Heutigentags werden in Gartenmärkten und bei Onlinehändlern viele Skulpturen aus Granit verkauft. Diese Kunstwerke aus Stein sind natürlich sehr haltbar und Frost, Nässe und auch Wind und Wetter schaden diesen Plastiken nicht. Wenn man sie nicht mechanisch beschädigt, etwa durch das Anfahren mit der Schubkarre, dann halten sie wohl ewig. Deshalb sind sie auch zu empfehlen.
Allerdings muss ich, der ich auf die traditionellen Bildhauerkünste setze, erwähnen, dass Granitfiguren keine klassischen Plastiken sind. Kunstobjekte aus diesem Material sind Produkte der Neuzeit und häufig auch Massenprodukte.
Der traditionelle Werkstein, aus dem der Bildhauer und Künstler Skulpturen formt, ist Gestein, welches mit Hammer und Meißel bearbeitet werden kann. Es handelt sich meist um weiche Materialien. Üblicherweise sind das zum Beispiel Sandstein, Porphyrtuff, Marmor und anderer Kalkstein wie Dolomit, Travertin und mitunter auch Muschelkalk. Hartgesteine, wie Basalt, Diabas, Gneis, Lamprophyr und der Granit zählen zwar auch zu den Werksteinen der Steinmetze und Bildhauerkünstler, doch sind plastische Arbeiten daraus eher selten. Das, was wir heute an Granitskulpturen für den Garten kaufen können, sind weitgehend industriell hergestellte Objekte. Damit soll nicht gesagt sein, dass diese Skulpturen in irgendeiner Art und Weise minderwertig sind, doch sind es halt keine unikaten Kunstwerke im klassischen Sinne.
Mitunter wird aber bei diesen Gartenplastiken aus Hartgestein das technisch Mögliche geboten, was nicht immer wünschenswert ist. Ein Kunstobjekt sollte "materialgerecht" gearbeitet sein. Mit dem Beispiel im Bild oben will ich das aufzeigen. Heute ist es praktisch möglich die plastische Kopie eines menschlichen Körpers 1:1 in Granitstein nachzubilden. Solch ein Beispiel ist mir (im Foto unten) auf einer Gartenausstellung unter die Finger gekommen. Doch in der echten Bildhauerkunst werden Modelle in ihren Proportionen nie 1:1 geformt, weil sonst die Nachbildung vor allem in Stein irgendwie unproportioniert, mager erscheint. So werden Frauen als Steinplastik etwas fülliger gemeißelt, aber auch die Hände werden immer etwas größer dargestellt, als sie in natura sind. Hier und da ist das aber bei den Granitfiguren, welche meist aus China kommen, vergessen worden. Natürlich gibt es auch gute Beispiele. Die buddhistischen Novizen (Foto) sollen hier als Beispiel zur Ehrenrettung der chinesischen Bildhauerindustrie dienen.
Fazit und Ideen
Nachdem ich nun so viel Kritisches über die Granitfiguren aus China schrieb, will ich aber auch betonen, dass es besser ist, solch eine Plastik von der Stange aber in guter Qualität aufzustellen, als gar keine. Skulpturen bringen Seele und Flair in deine Gestaltung. An trüben Wintertagen bieten Gartenfiguren mitunter die einzig schönen malerischen Motive im Hausgrundstück, und die sollten wir haben. Besonders wer einen Wintergarten in der kalten Jahreszeit bewohnt, solle sich draußen angenehme Blickziele schaffen. Die entsprechende Lichtgestaltung ist natürlich ein Muss für die finstere Jahreszeit!
Eine weitere Kategorie an Skulpturen aus Granit, ebenfalls meist aus Fernost geliefert, sind die beliebten Steinlaternen. Sie stammen aus den chinesischen und vor allem aus den japanischen Gärten und setzen ähnlich anderen Plastiken einen meditativen Kontrapunkt in die Landschaftsgestaltung.