Phlox paniculata 'Spitfire'Sorte 'Spitfire'
Sorte 'Spitfire'

Der berühmte Staudengärtner Karl Foerster schrieb einmal über die Bütenstaude: "Phlox ist die wichtigste und bequemste Farbenstaude der Gärten." Und wo er recht hat, da hat er recht! Blumenrabatten, Vorgärten, Landhaus- und Bauerngärten – alle sie wären arm ohne Phlox. Die Staude ist auch unter dem Namen Flammenblume verbreitet.

Sommerphlox wächst auf jedem guten Gartenboden, nur zu viel Kalk sollte dieser nicht enthalten. Dagegen kann er gern humushaltig, tiefgründig und nährstoffreich sein. Leicht saure Böden werden toleriert. Die Staude wächst in Sonne und Halbschatten gleich gut.

Pflege und Blüten scheiden

In Trockenperioden sollte Phlox regelmäßig gewässert werden. Eine Düngergabe einmal im Jahr bewirkt ein kräfties Wachstum und erhöht die Blühfreudigkeit. Neben Tierdung kann auch Kunstdünger zum Einsatz kommen.

Verblühter Flor kann sofort ausgeschnitten werden, dann bilden sich oft noch einmal neue Blüten aus. Wenn keine Zeit zum Entfernen der verwelkten alten Blüten ist, macht das auch nichts, weil sie sich quasi selber "ausputzen". Die Blumen sehen also immer gefällig aus und sind pflegeleicht. Im Herbst wird die Staude zurückgeschnitten.

Übrigens: Da der Phlox durch Teilung leicht zu vermehren ist, tauschen Gartenfreunde sie oft untereinander. Mein Tipp ist aber auch, dass man sich hin und wieder auch einmal eine neue robustere Sorten kauft, da viele alte Sorten anfällig für Krankheiten sind.

Besonderheiten

Die Blüten des Phlox maculata und Phlox paniculata duften besonders zauberhaft an windstillen Sommerabenden, und das bis in den September hinein! Auch ihr vielseitiges Farbenspiel ist etwas ganz Besonderes. Genial finde ich vor allem die zweifarbigen Züchtungen wie beispielsweise Phlox paniculata 'Graf Zeppelin', auch unter 'Gräfin Zeppelin' zu finden und die ganz ähnliche Sorte 'Kirmesländer'.

Duftender Blütenrausch
Septemberabend: hier fühlt sic...
Habitus der Stauden

Arten und Sorten

Es gibt eine Vielzahl von Arten dieser Staude, doch ich möchte hier nur auf die bekanntesten eingehen. Die ganz niedrig wachsenden Gartenformen werden als Polsterphlox bezeichnet und sind als Polsterstauden in Steingärten sehr beliebt. Die hochwachsenden Arten finden als Gartenblumen in Blumenrabatten Verwendung. Die schier unübersichtliche Fülle und besonders das ständig wechselnde Sortenangebot kann für den Laien und selbst für manchen Gärtner, der wie ich kein ausgesprochener Phloxspezialist ist, recht unübersichtlich sein. Wem das große Angebot zu verwirrend ist, dem rate ich, zur Blütezeit in eine Staudengärtnerei zu gehen, und die persönlichen Favoriten selbst herauszufinden.

Phlox amplifolia

Eine Art Sommerphlox, der etwas außergewöhnlich ist und sich von anderen unterscheidet, ist Phlox amplifolia, der Breitblatt-Phlox. Neue Sorten dieser Art kommen ständig in den Handel. Im Bild ist es die reinweiße Sorte 'David'. Dass manche Formen absolut robust sind und auch mal Trockenheit und Hitze vertragen (auch Wurzeldruck großer Bäume), zeigt sich hier auf dem Bild. Das Foto wurde im Sommer 2010 aufgenommen, als in Deutschland bereits im Juli eine absolute Hitzewelle herrschte. Im Rosengarten macht die Pflanze als rosenbegleitende Blütenstaude noch immer eine gute Figur.

'David', ein Breitblattphlox
Die weiße Sorte 'David' - fast...
'Rosalinde', ein Wiesen-Phlox

Phlox arendsii-Hybriden

Diese Hybriden (Phlox x arendsii) hervorgegangen aus Kreuzungen von Phlox divaricata mit Ph. paniculata werden nur 40 bis 70 Zentimeter hoch und haben eine lange Blütezeit, die bereits im Frühsommer beginnt, daher auch die Bezeichnung Frühsommer-Phlox, und von Juni bis in den August hinein blüht. Markant sind ihre besonders duftenden Blüten.

