Für alle, die einen Gartenteich neu anlegen möchten und eine Bauanleitung benötigen, gibt es genügend Infoseiten im Internet und reichlich Literatur. Ich möchte mit meinen Ausführungen besonders auf die gestalterischen Aspekte eingehen, denn ich meine, dass bei dem großen Aufwand, den man beim Teichbau betreibt, der Gestaltung besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.
Prinzipiell ist es so: Je naturnaher ein Gartenteich samt Uferbepflanzung gestaltet werden soll, um so größer muss er werden. Wird der Teich zu klein angelegt und ist er zusätzlich mit hohem Schilf und vielerlei anderen Pflanzen umwachsen, wirkt er wie ein Tümpel und hat mit einem Teich nicht mehr viel zu tun. Um diese "Tümpelwirkung" zu umgehen, kann man zum Beispiel das Teichufer teilweise mit Terrassendecks einfassen.
Schon die alten Gartenkünstler, welche die berühmten Landschaftsgärten des frühen 19. Jahrhunderts schufen, stellten immer wieder fest, dass es schwierig ist, die große Natur im Kleinen nachzugestalten. Nur in China und zum Teil auch in Japan finden wir genial gestaltete, alte Teichanlagen in den Gärten. Allerdings sind diese Gartenteiche keine naturidentischen Nachbildungen, auch wenn es uns im ersten Moment so erscheint. Ohne nun auf diese fernöstliche Art weiter eingehen zu wollen, bringe ich hier Gestaltungsvorschläge, die doch im westentlichen auf jenen Einsichten basieren.
Nur kleinen Teich anlegen?
Wenn wir einen Gartenteich anlegen, so wird er sicher häufig zu klein sein, um einem natürlichen Gewässer zu entsprechen. Wenn der Platz für einen größeren Teich aber nicht vorhanden ist, dann müssen wir durch optische Tricks versuchen, ihn größer erscheinen zu lassen. Im einfachsten Falle erreicht man dies, indem man den Teich mit einem steinigen oder felsigen Ufer umgibt, das frei von jeglicher Bepflanzung ist. Neben dem Teich legt man nun einen Bereich an, der mit schilfartigen Gräsern beflanzt wird und ruhig ein sumpfartiges Flair verbreiten kann. Werden diese beiden Bereiche nun noch geschickt durch eine Brücke getrennt, entsteht der Eindruck, als ob sich der Teich auf der bepflanzten Fläche noch erheblich weiter ausdehnen würde.
Wem das zu aufwändig ist, der kann auch, nachdem er das Ufer kontrastreich mit Steinen gestaltet hat, den Teich bepflanzen. Das kann mit Teich- oder Seerosen geschehen, oder man legt in der Mitte des Gewässers eine kleine Insel an und lässt sie mit entsprechenden Pflanzen bewachsen. Dieses "von - Innen - heraus - begrünen" wirkt optisch vergrößernd. Das Teichufer bleibt dabei völlig pflanzenfrei, denn das wirkt wiederum einengend.
Zum Bild 3: Dieser kleine Teich ist so gestaltet, wie eben beschrieben. Wenn das Gestalterische stimmt, dann konmmt es auch nicht auf die Göße und Tiefe der Wasserfläche an. Ein Gartenteich soll romantisch, aber doch auch für das Auge interessant und außergewöhnlich sein. Um das zu bewirken, braucht es ein gestalterisches Thema. Hier in diesem Beispiel heißt es: "Ein geheimer Wasser-Trittsteinpfad führt zu einem versteckten Gartenplatz." Der Gartenplatz ist in diese Falle die wenig einzusehende Sitzplatz hinter dem steineren Brunnen.
Künstlicher Teich: Optische Tricks
Übrigens: Es ist ein uralter, gestalterischer Trick in der Gartenkunst ist, eine natürliche Gestaltung, die alleinstehend zu klein und kitschig wirken würde, diese mit einem Bauwerk zu verbinden. Am Teich kann dieses Bauwerk eine Brücke (Bogenbrücke), ein brückenartiger Holzbohlenweg, eine Terrasse, aber auch ein Gartenpavillon, der direkt an oder in den Teich hineingebaut wird, sein.