Wilder Krokus im erzgebirgischen DrebachWilder Krokus im erzgebirgischen Drebach.
Wilder Krokus im erzgebirgischen Drebach.

Crocus vernus (syn. Crocus napolitanus) ist eine wichtige Ausgangsart unserer Gartenkrokus-Formen. Im Frühjahr findet sich dieser Krokus oft in Massen auf Parkwiesen. Der wilde Krokus blüht etwas später als die Zuchtsorten. Leider sind diese Frühlingsboten aber auch immer sehr schnell verblüht, was bei den Hochzucht-Sorten seltener der Fall ist. Der wilde Frühlings-Krokus (Crokus vernus, siehe unten) tritt in den Alpen und Pyrenäen auf. Die Farbe der Blüten ist meist weißlich-violett, manchmal auch gestreift, der Schlund ist bärtig. Die Blüten erscheinen einzeln oder zu zweit im März oder, wenn der Winter lang war, im April.

Pflanzzeit, Pflanztiefe und Pflegetipps fürs Frühlings-Krokus

Crocs napolitanusCrocs napolitanus, das Husumer KrokusAls Standort wünschen alle Crocus-Arten einen guten, durchlässigen, nur mäßig-schweren, humusreichen Boden (was auf gewöhnlichen Gartenboden zutrifft) und möglichst volle Sonne bzw. Streuschatten unter hohen Bäumen. Das Wurzelgeflecht der Gehölze behagt ihm nicht, obgleich es zweckmäßiger ist, die Krokuszwiebeln an den Rand von Gehölzgruppen oder Staudenpflanzungen zu setzten als mitten in einen Rasen hinein. Die Blumenzwiebeln werden ab dem Spätsommer bis in den Spätherbst gepflanzt. Die Pflanztiefe sollte etwa acht Zentimeter betragen.
Der Krokus hat nur im Frühjahr grüne schmale Laubblätter und damit eine kurze Zeit, Nährstoffe zu sammeln und sie in den Zwiebeln einzulagern. In dieser Vegetationszeit sollten Krokus' vorsichtig gedüngt werden (flüssiger Blumendünger). Wer möchte, der kann die Krokusse auch auf einer Wiese verwildern. Anleitung habe ich dazu an anderer Stelle gegeben.

Botanische Systematik

Auf dem Bild ganz oben ist eine Lokalform des Frühlings-Krokus zu sehen, der Crocus albiflorus var. neapolitanus forma Drebachiensis, was die spezielle Krokusart der Drebacher Krokuswiesen im Erzgebirge darstellt. Die botanische Bezeichnung Crocus albiflorus zeigt uns aber auch, dass unter rein botanischen Gesichtspunkten der Frühlings-Krokus ein weites Feld der Systematisierung bietet.
Brian Mathew (1982) hat den Frühlings-Krokus in zwei Unterarten gegliedert:

  1. Crocus vernus ssp. vernus - hat meistens eine violette Blüte und einen, die Staubblätter überragenden, Griffel und
  2. die Unterart Crocus vernus subsp. albiflorus - weiße bis violette, oft gestreifte Blüten mit, von den Staubblättern überragtem Griffel.

Neu: ''Gregor Dietrich (2002) kommt zu dem Schluss, dass die bisher vom Frühlings-Krokus abgegrenzte Art Crocus tommasinianus in die Artengruppe einer Sammelart miteinzubeziehen ist, die in vier gleichwertige Teilgruppen zerfällt.''
Hier gibt es also etliche Art-Varianten in vier Gruppen:

  1. Östliche Gruppe: Crocus heuffelianus bei Brânduşă, Rumänien; Crocus exiguus Murauen bei Mureck, Steiermark; Crocus discolor (= Crocus scepusiensis) bei Hala Długa, Gorce; Crocus discolor (= Crocus scepusiensis) bei Hala Długa, Gorce
  2. Westliche Gruppe: Crocus purpureus grandiflorus im Botanischen Garten Madrid; Crocus tommasinianus C. albiflorus (Alpen-Safran); Crocus albiflorus, Habitat (Allgäuer Alpen); Crocus albiflorus C. siculus (Sizilien-Safran); Crocus vernus s. str. C. vernus s. str. (C. napolitanus auct., Garten- oder Frühlings-Safran)
  3. Balkanische Gruppe: Crocus tommasinianus (Elfen-Krokus)
  4. Südliche Gruppe: Crocus sarplaninae

[TJ.12.20] Zählpixel I (Quelle: nach wikipedia)

Krokuswiese im erzgebirgischen DrebachKrokuswiese im erzgebirgischen Drebach.

Literatur & Quellen: Grunert, Christian: Gartenblumen von A-Z, Radebeul 1972.