Sortenname Wuchshöhe in cm Blütenfarbe Blütezeit ab Besonderheiten
'Anja' (1966) 60 leuchtend purpurrot Juli aufrechter Wuchs
'Hanna' (1913) 60 - 70 karminrosa Juni Züchter Georg Arends
'Hilda' 50 - 60 hell-lavendel mit rosa Auge Juni  
'Inge'   lilarosa    
'Susanne' (1959) 50 weiß bis hellrosa Grund mit karminroter Mitte, die nach außen hin heller wird Juni von Werner Arends 1959 eingeführt; Blüte im Frühsommer

Phlox maculata-Hybriden

Diese Hybriden werden auch „Pyramidenrispige Flammenblume“ oder „Wiesen-Phlox genannt". Sie eignen sich hervorragend als Schnittblume, sollte aber nur abends geschnitten werden, da sie sonst rasch welken. Ansonsten halte sie sich in der Vase recht lange. Sie lieben einen feuchten Standort und sind relativ resistent gegen Mehltau.

Sortenname Wuchshöhe in cm Blütenfarbe Blütezeit ab Besonderheiten
'Alpa' 80 lilarosa Juni Blüte bis September; langgestreckte, aufrechte Rispen
'Delta' 80 weiß mit rosa Auge Juni kleinblütig
'Mrs. Lingard' 70 - 80 reinweiß mit zartrosa Mitte Juni  
'Omega' 70 - 100 weiß mit rosa Auge Juni  
'Rosalinde' 100 karminrosa Juni  
'Schneelawine'  80 - 100 weiß Juni  

Phlox paniculata-Hybriden

Vor allem in den Abendstunden duften ihre Blüten ganz besonders. Sie wachsen in Sonne und Halbschatten gleich gut und lieben ganz normalen bzw. leicht sauren Gartenboden. Kalk wird nicht gut vertragen. Der Boden darf ruhig etwas feucht sein, sonst muss bei Trockenheit viel gewässert werden.

Sortenname Wuchshöhe in cm Blütenfarbe Blütezeit ab Besonderheiten
'Abenddämmerung' (1942) 80 tief dunkelviolett   Blüten werden bei heißem Wetter etwas heller
'Aida' (1934) 90 rotviolett, karminrot angehaucht, kleines Auge    
'Amethyst' 80 hellviolett amethystfarben ab Mitte Juli  
'Blauer Morgen'   blau    
'Blue Boy' 70 lavendelblau mit heller Mitte Juli  
'Bright Eyes' 90 hellrosa mit dunklem Auge August  
'Europa' 70 weiß mit karminrotem Auge Juli  
'Elfriede von Ahlhorn'        
'Feuerpyramide' 80 scharlachrot Juli  
'Frau A. von Mauthner'   leuchtend orange-scharlach mit rotem Auge Ende Juli / Anfang August auch unter dem Sortennamen: 'Spitfire' (1927)
'Gnom' 50 kräftig rosa, nach innen heller werdend Juli  
'Gräfin von Schwerin' 75 lilablau  Juli  
'Graf Zeppelin' 80 weiß mit rotem Auge Juli hohe Garten-Flammenblume, zweifarbig
'Juliglut' 80 leuchtend rot Juli  
'Karminflut' 80 leuchtend karminrot Juli regenfeste Blüten
'Karminvorläufer' 90 leuchtendes rot Juli  
'Le Madhi' (1900) 90 rötlichviolett August die Sorte der Jahrhundertwende mit dem meisten „Blau“
'Landpartie' 80 -100 zartrosa mit dunkelrosa Auge Juli für mich eine der schönsten Gartenphloxe
'Monte Cristallo' 140 reinweiß August großen Blüten
'Nachtsommer' 80 rosa Juli  
'Nymphenburg' (1954) 130 weiß Juli  
'Orange' (1950) 90 orange-scharlachfarben Ende Juli  
'Orange Perfektion' 80 orangerot Juli  
'Pax' (1946)   reinweiß August mittelhoch, volle Blüten
'Prospero' 80 helllila Juli  
'Redevivus' 60 leuchtend karminrot Juli  
'Ronsdorfer' (1925) 110 leuchtend zinoberscharlach mit kleinem dunklem Auge Anfang Juli wüchsig, volle Blüten
'Rosa Pastell' 100 reine rosa August  
'Rosalin' 80 warmes Lachsrosa mit heller Mitte Juli große Blüten
'Rosenlicht' 90 reinrosa Mitte August  
'Silberlachs' 80 warmes Rosa Juli große Blütenstände
'Sommerkleid' (1906) 70 - 90 zart rosa mit rotviolettem Auge  August große Blütenstände
'Sommerglut' 90 karminrosa August  
'Spätlicht' 100 lachsrosa August  
'Spitfire' (1927)   leuchtend orange-scharlach mit rotem Auge Ende Juli / Anfang August auch unter dem Sortennamen: 'Frau A. von Mauthner'
'Starfire' 100 leuchtendes Rot August dunkler Austrieb
'Sternenhimmel' (1934) 100 hellviolett mit weißem Auge   starkwüchsig
'Teutonia' (1948) 60 rotviolett mit dem Schimmer eines weißen Auges Ende Juni nicht sehr hoch, aber wüchsig!
'Violetta Gloriosa' 120 lila mit weißer Mitte Juli großblumige Sorte
'Wilhelm Kesselring' (1923)  80 helles Rotviolett mit weißem Auge Ende Juni wüchsig
'Württembergia' (vor 1913) 95 leuchtend lachsrosa mit kleinem weißen Auge    
'Blauer Morgen'
'Elfriede von Ahlhorn'
'Landpartie'
'Karminflut'
'Roselin'
'Starfire'

