Garten mit Steinen gestaltetDiese hellen, freundliche Findlinge verbreiten ein heiteres Flair.
Diese hellen, freundliche Findlinge verbreiten ein heiteres Flair.

Steine, Felsgebilde und Findlinge strahlen eine gewisse Faszination aus. Als Gestaltungselement im Garten wirken sie aber erst dann harmonisch, wenn man sie so in die Gesamtheit einfügt, dass es so aussieht, als hätten sie schon immer an dieser Stelle gelegen. Die Steine sollten also nicht wie "extra hingelegt" aussehen. Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit ist das Anlegen eines Miniatur-Felsengebirges. Doch sollten solche Projekte nicht wie Geröllhaufen mitten im Rasen liegen.

Neben dem Alpinum gibt es noch die Möglichkeit mit Findlingen zu arbeiten, worüber ebenfalls an anderer Stelle ausführlicher geschrieben wurde. Das Eingangsbild stammt aus dem koreanischen Garten in Berlin. Hier soll mehr auf die allgemeinen Gestaltungsregeln eingegangen werden, welche für deine Planung sicher interessant ist.

TrockengartenFreundliche Optik und zugleich ein Ökoparadies für Insekten und Kriechtiere.

Freundliche Farben?

Sicher ist es günstig, das nötige Material möglichst aus der Nähe zu besorgen (Steinbrüche). Wenn das Material aber recht düster wirkt, dann sollte man es besser durch helle und freundliche Felsen ersetzen, auch wenn es nicht aus heimischen Brüchen kommt. Die Ausnahme bestätigt die Regel und das sind speziell gestaltete chinesische oder japanische Gärten, welche bewusst ein gewisses düsteres Flair ausstrahlen sollen. Meist stellen sie diesen melancholischen Elementen heitere Motive entgegen (Bambus, Bächlein, romantische Hütte, usw.) um eine besondere Kontrastwirkung zu erzielen.

Kleinlichkeit und Gleichförmigkeit vermeiden

Der Hauptfehler in der Gestaltung von den hier vorgestellten Anlagen ist die Verwendung zu kleiner Steine in zu großer Menge. Es ist besser wenige, aber größere und ausdrucksvollere Exemplare benutzen. Noch schlimmer ist es, wenn wir kleines Material in großer Menge und gleicher Größe verwenden, denn dann sieht unser Gärtchen eher wie eine eingewachsener Schotterhaufen aus und nicht wie eine Felslandschaft.

monotoner SteingartenMonotone Gestaltung durch Gleichförmigkeit.

Natürlich ist es fast unmöglich, ausreichend Steine heranzuholen und damit den Versuch zu starten eine Felsenlandschaft nachzugestalten. Selbst die Chinesen, welche derartige Gartengestaltungen professionell beherrschen, bedienen sich dabei eines Tricks. Sie fügen den naturnachgestalteten Felsen, wenn möglich, architektonische Elemente entgegen (Mauer, Brücke, Pavillon, usw.). Dieses Prinzip kannst du kopieren und wirst bemerken, dass es sehr vorteilhaft ist die Steingetaltung an solche Architekturelemente anzulehnen. Anders ausgedrückt, findet man damit überhaupt erst einmal einen Anfang für das geplante Projekt. Im Hausgarten kann das eine Sitzecke sein, ein Pool oder der Gartenpavillon.

chinesischer Garten SteinterrasseNaturfels auf Terrasse mit Mosaikmuster.

Hohlweg und Senkgarten

Kurz gesagt ist es gestalterisch schwierig, besonders in kleineren Gärten Hügel anzulegen. Die alten Gestalter senkten lieber Gartenbereiche ab, um eine bessere Raumwirkung zu erzielen. Zudem hat man etwa beim Gang durch einen angelegten Hohlweg in der Tat das Gefühl eine Gebirgslandschaft zu durchstreifen. Solch eine Anlage wirkt immer realistischer, als aufgeschüttete Hügel.

Hohlweg mit BachlaufHohlweg mit Bachlauf.

Gesteinsaufschlüsse (etwa an Hohlwegen oder Böschungen) werden mit Schichtgesteinen gestaltet, wobei man die einheitliche Richtung der Gesteinsschichtungen im Auge behalten muss. Sandstein kommt im Garten am besten zur Geltung, wenn man ihn als den Boden tragendes Grundgestein auftreten lässt. Verwende an Wasserflächen abgerundete Steine, aber nie als regelmäßige Randbegrenzung. Urgesteine (Granite, Porphyr, Syenite, Basalte) als gesprengte Felsbrocken gehören nicht in unser Landschaftsbild. Erst recht sind sie im flachen Land kein Ersatz für Findlinge - es sei denn du möchtest in deinem Garten ein Trümmerfeld gestalten.