zu einem wichtigen Blickziel werden. Das ist im Bild unten, wo sich am Gebäude ein freier Zugangsplatz befindet, sehr gut zu sehen. "Leere Plätze" brauchen wir natürlich, etwa wenn der Garten für Partys genutzt werden soll, doch ungenutzt sehen diese Flächen oft recht öde aus. Hier kommt die Skulpturenkunst ins Spiel. Wir stellen sie genau dort an diesem sonst wenig genutzten Ort auf, denn die alten Gartenplaner wussten schon: "Plastiken saugen leere Plätze auf." (nach Willy Lange)

 Plastik Sonnenanbeter Dresden Schloss Eckberg AdorantDieser Platz würde ohne Skulptur langweilig erscheinen. Bronzefigur: Adorant, Sonnenanbeter von Sascha Schneider am Schloss Eckberg Hotel in Dresden.

In Bezug auf den Hausgarten heißt das: Der Ausblick auf die leergeräumte Wohnterrasse im Winter könnte allein durch eine gut platzierte Skulptur zum "besonderen Ausblick" werden. Wie ist die Situation in deinem Grundstück?

Übrigens: Man könnten meinen, dass die barocken Gärten in gewisser Weise von den in ihnen aufgestellten Skulpturen leben, denn diese sind dort recht häufig anzutreffen. Aber dort haben die Kunstwerke genau die hier erwähnte Funktion. Sie geben der Anlage einen gewissen Inhalt, wenn diese nicht genutzt wird. Barockgärten waren eigentlich mehr zur Nutzung und zwar für Hoffeste angelegt, also Rahmen und Hintergrund für Besucher und Gäste. Leer waren sie ein Repräsentationsobjekt und für heutige Besucher eher etwas langweilig, und ohne die zahlreichen Skulpturen wären sie völlig seelenlos. Ähnlich ist es, wie gesagt, auch im winterlichen Hausgarten. Dort geben kleine Kunstwerke dem Raum Seele und Flair, auch wenn er in der kalten Jahreszeit verwaist ist.

2. einen Endpunkt bildend

Im Garten benötigen wir oft viele Wege, die natürlich einen reinen Zweck verfolgen und zum Beispiel Haus und Nebengelasse miteinander verbinden. Mit Skulpturen (aber auch anderen Kleinarchitekturen, wie Bänke, Wandbrunnen, Buddhas, Steinlampen, Krüge, schöne Gartenfiguren usw.) können wir den Wegen aber schönere Endpunkte geben. Vor allem auch dort, wo Wege scheinbar in Nichts führen, was gestalterisch unbedingt zu vermeiden ist, kann eine Plastik die Lösung des Problems sein.

Plastik und  Blick auf das Elbtal in DresdenDiese Figur begleitet den Besucher und führt den Blick auf die schöne Hintergrundlandschaft.

3. Begleitende Skulpturen

Kunstwerke im Außenbereich können also Endpunkt und Ziel eines Wegen sein, diesen aber auch nur begleiten. Gartenplastiken werden mitunter so eingesetzt, dass sie unsere Blicke auf besonders malerische Passagen oder auch Aussichten lenken. Nicht jede Skulptur muss dem Betrachter im ersten Moment ins Auge springen.Am Wege platziert mögen sie zum kurzen Verweilen einladen und unseren Schritt verlangsamen.

In der Regel ist es auch so, dass z.B. religiöse Plastiken eher zurückhaltend aufgestellt werden. Metapher ist uns hier der alte jüdische Tempel, der das "Allerheiligste" innerhalb schalenartig errichteter Mauern dreifach verbarg. Auch erotische Plastiken sollten nie aufdringlich im Blickfeld stehen aber natürlich auch nicht gerade im Dickicht von Sträuchern verschwinden. Am Standort benötigen derartige Kunstwerke etwas Luft um sich herum. Und man muss sie auch aus der unmittelbaren Nähe betrachten können. So oder so werten Plastiken einen Gartenbereich auf und geben ihm ein geheimnisvolles Flair.

Fazit: Skulpturen und Kunstobjekte sind vielfältig in der Gartengestaltung doch auch auf dem Balkon und auf Dachterrassen einzusetzen. Überall dort, wo schöne Blickpunkte fehlen, etwa auf leeren Terrassenflächen, können Gartenskulpturen kleine Gestaltungswunder wirken – du brauchst nur etwas Mut. Und Plastiken gibt's für jeden Geldbeutel. Selbst nachempfundene antike Plastiken, die meist billige Kopien aus Kunststein sind, finde ich brauchbar, wenn Patina, Moos und Flechten das Kunstwerk vollenden dürfen.

egapark Plastik Sitzende Bronze

Gartenskulpturen kaufen - warum?

Übrigens: Bronzeplastiken und Bronzefiguren kann man auch zu günstigen Preisen kaufen. Oder besser noch, man spart zwei, drei Jahre auf so ein besonderes Gartenkunstwerk und hat dann ein Leben lang Freude daran. Außerdem sind diese oder auch Bildhauerarbeiten aus Stein unter Umständen Wertanlagen, und sie werten ein Grundstück prinzipiell auf. Das heißt konkret, wenn du Haus und Grundstück verkaufen willst, stellst du eine schöne Skulptur repräsentativ dort mit auf und kannst dann bestenfalls einen weitaus höheren Verkaufspreis erzielen, als es die Investition beim Kauf der Plastik war. Zudem hast du einen Künstler unterstützt und etwas für die Förderung der Gartenkultur getan.

P.S. Zweites Foto von oben. Die Adorant-Plastik "Sonnenanbeter" ist eine Arbeit des Loschwitzer Jugendstilkünstlers Sascha Schneider. Eng befreundet war der Künstler mit Hans Unger, Oskar Zwintscher und mit Karl May, dessen Bücher er illustrierte. Die Skulptur steht heute im Gelände des Schlosses Eckberg. Der Dresdner Großkaufmann John Daniel Souchay ließ das Schloss zwischen 1859 bis 1861 am Elbhang in Dresden-Loschwitz mit viel Aufwand (es gab damals wohl massive Probleme mit dem Fundament) errichten. Das neugotische Bauwerk ist von wunderschönen Gartenanlagen und Rosenpflanzungen umgeben und wird seit den 1980er Jahren als Nobelhotel genutzt. (Stand 2008)