Karl-Foerster-Sorten

Die von Karl Foerster gezüchteten Bornimer Sorten sind besonders im kontinentalen Klima der Mittelgebirge robuster als andere Züchtungen.

Sortenname Wuchshöhe in cm Blütenfarbe Blütezeit ab Besonderheiten
'Bornimer Nachtsommer' (1951) 120 hell-lachsrosa Anfang August starkwüchsig
'Dorffreude' (1949) 120 rosalila mit rotem Auge  Juli wüchsig und standfest
'Düsterlohe' 80 dunkelviolett Mitte Juli  
'Eva Foerster' 80 leuchtend Lachsrosa, helles Auge Juli  
'Feuerspiegel' (1949) 110 sehr schönes und kräftiges Orangescharlach Anfang Juli mitelgroße Blüten
'Fesselballon' (1949) 120 hellrosa mit karminrotem Auge Mitte Juli lange Blüte
'Frauenlob' (1949) 120 hellrosa mit violettrotem Auge Anfang Juli  
'Furioso' 120 dunkelviolett  Juli alte, bewährte Sorte
'Hesperis' 130 lilaviolett Juli  
'Kirmesländer' (1946) bis 130 weiß mit rotem Auge Ende August lange Blüte
'Kirchenfürst' 130 rotviolett, karminrot angehaucht, kleines Auge Juli stark wachsend
'Landhochzeit' (1949) 140 hellrosa mit karminrotem Auge  Juli sehr standfest, große Blütendolden und lang blühend
'Monte Cristallo' 130 – 150 reinweiß  Juli  
'Nachodka' 80 – 100 zartrosa mit hell-lila bis rosa Mitte  Juli vital und wüchsig
'Prospero' 90 – 100 hellviolett  Juli robuste und gesunde Sorte
'Puderquaste' (1949) 100 hellrosa mit rotem Auge Mitte Juli  
'Redivivus' 80 lachskarmin mit dunklem Auge Juli relativ niedrig wachsend, rotbraun getönte Blätter und Stängel
'Schaumkrone' 100 – 120 reines Weiß mit hell-lila Mitte Juli  
'Schneeberg' (1949) 110 reinweiß September Vollflor ab der 2. Julihälfte
'Schneeferner' (1952) 100 weiß, ist manchmal zart rosa angehaucht Juli volle Blüte Mitte Juli
'Schneerausch' (1949) 120 weiß und gelegentlich lila angehaucht Mitte/Ende August stark wüchsig; große Blütendolden, lila Knospen
'Spätrot' (1934)   hell-scharlach August starkwachsend, Hauptblüte im August, gute Fernwirkung
'Sternenpyramide' 130 weiß mit rotem Auge Juli stark wachsend; riesige Blütenstände
'Tenor' 80 dunkelkarminrot Anfang Juli recht rubust mit großen Blüten
'Violetta Gloriosa' 100 hellviolett Juli  
'Wennschondennschon' 70 lilarot mit weißen Stern Juli kompakte Sorte
'Düsterlohe'
'Hesperis'
'Puderquaste'
'Schaumkrone'
'Sternenpyramide', der weißen ...
'Wennschondennschon'

Warum gibt es so viele ähnlichen Phloxsorten?

Karl Foerster schrieb zu den verschiedenen Farbwirkungen der Sorten und über die Frage, wieso es denn so viele ähnliche Phloxsorten gibt:

Der Nichtkenner wundert sich, dass oft so viele Träger der gleichen Farbe [in den Katalogen] genannt sind, und ahnen nicht, wie weit all diese Stufungen und Reize, dann aber auch die ganzen Eigenschaften des Formbaus und Wuchsgerüstes auseinander liegen; all diese genannten Elitepersönlichkeiten sind einmalig. Man braucht vielleicht lange Jahre, um den Sinn unserer aus Hunderten von Phloxsorten gewonnenen Phloxextraktliste zu erfassen.

Also: Phlox sollte nicht vereinzelt sondern immer in einer Staudenrabatte stehen, und auch da ist es von Vorteil, wenn mehrere Exemplare beispielsweise in Dreiergruppen kombiniert werden. Das können dann durchaus auch verschiedene, aber möglichst ähnliche Sorten sein. Wichtig ist zu wissen, dass nur wenige andere Blütenstauden zum Phlox passen. Dazu zählt der ähnlich im Habitus und Blütenflor aussehende Veronica longifolia. Auch Rittersporn ist geeignet, nur sollten möglichst Sorten (Belladonna-Hybriden) zum Einsatz kommen, die zeitig blühen und später noch eine Nachblüte bringen, die dezent mit den Phloxblüten harmoniert. Als Rosenbegleitpflanzung ist Phlox hingegen sehr gut geeignet, weil er die Rosenblüten gut umrahmt. Ansonsten ist eine reine Phloxrabatte von Vorteil, um die Blütenwirkung voll und ganz auszuschöpfen. Es können in einer Gruppe durchaus verschiedene ähnliche Sorten gepflanzt werden. Aus den Berichte von Karl Foerster und auch aus meinen Erfahrungen hier zwei wichtige Tipps: 1. Pflanze die Staude nur mit vielen anderen seiner Art zusammen, nur so können die Blüten intensiv wirken, und 2. für eine gewünschte Fernwirkung unbedigt leuchtende Farben verwenden. So kann eine Phloxrabatte im hinteren Teil des Gartens beim Blick aus dem Fenster des Hauses oder einem anderen entfernten Punkt wirkungsvoll seine Farbenspiele präsentieren. Wichtig zu wissen ist, dass es früh, mittel und spät blühende Formen gibt, die vorwiegend im Juni/Juli, August und September blühen.

Probleme bei der Kultur: Krankheiten und Schädlinge

Nachfolgend aufgezählte Krankheiten, Schädlinge, aber auch falsche Pflege können der Staude zusetzen:

1. Falscher Mehltau

2. Stockälchen (Nematoden) Ditylenchus dipsaci Filip. Die etwa 1,5 mm langen Fadenwürmer befallen vom Boden aus die Pflanzen. Folge: Verdickungen, Flecke und Kräuselungen. Abhilfe: Die befallenen Pflanzenteile sollten entfernt und sofort verbrannt werden. Ist der Boden zu sehr von den Nematoden verseucht, dann hilft nur das Umpflanzen der Staude.

3. Kräuselkrankheit (Virus). Folge: gekräuselte Blätter und schwarzbräunliche Flecken, raue oder lackartige Blattoberflächen. Abhilfe: Die gesamte Pflanzen muss entfernt und verbrannt werden.

4. Schaumzikade. Das Genist sind schaumartige Gebilde (Kuckucksspucke), von dem aus die darin befindlichen Larven die Pflanze anstechen, um den Pflanzensaft zu saugen. Das schadet zwar der Pflanze nicht, sieht aber z.B. in der Vase unschön aus. Abhilfe: die befallenen Pflanzenteile vollständig entfernen und verbrennen.

5. Die Pflanzen gedeihen nicht: Der Boden ist zu kalkhaltig oder zu trocken.